Die Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci | Bild: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Bedingt wirksam mit negativen Folgen

Internationale Studien zeigen, dass die Wirksamkeit der Impfungen schon während der Delta-Welle nach wenigen Wochen ins Negative kippte, die natürliche Immunität einen besseren und längeren Schutz bot und die Injektionen mit den mRNA-Präparaten die natürliche Immunantwort schädigen. Korrespondenzen von Multipolar mit dem Robert Koch-Institut und dem Gesundheitsministerium machen deutlich, dass die Behörden relevante Studien weiterhin ignorieren und die Überlegenheit der natürlichen Immunität verschweigen.

KARSTEN MONTAG, 1. März 2023, 28 Kommentare, PDF

Nachlassende und negative Wirksamkeit

Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Forschungsarbeiten, darunter auch die grobe Schätzung der Impfeffektivität durch das Robert Koch-Institut (RKI), stellen zwar eine langsam nachlassende Wirksamkeit der Impfstoffe gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus fest, erzeugen jedoch den Eindruck, dass auch noch Monate nach der Impfung ein hoher Schutz gegen Krankenhauseinweisung und Tod bestehe. Wie aussagekräftig sind diese Untersuchungen?

Das RKI berechnet anhand der anonymisierten täglichen Meldungen der Gesundheitsämter zu Infektionen, Hospitalisierungen und Todesfällen die monatliche Impfeffektivität und unterscheidet dabei nach vier Altersgruppen und der Anzahl der verabreichten Impfdosen. Reiht man die jeweiligen Ergebnisse zeitlich aneinander, so wie es die Behörde in ihren regelmäßigen Berichten vornimmt, dann entsteht der Eindruck einer langanhaltenden hohen Wirksamkeit der Impfstoffe gegen Hospitalisierung und Tod. Da das RKI nicht berücksichtigt, wie lange die letzte Verabreichung des Impfstoffs bei den gemeldeten Fällen zurückliegt, ist dieser Eindruck jedoch grundsätzlich falsch.

Nur Untersuchungen, die den Zeitraum zwischen Impfung und Infektion, Hospitalisierung oder Tod in ihre Analyse einbeziehen, können klären, wie wirksam eine Impfung nach einem, zwei oder drei Monaten noch ist. Auch unter solchen Forschungsarbeiten finden sich allerdings Beispiele, bei denen bereits in der Methodik verzerrende Faktoren vorliegen, die zu trügerischen Schlussfolgerungen führen. Entscheidend ist der Unterschied, ob beim Vergleich zwischen Geimpften und Ungeimpften bereits genesene Fälle, die eine natürliche Immunität entwickeln konnten, berücksichtigt oder außen vorgelassen werden. Dies soll anhand der nachfolgenden zwei Forschungsarbeiten gezeigt werden.

Nach einer im Dezember 2022 veröffentlichten schwedischen Studie mit mehr als neun Millionen zugrunde liegenden Fällen im Zeitraum Ende Dezember 2020 bis Ende Januar 2022 lag die Impfwirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe gegen Hospitalisierung vor Eintreten der Omikron-Variante auch 45 Wochen nach der Verabreichung noch bei über 90 Prozent. Erst mit dem Aufkommen der Omikron-Variante rutschte die Wirksamkeit gegen Infektion nach 15 Wochen in den negativen Bereich, während auch nach über 50 Wochen eine Wirksamkeit von bis zu 50 Prozent gegen Hospitalisierung festzustellen war.

Abbildung 1: (für größere Darstellung Bild anklicken) Bereinigte Impfstoffwirksamkeit vor und nach Omikron gegen COVID-19-Infektion und COVID-19-Krankenhausaufenthalt in Schweden, Quelle: Effectiveness of COVID-19 Vaccines over 13 Months Covering the Period of the Emergence of the Omicron Variant in the Swedish Population

