Hamburg, 11. Dezember 2021 | Bild: picture alliance/dpa | Georg Wendt

Die Protestwelle ist da

Seit Anfang Dezember wird in deutschen Städten in einem beispiellosen Umfang gegen die Corona-Politik und die geplante Impfpflicht demonstriert. Die Zahl der Protestierenden wächst von Woche zu Woche – eine landesweite, dezentrale Bewegung entsteht. Lokale Bürgerkomitees, die an runden Tischen mit den gewählten Stadtvertretern vor Ort in den Dialog treten, könnten den Protest noch wirksamer machen. Aktuell droht aber auch eine Eskalation durch verdeckt inszenierte Gewalttaten.

PAUL SCHREYER, 17. Dezember 2021, 8 Kommentare, PDF

Die Demonstrationswelle, die durch das Land rollt, seit die neue Bundesregierung am 30. November eine „allgemeine Impfpflicht“ angekündigt hat, erinnert an den Herbst 1989: Unabhängig voneinander und ohne zentrale Planung haben sich binnen kürzester Zeit in zahlreichen Städten wöchentlich stattfindende Proteste etabliert. Seit dem vergangenen Wochenende sind gut 50 deutsche Städte davon erfasst: 8.000 Demonstranten versammelten sich zuletzt in Hamburg, 3.000 jeweils in München, Fürth, Magdeburg, Rostock und Cottbus, 2.000 in Nürnberg, Reutlingen, Neumarkt, Freiburg, Aschaffenburg, Schweinfurt und Mannheim. Auch in zahlreichen weiteren Städten sind die Proteste in den vergangenen Tagen auf vierstellige Teilnehmerzahlen angewachsen – in vielen Fällen eine Verdopplung im Vergleich zur Vorwoche.

Aktuell demonstrieren in den vom Protest erfassten Städten im Schnitt etwa 0,5 bis 2 Prozent der Einwohner. Laut der fortlaufend aktualisierten repräsentativen COSMO-Studie der Universität Erfurt in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut sind mit Stand vom 3. Dezember allerdings 15 Prozent der befragten Bürger „bereit, an einer Demonstration gegen die einschränkenden Maßnahmen teilzunehmen“. (PDF, S. 23) Es besteht also noch erhebliches Potenzial, was die Größe der Demonstrationen angeht.

Die Strategie, die Proteste medial zu diffamieren und damit von weiterem Zulauf abzuschneiden, darf inzwischen als gescheitert angesehen werden. Zu viel Vertrauen haben die großen Medien bei der Gruppe der Maßnahmenkritiker und der Zweifler verloren, als dass sie mit ihrer Berichterstattung noch effektiv durchdringen würden. In Ermangelung von Alternativen wird dennoch weiterhin versucht, die Demonstranten als gefährliche Verwirrte oder Rechtsextreme zu diffamieren und auszugrenzen. Fast kein Kommentar von Bundes- und Landespolitikern zu den Protesten kommt ohne die Warnung vor „Radikalisierten“ und „drohender Gewaltbereitschaft“ aus. Dies wirkt umso seltsamer, als die Demonstrationen bislang fast überall friedlich ablaufen.

Neuauflage der „Strategie der Spannung“?

Da die Proteste für die Regierenden zunehmend gefährlich werden und wirksame Methoden zu ihrer Eindämmung fehlen, droht eine Neuauflage der „Strategie der Spannung“. (1) Dies ist eine historisch vielfach erprobte Methode, durch eingeschleuste Provokateure und verdeckt inszenierte Gewalttaten, die dem politischen Gegner in die Schuhe geschoben werden, diesen zu diskreditieren sowie Angst und Verunsicherung zu verbreiten. Ziel ist der Machterhalt und die öffentliche Akzeptanz harter Maßnahmen gegen die Opposition.

Die belegten Beispiele für dieses Vorgehen durch Regierungen sind zahlreich: angefangen bei Italien in den 1970er Jahren und Südafrika in den 1980ern. Mehrere ungeklärte Bombenanschläge in Westdeutschland in den 1970er Jahren stehen im Verdacht, Teil dieser Strategie zu sein. Das Hamburger Abendblatt zitierte 2010 einen Polizisten mit den Worten:

„Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann.“

Nüchtern und machiavellistisch betrachtet bleiben der Regierung aktuell kaum andere Optionen, als eine gewalttätige Eskalation aktiv herbeizuführen, will sie politische Zugeständnisse an die Demonstrierenden vermeiden.