Dementsprechend kommen die Autoren zu dem Schluss, dass der Schutz gegen schwere COVID-19-Erkrankungen durch das Basisprogramm mit zwei Impfdosen langfristig aufrechterhalten werden sollte. Nicht geimpfte Personen sollten ermutigt werden, sich die beiden Basisdosen verabreichen zu lassen, und geimpfte Personen sollten eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Erst beim genauen Lesen der Studie lässt sich aus dem Kontext erfassen, dass bei der Ermittlung der Impfeffektivität genesene Geimpfte und Ungeimpfte nicht berücksichtigt wurden. Die Wirksamkeit einer pharmazeutischen Maßnahme lässt sich aber grundsätzlich nur anhand einer Kontrollgruppe feststellen, die nicht Teil der Maßnahme ist. Die Ermittlung der Effektivität ist also nur im Vergleich von Geimpften mit Ungeimpften möglich. Die hohe Wirksamkeit der Impfstoffe von bis zu 95 Prozent, die im Rahmen der Zulassungsstudien von Pfizer und Moderna Ende 2020 erklärt wurde, ist größtenteils auf den Umstand zurückzuführen, dass die Personen in der Kontrollgruppe zuvor keinen Kontakt mit dem neuartigen Coronavirus hatten und noch keine natürliche Immunantwort entwickeln konnten.

Mit der Ausbreitung der Krankheit in der Bevölkerung ist aber davon auszugehen, dass sich zunächst vermehrt Ungeimpfte mit dem Erreger angesteckt und eine natürliche Immunantwort auf die Krankheit entwickelt haben. Es sollte jedem Medizinwissenschaftler bewusst sein, dass das Ergebnis einer Untersuchung zur Wirksamkeit der Impfstoffe anhand von Gesundheitsdaten der Gesamtbevölkerung signifikant davon abhängt, ob als Kontrollgruppe genesene Ungeimpfte mit einer natürlichen Immunität oder noch nicht infizierte Ungeimpfte verwendet werden.

Der Schluss, den die Autoren in ihrer Zusammenfassung ziehen, bezieht sich daher nur auf diejenigen Personen, die sich zuvor noch nicht mit dem Virus infiziert hatten – ein Umstand, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse fast drei Jahre nach dem erstmaligen Auftreten der Krankheit insbesondere unter den Ungeimpften eine Seltenheit darstellen dürfte.

Im Gegensatz dazu hat eine im Oktober 2022 veröffentlichte britische Studie zur Wirksamkeit der Impfstoffe von AstraZeneca und Biontech/Pfizer anhand von knapp 13 Millionen Datensätzen im Zeitraum Anfang Dezember 2020 bis Ende Juni 2021 die genesenen Geimpften und Ungeimpften mit einbezogen. Die Forscher versuchten, sämtliche verzerrenden Faktoren auszuschließen, um eine klinische Studie nachzuahmen. Personen, die eine Impfstoffdosis erhalten hatten, wurden anhand einer Reihe von Merkmalen, darunter Alter, Vorerkrankungen, Lebensumstände und Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe, statistisch 1:1 mit ungeimpften Personen hinsichtlich Hospitalisierung und Tod abgeglichen.

Die Unterschiede zur schwedischen Studie sind erstaunlich. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, war schon während der Delta-Welle nach einer Dosis mit dem Impfstoff von AstraZeneca eine negative Wirksamkeit nach 70 Tagen, bei zwei Dosen nach 84 Tagen erreicht. Nach einer Dosis mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer war nach 84 Tagen eine negative Impfeffektivität erreicht, bei zwei Dosen lag die Impfwirksamkeit nach 98 Tagen nur noch bei 46 Prozent.

Abbildung 2: Impfeffektivität gegenüber Hospitalisierung und Tod in Großbritannien, Quelle: Waning of first- and second-dose ChAdOx1 and BNT162b2 COVID-19 vaccinations: a pooled target trial study of 12.9 million individuals in England, Northern Ireland, Scotland and Wales

Eine negative Impfeffektivität bedeutet bei dieser Art von Untersuchung, dass geimpfte Personen ein höheres Risiko haben, aufgrund von den Symptomen einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert zu werden oder zu versterben, als Ungeimpfte. Die Studie liefert aufgrund des kurzen Zeitraums der Wirksamkeit der Impfstoffe – insbesondere des in Großbritannien hergestellten Vakzins von AstraZeneca – einen Hinweis darauf, dass die Impfungen selbst das Risiko eines schweren Verlaufs mit fatalem Ausgang im Vereinten Königreich erhöht und damit zur hohen Anzahl von Corona-Opfern im Jahr 2021 beigetragen haben könnten.