Kein Einlenken an der Spitze zu erwarten

Wie so vieles in der Corona-Krise ist auch die Impfpflicht erkennbar Teil einer internationalen Agenda und keine Idee von Olaf Scholz, Lothar Wieler, Karl Lauterbach oder ihrer Ministerialbeamten. Daher läuft ein Protest an diese Adressaten ins Leere. Viele Spitzenfunktionäre scheinen auch kaum mehr eigenen Überzeugungen zu folgen – darauf weisen die häufigen Wortbrüche und abrupten 180-Grad-Wenden hin –, sondern passen sich flexibel jedem neuen Trend an, solange dieser als „alternativloser Sachzwang“ dargestellt werden kann. Die nationalen Akteure sind selbst Getriebene. Auf Ebene der Bundesregierung ist daher absehbar kein Einlenken zu erwarten, da dies ja eine autonome Handlungsfähigkeit der verantwortlichen Politiker voraussetzen würde.

Auf der Ebene der Bundesländer sieht es ähnlich aus. Die Ministerpräsidenten haben ihre formal vorhandene föderale Unabhängigkeit im Rahmen der außergesetzlichen Institution der „Ministerpräsidentenkonferenz“ (die kein Verfassungsorgan ist) während der Corona-Krise nahezu vollständig aufgegeben. Sie fassen dort zwar nur informelle Beschlüsse, die dann aber umgehend in allen Bundesländern in Verordnungen oder Gesetzestexte gegossen werden. Es herrscht Gleichklang. Ausreißer gibt es nur in Richtung noch härterer Maßnahmen, nicht in Richtung einer Mäßigung. Daher ist von den Landesregierungen ebenso kein Einlenken zu erwarten. Auch dort schwimmt man, meist reglos, mit dem Strom.

Lokale Bürgerkomitees und runde Tische

Was bleibt, sind die Städte und Kommunen. Hier ist die Demokratie naturgemäß am lebendigsten und der Abstand von Bürgermeister und Stadtvertretern zu den Bürgern am geringsten. Oft kennt man sich persönlich. Daher liegt eine Chance darin, dass die Proteste nun in so vielen Kommunen so stark sind. Hier herrscht noch am ehesten ein heimatverbundener Bürgersinn, weshalb hier auch mit größerer Erfolgsaussicht politisch angesetzt werden kann als auf der Ebene der Landesregierungen oder des Bundes.

Die praktische Hürde dazu liegt niedrig. Die Demonstranten könnten etwa kommunale Bürgerkomitees bilden, die in den einzelnen Städten an runden Tischen mit den Stadtvertretern vor Ort in den Dialog treten. Ziel solcher Gespräche wäre ein friedliches Miteinander aller Bürger der Stadt – eine Absicht, der sich niemand vor Ort auf Dauer wird verweigern können. Die Instanz eines Bürgerkomitees, das ebenso regelmäßig wie zum Demonstrieren auch zum runden Tisch mit den verantwortlichen Lokalpolitikern einlädt, könnte dem Protest Struktur geben und einen Weg zu anhaltender politischer Wirksamkeit weisen. Die Geschichte der Bürgerbewegung in der DDR im Herbst 1989 bietet ausführliches Anschauungsmaterial für die Organisation solcher runder Tische.

Der Schlüssel dabei sind die persönlichen Kontakte von Mensch zu Mensch in einer Stadt. Im Verlauf eines regelmäßig stattfindenden runden Tisches ist es bei fortgesetzten Demonstrationen durchaus denkbar, dass Stadtvertreter den Beschluss fassen, dass in ihrer Kommune niemand mehr diskriminiert und ausgegrenzt werden soll. 2G wäre damit in dieser Stadt passé.

Entscheidend wird sein, sich nicht weiter als vermeintliche „Störer“ abspalten und ausgrenzen zu lassen, sondern sich in konstruktiver Weise und auf Augenhöhe zum Teil des politischen Prozesses an der Basis, in den Kommunen zu machen. Die Städte und Gemeinden sind der Kern der Demokratie, von hier aus – und wahrscheinlich nur von hier – kann eine Wiederbelebung demokratischer Politik erfolgen. In Deutschland ist die kommunale Selbstverwaltung erfreulicherweise sogar gesetzlich geregelt. An dieser Stelle kann angesetzt und ein erster Impuls für eine demokratische Erneuerung angestoßen werden, die weit über „Corona“ und das „Impfen“ hinaus reicht. Zu hoffen wäre es. Die Chancen dafür stehen zur Zeit jedenfalls nicht schlecht.

Anmerkung

(1) Ich verlinke hier absichtlich eine ältere Version des Wikipedia-Artikels zur „Strategie der Spannung“ aus dem Jahr 2015, da der Artikel ab 2016 stark umgearbeitet und gekürzt wurde, wobei nach und nach wesentliche Informationen zum Verständnis und zum internationalen Einsatz dieser politischen Strategie aus dem Text verschwanden.