Die Autoren der Untersuchung nennen als wahrscheinliche Erklärung für die von ihnen festgestellte negative Impfeffektivität unter anderem, dass die natürlich erworbene Immunität bei Ungeimpften einen stärkeren Schutz biete als die Impfung. Eine ganze Reihe von Studien, die sich dem Thema widmen, bestätigen diese Vermutung.

Geringere Immunität nach Impfung im Vergleich mit überstandener Infektion sowie erhöhte Reinfektionsrate durch Impfung

Im Grunde bedeutet eine negative Impfeffektivität nach wenigen Wochen und Monaten bereits, dass eine natürlich erworbene Immunität einer durch Impfung erworbenen auf längere Sicht überlegen ist. Die anfänglichen Daten zur Wirksamkeit der Impfungen suggerierten, dass sie generell einen besseren Schutz vor der Krankheit böten als die natürliche Immunantwort. Dies kann bei der ersten Infektion mit dem Erreger und kurze Zeit nach der Verabreichung des Impfstoffs auch stimmen. Doch bereits wenige Monate nach Beginn der ersten Impfkampagnen mehrten sich die Hinweise, dass eine natürliche Immunantwort besser vor einer erneuten Ansteckung schützt, insbesondere wenn die letzte Verabreichung mehrere Monate zurückliegt und neue Virusmutationen im Umlauf sind.

Eine niederländische Studie, die im Juli 2022 im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde, untersuchte das Risiko einer Ansteckung mit der Beta-, Gamma- und Delta-Variante des Erregers bei einfach und doppelt Geimpften sowie bei ungeimpften Genesenen anhand von knapp 30.000 sequenzierten Coronavirusproben im Zeitraum März bis August 2021. Es stellte sich heraus, dass insbesondere doppelt Geimpfte ein deutlich höheres Risiko hatten, sich mit der Beta-, Gamma- oder Delta-Variante zu infizieren als Genesene, die zuvor eine Infektion mit der Alpha-Variante überstanden hatten.

Eine israelische Studie aus dem April 2022 bestätigt, dass Geimpfte im Untersuchungszeitraum von Anfang Juni bis Mitte August 2021 ein 13-fach erhöhtes Risiko einer Durchbruchsinfektion mit der Delta-Variante im Vergleich zu einer Reinfektion bei ungeimpften, zuvor infizierten Personen hatten, wenn die Impfung beziehungsweise die erste Infektion im Januar und Februar 2021 erfolgte. Selbst wenn die natürlich erworbene Immunität zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen März 2020 und Februar 2021 stattgefunden hatte, hatten Geimpfte immer noch ein 6-fach erhöhtes Risiko einer Durchbruchsinfektion und ein 7-fach erhöhtes Risiko einer symptomatischen Erkrankung. Der Studie lagen mehr als 120.000 Coronafälle zugrunde.

Eine im August 2022 veröffentlichte isländische Studie auf Basis aller Reinfizierten, unabhängig davon, ob sie ungeimpft, einfach oder mehrfach geimpft waren, fand heraus, dass im Untersuchungszeitraum Anfang Dezember 2021 bis Mitte Februar 2022 die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Ansteckung bei Personen, die zwei oder mehr Dosen Impfstoff erhalten hatten, höher war als bei Personen, die eine Dosis oder weniger erhalten hatten – insbesondere in der Altersgruppe der 18- bis 29-jährigen.

Abbildung 3: (für größere Darstellung Bild anklicken) Anteil der Personen, die während der Omicron-Infektionswelle in Island mit SARS-CoV-2 reinfiziert wurden, nach Altersgruppe, Impfstatus und Zeit seit der Erstinfektion, Quelle: Rate of SARS-CoV-2 Reinfection During an Omicron Wave in Iceland

Erstaunlich an dem Ergebnis dieser Studie ist, dass die Kombination aus mehrfacher Impfung und überstandener Infektion einen schlechteren Immunschutz zu bieten scheint, als eine natürlich erworbene Immunität bei Ungeimpften und lediglich einfach Geimpften. Diese Erkenntnis bedeutet, dass eine Impfung die natürliche Immunantwort negativ beeinflussen könnte. Mittlerweile liegen mehrere Untersuchungen vor, die diesen Verdacht erhärten.