Weitere Beiträge zum Thema:

INGE SCHWANK, 17. Dezember 2021, 08:35 UHR

Herr Schreyer, der Artikel ist wieder mal grandios und trifft den Nagel auf den Kopf. Der Schlüssel sind die persönlichen Kontakte von Mensch zu Mensch. Ich freue mich diesmal auf ein Weihnachten bei mir mit vielen Leuten (der Impfstatut ist egal), unterschiedlichen Nationalitäten, alt und jung.

Wenn wir gerade keine vernünftigen und begründeten Beziehung zu einer gemeinsamen Realität haben, dann müssen wir uns doch mal alle Gedanken machen, warum ist es so. Wir müssen uns distanzieren von unseren Emotionen (Angst, Panik…) und wie machen wir das? Indem wir Fragen stellen, so wie Sie es tun, Herr Schreyer, in dem wir wieder zu tugendhaften und ehrlichen Denkern werden. Was ist geschehen? Wie hat es funktioniert? Wie haben sich die Diskurse entwickelt? Was sind die Ereignisse, die die Diskurse und politischen Entscheidungen rechtfertigen oder nicht? Was sind die Folgen? Sind sie akzeptabel?

Meine Schwiegereltern sind beide 1927 geboren und nicht geimpft. Meine Schwiegermutter (95 Jahre und geistig voll aktiv) meint „Ich habe den 2. Weltkrieg im Elsass geschafft, da will ich nicht, dass mir jemand 'gegen meinen Willen" einen Impfstoff gibt'. Kein Arzt könnte sie mit der Spritze anlangen, da würde sie kämpfen, stellen sie sich eine kleine, alte Frau vor, die sich mit ihrer Handtasche verteidigt… und wie ich meine Schwiegermutter kenne, würde sie gewinnen. Meine Schwiegermutter stellt sich noch Fragen.

TILO GRÄSER, 17. Dezember 2021, 12:00 UHR

Danke auch von mir für den zusammenfassenden und analytischen Beitrag. Ich denke, dass natürlich die Strategie der Spannung auch diesmal angewendet wird. Für die weitergehende Lektüre habe ich zwei Buchempfehlungen:

Bernard E. Harcourt: "Gegenrevolution – Der Kampf der Regierungen gegen die eigenen Bürger" 2019

Kees van der Pijl: "Die belagerte Welt – Corona: Die Mobilisierung der Angst - und wie wir uns daraus befreien können" 2021

Während van der Pijl wie Paul Schreyer die Interessen und Akteure hinter dem Schauspiel der Pandemie beschreibt, setzt sich Harcourt damit auseinander, wie die Regierenden der westlichen Länder die Methoden der Aufstandsbekämpfung aus dem Feld der kolonialen Kriege in die Innenpolitik übernommen haben und aktiv anwenden, gewissermaßen auch prophylaktisch.

TILO GRÄSER, 17. Dezember 2021, 12:05 UHR

PS: Ich habe praktische Erfahrung mit einem Bürgerkomitee im Herbst 1989, als ich ein solches gemeinsam mit einem evangelischen Pfarrer im thüringischen Gotha gründete. Ich finde die Idee gut, solches auch heute zu probieren. Aber Achtung: Am Ende setzen sich Kräfte auf die Welle, in solche Gremien, die für die Zeit nach dem Wandel andere Ziele verfolgen, die auch solche Komitees geschickt ausnutzen und dann bleibt von den ursprünglichen Ansprüchen und Zielen nichts übrig. Auch da gilt es aufmerksam zu sein, auch ganz ohne Paranoia, zugleich mutig und hoffnungsvoll.

RIPPLE, 17. Dezember 2021, 13:30 UHR

Ein schöner, Mut machender Artikel. Paul Schreyer sei Dank hierfür. Leider zwingt mich mein pathologischer Drang zur Realität ein paar Euphorie dämpfende Einwände zu erheben.

Die Demonstrationswelle, die durch das Land rollt, seit die neue Bundesregierung am 30. November eine „allgemeine Impfpflicht“ angekündigt hat, erinnert an den Herbst 1989

Der relevante Unterschied zu 1989 ist, dass die sog. Wiedervereinigung von beiden Systemen im Hintergrund abgesegnet war, also dem Kapitalwillen entsprach und die Protestanten somit offene Türen einrannten. Die Coronaproteste richten sich tatsächlich gegen den Kapitalwillen und werden ein Ergebnis zeitigen, dass leider nicht das geringste mit 1989 zu tun haben werden. Ich würde ein Jahr lang Party machen, wenn ich mich täuschen sollte!