Minderung der natürlichen Immunantwort nach überstandener Infektion durch Impfung

Drei unabhängig voneinander durchgeführte und Mitte beziehungsweise Ende 2022 veröffentlichte Studien aus Schweden, Großbritannien und den USA mit zum Teil über 1.000 teilnehmenden Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen stellen fest, dass Impfungen nach einer zuvor natürlich erworbenen Immunantwort bei einer Reinfektion mit der Omikron-Variante zu einer verschlechterten Immunantwort führen.

Die britische Studie kommt zu dem Schluss, dass der Immunschutz durch eine Infektion mit der Omikron-Variante bei dreifach geimpften, zuvor infektionsunerfahrenen Personen verstärkt wirkt, aber diese Verstärkung bei vorheriger Prägung mit dem Wildtyp des Virus verloren geht. Als Ergebnis halten die Autoren fest:

„Diese ‚hybride Immundämpfung‘ deutet auf eine erhebliche Untergrabung der Immunerkennung und eine differentielle Modulation durch Immunprägung hin und könnte der Grund dafür sein, dass die B.1.1.529 (Omikron)-Welle durch Durchbruchsinfektionen und häufige Reinfektionen bei relativ gut erhaltenem Schutz gegen schwere Krankheiten bei dreifach geimpften Personen gekennzeichnet ist.“

Besonders deutlich wird der dämpfende Effekt der Impfungen auf die natürliche Immunantwort in einer US-amerikanischen Studie aus dem September 2022 mit knapp 900.000 untersuchten Kindern im Alter zwischen 5 und 11 Jahren. Diese fand für den Untersuchungszeitraum Dezember 2021 bis Juni 2022 heraus, dass die Wirksamkeit des Biontech-Impfstoffs innerhalb von fünf Monaten nicht nur negativ wird, sondern auch, dass er die natürliche Immunität unterdrückt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Abbildung dargestellt.

Abbildung 4: (für größere Darstellung Bild anklicken) Schutz durch zwei Dosen des Impfstoffs BNT162b2 und durch eine vorangegangene Infektion mit SARS-CoV-2 gegen eine Infektion und COVID-19-bedingte Krankenhausaufenthalte bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren, Quelle: Effects of Vaccination and Previous Infection on Omicron Infections in Children

In Diagramm A ist zu erkennen, dass die grüne und die blaue Linie, die für die im November beziehungsweise im Dezember 2021 geimpften Kinder stehen, innerhalb von fünf Monaten nach der ersten Injektion mit einem starken Gefälle durch den Nullpunkt in den negativen Bereich gehen. In Diagramm B ist dargestellt, dass sowohl die rote als auch die blaue Linie, die für geimpfte und zuvor infizierte beziehungsweise nicht infizierte Kinder stehen, innerhalb von fünf Monaten nach der Impfung mit einem steilen Gefälle durch den Nullpunkt gehen.

Die Diagramme C und D legen nahe, dass der Impfstoff die Ursache für diese besorgniserregende Auslöschung der natürlichen Immunität ist. Schaubild D zeigt die Wirksamkeit der natürlichen Immunität durch frühere Infektionen bei den Geimpften. Die blaue Linie, die den Schutz gegen die Delta-Variante unter den Geimpften und Vorinfizierten darstellt, geht innerhalb von sieben Monaten mit einem steilen Gefälle gegen Null. Im Gegensatz dazu nimmt die Wirksamkeit der natürlich erworbenen Immunität, wie sie in Diagramm C dargestellt ist, nur langsam ab und lag nach acht Monaten immer noch bei über 50 % im positiven Bereich. Das Gleiche gilt für die natürliche Immunität gegen frühere Varianten (grüne Linie), die langsam abnimmt und nach 16 Monaten immer noch positiv ist.

Die Diagramme E und F bestätigen letztendlich noch einmal den geringeren Schutz vor einer Hospitalisierung bei einer Corona-Erkrankung, den eine Impfung im Vergleich zu einer natürlich erworbenen Immunität bietet. Während die Wirksamkeit des Impfstoffs nach 20 Wochen bei lediglich 75 Prozent liegt, haben Kinder mit einer natürlichen erworbenen Immunität selbst nach zehn Monaten noch einen 85-prozentigen Schutz vor einer Krankenhauseinweisung bei einer Reinfektion.