Die Strategie, die Proteste medial zu diffamieren und damit von weiterem Zulauf abzuschneiden, darf inzwischen als gescheitert angesehen werden. Zu viel Vertrauen haben die großen Medien bei der Gruppe der Maßnahmenkritiker und der Zweifler verloren, als dass sie mit ihrer Berichterstattung noch effektiv durchdringen würden.

Die Gruppe der Maßnahmenkritiker und der Zweifler hat den Medien des Kapitals noch nie vertraut. Die völlig enthemmte Radikalisierung der durch die Medien Ferngesteuerten zeugt hingegen von immer stärker werdender Abhängigkeit dieser Menschen von ihrer medialen Fernsteuerung.

Und so wie der Schlangenölverkäufer aus der Charité nach 2009 das gleiche Schlangenöl an die gleiche damals schon betrogene Bevölkerung ein zweites Mal verkaufen kann, kann auch die ganze Corona Horror Picture Show zusammen mit dem Frühjahr 2020 und Herbst 2020 nun in der dritten Saison vollkommen unverändert auf der Bühne des Schmierentheaters der Medien gegeben werden.

Und die Neuen Menschen der Neuen Normalität können aus psychologischen Gründen auch gar nicht mehr umkehren und das Schmierentheater jetzt in der dritten Saison plötzlich nicht mehr glauben.

Weder das Ausgeliefertsein an gesellschaftlichen Druck noch das Bildungsniveau noch die Intelligenz eines Menschen geben jeweils den Kausalzusammenhang her, den man sucht, wenn man sich fragt, warum so viele Menschen selbst dümmsten Propagandalügen erliegen. Mein favorisierter Begriff, den man hier an die Position einer "Ursache" für vernünftiges bzw. unvernünftiges Verhalten setzen kann, ist der leider recht schillernde Begriff "Charakter".

Was ist man bereit zu hinterfragen? Welche Informationen ist man bereit, auf Befehl der Medien ungeprüft wegzubeißen? Lässt man sich beim ungeprüften Wegbeißen anderer Menschen aktiv mit einspannen (Wolfgang Niedecken, Lindenberg, leider auch Volker Pispers, Chomsky und Naomi Klein)? Wie sicher ist man sich seiner selbst, d.h. wie abhängig ist man psychisch vom Wohlwollen der Ferngesteuerten etc.

Wie gesagt, alles leider etwas schillernd. Aber eine Ursache dafür, ob jemand bereit ist, z.B. die Coronaaktion des Kapitals oder die 9/11-Anschläge zu durchschauen oder nicht, würde ich eher in diesem unscharfen Bereich verorten, was dann alle anderen Aspekte (Bildung, Alter, materielle und psychische Abhängigkeit, Intelligenz etc.) zu Antezedenzbedingungen machen würde.

Der Schaden, der in den letzten zwei Jahren angerichtet wurde, ist bereits so überdimensional groß und mit nichts in unser aller Erfahrung vergleichbar, dass es völlig undenkbar ist, dass auch nur ein einziger der Protagonisten oder Propagandisten der "Pandemie" in Politik, Medien oder Onlineforen psychologisch betrachtet eine Chance hätte, eigene Schuld an dieser Zerstörung unser aller Leben einzugestehen.

Im Gegenteil. Je deutlicher die Kluft zwischen regierungsamtlichem Narrativ einerseits und Realität andererseits wird und je krasser und schillernder die Propagandahaftigkeit der Horrormeldungen (inkl. weinender Krankenschwestern, was eigentlich der letzte Wink mit dem Zaunpfahl sein sollte!) zu Tage tritt, desto verbissener muss das Talibaneske der Handelnden und ihrer Claqueure in Politk, Medien und Foren werden. Desto radikaler und brutaler muss allerdings auch die Zerstörung der Aufklärung werden.

Eine logische Überlegung:

Wenn die Begründung A für die Einführung von X(1) von jemandem propagandistisch übernommen und weiter verbreitet wurde, obwohl sie sachlich nicht vertretbar war, hat er sich - auch wenn er das in diesem Moment noch nicht einsieht - einer Tat schuldig gemacht, bei der schon X(1) großes Leid für viele Menschen bedeutete.

In der Folge davon wurde die Begründung A von der Politik und den Medien auch noch für die Einführung von X(2), X(3), X(4), X(5) und X(6) benutzt, wobei jede dieser Eskalationsstufen weiter intensiviertes Leid und weitere Zerstörung in materieller, physisch gesundheitlicher und psychischer Hinsicht bedeutete.

Interessant hierbei ist, dass es sich nicht um jeweils eigene unterschiedliche behauptete Kausalzusammenhänge handelt, sondern dass für jede Eskalationsstufe der gleiche behauptete Kausalzusammenhang benutzt wird und nur behauptet wird, die bisherigen Maßnahmen, z.B. X(4), waren noch nicht brutal genug, weshalb die nächste Stufe, X(5), leider notwendig wird.

Wer die Propaganda des Regimes bei jeder bisherigen Eskalationsstufe affirmativ begleitet und unterstützt hat, hat diesen EINEN Kausalzusammenhang bei jeder dieser Eskalationsstufen als Grundlage für die allgemeingültige Realitätskonstruktion akzeptiert und kann den bisher jedesmal erneut propagierten Kausalzusammenhang bei der Eskalation zu z.B. X(7) nicht plötzlich negieren. Würde er den vom Regime behaupteten Kausalzusammenhang bei Stufe 7 negieren, würde er ihn automatisch auch für alle vorhergehenden Stufen negieren und sich selbst als Lügner darstellen.

Das aber ist aus psychologischen Gründen schon dann extrem schwierig bis unmöglich, wenn durch die Lügen kein unermessliches Leid über Menschen und keine Zerstörung der ganzen Welt ermöglicht worden wäre. Zu dieser Unmöglichkeit kommt im Falle der Coronapropagandisten also noch die tatsächliche Unermesslichkeit der Folgen der eigenen Lüge hinzu, die einem dann ja persönlich anzulasten wären.

Würde man bei Eskalationsstufe 7 den bisher mitpropagierten kausalen Begründungszusammenhang plötzlich nicht mehr akzeptieren, würde man sich selbst als Mittäter am Massenmord der Stufen 1 bis 6 bezeichnen! Und, wie oben schon gesagt, Auswege wie "konnte ich nicht wissen" funktionieren nicht. Andere, vielleicht sogar weniger Gebildete, konnten es wissen. Es ist eben keine Frage der Intelligenz oder des Zugangs zu Informationen, sondern eine Frage der allein durch den Charakter definierten Bereitschaft, vorhandene Informationen wahrzunehmen.

Entgegen all der permanent als Überlebensstrategie sich selbst vorgesungenen Hoffnungen á là "Jetzt muss es doch bald mal genug sein!" oder "Es kann doch nicht sein, dass sie auch damit noch durchkommen...!" muss uns klar sein: Doch. Sie werden durchkommen. Es gibt schon lange keine Grenze mehr dafür, womit sie durchkommen.

Wer mit Begründung A Gesichtsmasken auf Neugeborenen in der Säuglingsstation durchbekommen hat[1] und Ärzte dazu bringt, Müttern, die sich bei der Geburt ihrer Kinder unter Schmerzensschreien die Foltermaske vom Gesicht reißen, die Maske immer wieder aufzuzwingen, für den gibt es, wie die deutsche Geschichte ja unrühmlich beweist, keine Grenzen mehr dafür, was er mit Begründung A alles durchbringen wird. Bei X(7) ist da noch lange nicht Schluss.

Ich will ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit nur mal drei Gründe nennen, warum nicht nur die Exekutoren des Kapitalwillens in der ersten Reihe (Spahn, Merkel, Söder, Lauterbach...) sondern auch der wiederauferstandene Sportpalastmob in den Medien und Foren, nicht gewaltfrei mit ihrem Zerstörungswerk aufhören werden:

ERSTENS gibt es dafür bereits viel zu viele Täter und viel zu schwere Verbrechen als dass es mit dem aktuellen Personal in Politik, Medien und in der Gesellschaft insgesamt ein friedliches Ende oder gar eine Aufarbeitung der letzten zwei Jahre geben könnte. Ja sogar ein bloßes Aufhören mit dem Verbrechen würde - wie oben schon ausgeführt - ein Eingeständnis der Falschheit der politischen Taten der letzten zwei Jahre implizieren!

Ein Beenden des weiteren Auftürmens von immer gleichen Verbrechen bedeutet immer ein Herabspringen vom bereits aufgetürmten Berg. Wenn das "Vergehen" nur darin bestand, ein Bauteil suboptimal zusammengeschraubt zu haben, oder ein Büro oder Arbeitsabläufe schlecht organisiert zu haben, hört man damit eben einfach auf und macht es besser. Für manche wäre das eine Sprunghöhe, die vergleichbar mit der Sprunghöhe einer Bordsteinkante ist. Aber selbst da ist die Sprunghöhe für viele Chefs aus psychologischen Gründen oft schon zu hoch.

Diese Sprunghöhe war bei den Coronamaßnahmen (Entzug der Atemluft, Knebeln von Kindern, Isolationsfolter, Zerstörung von Kindheit und Schulbildung, Zerstörung von allem Zusammenleben der Menschen, Zerstörung des Gesichts der Menschen, Zerstörung des Lachens, Zerstörung des Lebens, und weltweit: laut Vereinten Nationen Mord an hunderten Millionen Menschen usw.) von Anfang an viel zu hoch, um auch nur versucht zu werden. Und jetzt, nach zwei Jahren Folter ist es völlig undenkbar, dass das aktuelle Personal freiwillig springt. Es müsste gestoßen werden.

Das heißt: Die begangenen Verbrechen der letzten eineinhalb Jahre schließen nicht nur eine friedliche rechtstaatliche Aufarbeitung aus sondern sogar ein Aufhören. Und die Täter, die durch das Aufhören ihre eigene Schuld am Leid der letzten zwei Jahre zugeben müssten, sitzen ja nicht nur auf allen Ebenen der Politik bis hin zum Dorfbürgermeister, sondern auch auf allen Ebenen der Medien bis hin zum Forenmoderator und -troll. Dazu noch all die Blockwarte und willigen Vollstrecker, Filialleiter von Supermärkten, die den Zugang ohne Maske verwehren, "Maske auf!" blökende Verkäuferinnen...

Nein, das Verhalten des Personals MUSS auf allen Ebenen korrekt und also von einem real existierenden gefährlichen Virus erzwungen gewesen sein. Es kann mit dem aktuellen Personal und im aktuellen System keinerlei Verurteilung der letzten zwei Jahre geben. Noch nicht mal ein Beendigen der Coronaaktion.

ZWEITENS ist die Coronaaktion, die angehalten und juristische aufgearbeitet werden müsste, keine nationale Aktion (Paul Schreyer hat darauf ja hingewiesen). Angehalten könnte sie nur durch eine gleichzeitige weltweite Revolution werden, was gar nicht denkbar ist. Und das Einigen darauf, wie man danach dann die Entnazifizierung gestalten soll, setzt ein Anhalten der seit mehr als einem Jahr ablaufenden Dynamik voraus.

Ich sehe nicht den Hauch eines Hinweises auf einen realen Grund für diese Hoffnung. Leider auch nicht in ein paar Protestierenden mehr, die von der Radikalisierung der Täter noch vor der Frühstückspause niedergebügelt werden – von einer Bundeswehr im Inneren gar nicht zu reden. Dass ein paar Prozent mehr Menschen als vor einem Jahr unzufrieden mit der "Einschränkungen" genannten (auch von den Opfern selbst so verharmlost!) Folter sind, wird von den Tätern längst erwartet und ist in den Plänen berücksichtigt. Die hätten auch mit weit mehr Protesten und weit mehr Aufruhr als es tatsächlich gibt keine Probleme.

Friedliche Demos von Querdenkern, die beten und "Wir lieben uns doch alle"-Liedchen trällern, halten absolut überhaupt nichts auf. Die verlangsamen noch nicht mal die Realisierung der Pläne des Kapitals. Offensichtlich. Nachprüfbar. Und zwar ausnahmsweise mal in den Medien des Kapitals selbst tatsächlich nachprüfbar. Die Proteste von 1989 sind aus oben genannten Gründen nicht mit den aktuellen Protesten GEGEN den Kapitalwillen vergleichbar, da damals das Ende des Ostblocks und die Wiedervereinigung hinter den Kulissen bereits beschlossene Sache und vollkommen im Einklang mit dem Kapitalwillen waren.

Jede Hoffnung, dass irgendwelche Fronten zu bröckeln anfangen, oder überhaupt jede Hoffnung in Bezug auf die Coronaaktion des Kapitals, mit der sie jetzt bereits Neue Menschen für die Neue Normalität geschaffen haben, ist in meiner Wahrnehmung (ständige Radikalisierung der Coronatäter) nur ein Pfeifen im dunklen Keller, bei dem im Stil eines kafkaesken Alptraums der Ausgang tatsächlich verschwunden ist. Ein Alptraum, der jeden Morgen mit dem Klingeln des Weckers nicht etwa endet sondern beginnt. Paul Schreyers Hoffnung ist da unendlich sympathischer, allerdings...

Was bleibt, sind die Städte und Kommunen. (...) Hier herrscht noch am ehesten ein heimatverbundener Bürgersinn, weshalb hier auch mit größerer Erfolgsaussicht politisch angesetzt werden kann als auf der Ebene der Landesregierungen oder des Bundes.

Ich habe dann doch etwas Mühe, mich Paul Schreyers sympathischer Hoffnung anschließen zu können, dass das weltumspannende akkumulierte Kapital seinen ersten tatsächlichen Weltkrieg (inkl. China, Russland etc.) gegen die gesamte Weltbevölkerung einstellen wird, weil eine Gemeinde in Wuppertal-Ost im Stil von Melvilles "Bartleby der Schreiber" sagt "Wir möchten lieber nicht!" und dann am abendlichen Lagerfeuer ein paar Wildschweine grillt während in einem ausgelagerten Baumhaus die geknebelte Helene Fischer neben einer zerbrochenen Gitarre...

DRITTENS ist der Anlass für die Coronaaktion des Kapitals der Kapitalismus und die exponentielle Steigerung der Zinsforderungen des akkumulierten Kapitals.

Nicht unbedingt genau diese konkrete Coronaaktion, mit der der notwendig gewordene neue Weg zum Selbsterhalt des Kapitals jetzt realisiert wird, entspringt dem kapitalistischen System mit mathematischer Notwendigkeit, aber eine Aktion dieser einmaligen, in der gesamten Menschheitsgeschichte noch nie dagewesenen Größenordnung war vorhersagbar, da sie von eben jenem politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen System notwendig gemacht wird, zu dem sich die meisten Menschen eine Alternative so wenig vorstellen können wie eine vierte Raumdimension.

Ohne politisches Bewusstsein kann zwar ein Jammern über eine wie aus dem Nichts herabkommende Qual entstehen (über die quasireligiösen Aspekte des gesamten Coronageschehens seit Anfang 2020 könnte ich mehrere Bücher schreiben), aber kein Verständnis der Situation, aus dem heraus alleine eine sinnvolle und erfolgversprechende Motivation zu einer nennenswerten Gegenreaktion entstehen könnte. Ein entsprechendes politisches Bewusstsein in relevantem Ausmaß gibt es aber nicht!

In jeder Hinsicht war die Coronaaktion so geplant, dass das zu begehende Verbrechen von Anfang an zu groß ist, um jemals beendet zu werden (Sprunghöhe), zu groß, um von der Masse der Bevölkerung überhaupt als eine Aktion, als ein von Tätern begangenes Verbrechen wahrgenommen werden zu können (Goebbels), und zu groß, um mit dem Anlass der Aktion, dem Kapitalismus, in Verbindung gebracht und somit verstanden zu werden (politisches Bewusstsein), zumal von der Masse der Bevölkerung der Kapitalismus so wenig hinterfragt werden kann wie die Anzahl der Raumdimensionen.

Ich sehe daher leider keinen Anlass zur Hoffnung für ein Überleben der Menschheit, wie wir "Menschheit" bis einschließlich 2019 gekannt haben. Und wegen all dem muss in der dritten Saison der Corona Horror Picture Show der böse Wolf auf dem Schmierentheater der Medien, derzeit der Omikron Bin Laden, endlich wirklich echt real und endlich wirklich echt gefährlich sein.

Mit jeder Saison, in der die Neuen Menschen der Neuen Normalität dem Schmierentheater der Medien glauben, wird es immer dringender, dass in der jeweils jetzt anstehenden Saison der Corona Horror Picture Show der böse Wolf aber nun wirklich echt real und gefährlich ist. Natürlich muss er auch von Saison zu Saison immer ansteckender werden, damit seine Realität "jetzt aber nun wirklich" nicht mehr bestritten werden darf!


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CORINNA, 18. Dezember 2021, 00:00 UHR

Dem stimme ich absolut zu. Obwohl ich mich immer wieder auch an solche Dinge wie die derzeitigen Proteste klammere, ich mich daran auch beteilige und dann sogar ein Fünkchen Hoffnung in mir aufkeimen will, macht mir mein Realitätssinn sofort unmissverständlich klar, dass es niemals aufhören wird. Das Leben von vor 2020 hat sich erledigt, das werden wir niemals wieder haben. Und genau aus dem Grund, den Ripple nennt: Es ist vom Kapital nicht gewollt. Ganz im Gegensatz zur damaligen Wiedervereinigung.

Den Vergleich mit dem sich auftürmenden Berg, von dem man dann nicht mehr herunterspringen kann, finde ich sehr treffend. Ich kann mich noch entsinnen, als der Ethik-Professor Christoph Lütge in einer Talkrunde Ende 2020 davon sprach, dass die Politiker, wenn dann endlich die Impfungen losgehen, aus dieser Nummer aussteigen werden, weil die Impfung ihnen die Möglichkeit gibt, ohne Gesichtsverlust da herauszukommen. (Der Berg war zu der Zeit noch ziemlich klein, da hätte man noch springen können.) Tja, das war sehr blauäugig von Herrn Lütge. Auch damals (genau wie jetzt bei den Protesten) keimte das Hoffnungsfünkchen in mir, er möge damit recht behalten. Aber die Realität sah anders aus, alles wurde immer aggressiver durchgesetzt, vom einmal gefassten Plan wird nicht abgewichen.

DIRK GINTZEL, 18. Dezember 2021, 12:00 UHR

Herzlichen Dank an Ripple für diese vorzügliche Analyse, die wirklich sehr bedrückend wirkt. In der Tat haben sich die gesamte Politik und ein großer Teil der Bevölkerung schuldig gemacht, was zumindest der Politik keine andere Wahl lässt, als sich von demokratischen Zuständen immer weiter und immer schneller zu entfernen und niemals zurückzukehren. Das Nichthinterfragen von Narrativen ist tatsächlich mit dem Charakter verbunden. Es ist immer opportun gewesen, die offiziellen Narrative nicht zu hinterfragen, wenn man Karriere machen will. Dazu ist es einfacher überhaupt nicht über Narrative nachzudenken. Auch das hat mit Charakter zu tun. Dies alles ist von Ripple sehr gut herausgearbeitet worden.

Aufgeben, weil es sowieso nichts mit einer Wende wird, führt allerdings zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Das ist auch nicht nötig, denn es gibt trotzdem Grund zur Hoffnung. Diese Situation hatten wir in Deutschland schon zweimal. Der größte Teil der Täter sind, damals wie heute, charakterlose Mitläufer gewesen. Genau diese Leute werden bei Bedarf über Nacht zu Wendehälsen mutieren, wenn der Betrug für alle zu offensichtlich wird. Dann hätten wir plötzlich ein Millionenheer von Menschen, die angeblich immer schon Querdenker waren. Wenn das passiert, werden die Symbolfiguren gehängt und alle anderen „haben nur Verordnungen befolgt“ und „nichts gewusst“ oder waren „immer schon heimlich im Widerstand“. Es wird haufenweise Corona-Persil-Scheine geben. Das war damals nicht glaubwürdig oder gar befriedigend und das wäre es auch nicht in Zukunft, aber es ist der einzig sichtbare Weg, das Chaos zu überwinden. Man bedenke, wie schnell eine Fahne dreht, wenn es der Wind auch tut. Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass die Oligarchie mit der Corona-Aktion zu hoch gepokert hat, die gesamte Aktion aus dem Ruder läuft und das geplante „New Normal“ völlig anders wird als geplant.

Gibt es Hinweise auf eine Wende? Ja: Die „Impf“-Kampagne samt Pflicht scheint in den USA zu scheitern. Ziviler Ungehorsam und Gerichte kippen die „Impf“-Pflicht in allen 50 Staaten. Im Mainstream TV wird nun sogar von der COVID-Lüge gesprochen.

https://t.me/AllesAusserMainstream/17127

Wenn die USA kippen, weht Scholz ein eisiger Wind ins Gesicht. Die Proteste könnten dann tatsächlich das Ende des Wahnsinns einleiten.

HELENE BELLIS, 20. Dezember 2021, 08:10 UHR

Sehr geehrter Herr Gintzel,

Sie sagen:

In der Tat haben sich die gesamte Politik und ein großer Teil der Bevölkerung schuldig gemacht, was zumindest der Politik keine andere Wahl lässt, als sich von demokratischen Zuständen immer weiter und immer schneller zu entfernen und niemals zurückzukehren.

Diese Schlußfolgerung erschließt sich mir nicht. Ohne weiteres folge ich Ihnen in dem Gedankengang, daß Fehler zuzugeben den Menschen immer schwerer fällt. Daß es diesbezüglich hingegen keine Wahl gäbe – das sehe ich durchaus anders. Für die eine wie die andere Entscheidung gilt allerdings: man muß mit ihren Folgen leben.

DIRK GINTZEL, 22. Dezember 2021, 09:00 UHR

Liebe Frau Bellis, möglicherweise gibt es die Wahl für die Politik zwischen der endgültigen Flucht ins Totalitäre und der Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit. Wir wissen beide nicht, ob die wirklich Mächtigen im Hintergrund der Politik die Option lassen, ich befürchte nicht. Selbst wenn dem so wäre, würde eine Rückkehr zum Rechtsstaat zwangsläufig eine Aufarbeitung der Vergangenheit und schwere Strafen für die Verantwortlichen bedeuten. Das wissen die natürlich und sie werden es vermeiden wollen. Aus sich heraus und ohne freundliche Mithilfe der Bürger, wird das politische System keinen akzeptablen Zustand mehr erreichen können.

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