Erklärungen für die nachlassende und negative Impfwirkung: Immunologische Prägung, Immuntoleranz und Überstimulation

Das menschliche Immunsystem reagiert auf Viren, indem es diese regelrecht in ihre Einzelteile zerlegt, analysiert und spezifische Antikörper gegen dessen Proteine entwickelt. Es ist sogar in der Lage, gegen jeden erdenklichen, auch zukünftigen Erreger Antikörper zu entwickeln. Um bei einer erneuten Infektion mit demselben Virus oder einer mutierten Variante schneller reagieren zu können, befinden sich noch Monate und Jahre nach einer überstandenen Erkrankung Gedächtniszellen der spezifischen Antikörper im Gewebe und im Blut.

Im Gegensatz dazu werden bei einer Impfung mit einem mRNA-Präparat die körpereigenen Zellen dazu angeregt, nur das Spike-Protein des Virus zu erzeugen. Dieses ist für das Eindringen des Erregers in die menschlichen Zellen verantwortlich, wo er sich vervielfältigen kann. Da der Rest der Erbinformationen des Virus fehlt, kann durch die Impfung keine Corona-Infektion ausgelöst werden. Das Immunsystem kann dann jedoch auch nur spezifische Antikörper und Gedächtniszellen gegen das Spike-Protein erzeugen und nicht gegen seine übrigen Bestandteile. (Empfehlungen zu Lehrvideos, welche die Funktionsweise des menschlichen Immunsystems und der Impfungen erklären, befinden sich im Anhang dieses Beitrags.)

Immunologische Prägung

Eine Erklärung für die nachlassende Wirkung der Impfungen ist die so genannte immunologische Prägung, auch bekannt als Antigenerbsünde. Diese Begriffe bezeichnen ein Phänomen der antiviralen Immunantwort. Stecken sich Menschen, die zuvor mit einem Virus infiziert waren und Antikörper dagegen entwickelt haben, mit einer weiteren Variante dieses Erregers an, dann besteht eine Tendenz des Immunsystems, Antikörper nur gegen solche Teile des Virus zu bilden, mit denen es zuvor in Kontakt getreten ist.

Da bis Mitte 2022 ausschließlich der Impfstoff, der gegen die ursprüngliche Coronavariante entwickelt wurde, verabreicht wurde, konnte das Immunsystem der Geimpften lediglich Antikörper gegen das Spike-Protein des Wildtyps des Virus entwickeln. Doch gerade das Spike-Protein hat sich bei der Mutation zur Delta- und Omikron-Variante verändert.

Eine im Oktober 2021 veröffentlichte US-amerikanische Studie untersuchte die B-Zellen-Reaktionen in Blutproben von 32 vorher nicht infizierten Teilnehmern nach Verabreichung der Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer und verglich diese mit den B-Zellen-Reaktionen in Blutproben von nicht Geimpften, die nach einer Infektion eine natürliche Immunität entwickelt hatten. Es zeigte sich, dass eine natürliche Immunantwort auf eine Corona-Infektion zu B-Zellen-Reaktionen führt, die sich mindestens ein Jahr lang weiterentwickeln. Während dieser Zeit erzeugen B-Gedächtniszellen zunehmend breiter gefächerte und stärkere Antikörper, die gegen Mutationen in bedenklichen Varianten resistent sind.

Im Gegensatz dazu produzieren B-Gedächtniszellen nach der ersten und zweiten Impfung zwar Antikörper, die eine erhöhte neutralisierende Aktivität entwickeln, aber danach gibt es keinen weiteren Anstieg der Potenz oder des Umfangs. Stattdessen erzeugen B-Gedächtniszellen, die fünf Monate nach der Impfung in zuvor nicht infizierten Personen entstehen, Antikörper, die denjenigen ähneln, die die erste Reaktion dominieren. Die Forscher gelangten zum damaligen Zeitpunkt aufgrund ihrer Ergebnisse zu dem Schluss, „dass die Auffrischung von geimpften Personen mit den derzeit verfügbaren mRNA-Impfstoffen die neutralisierende Aktivität des Plasmas erhöht, aber möglicherweise keine Antikörper mit der gleichen Breite wie bei der Impfung von rekonvaleszenten Personen hervorbringt“.

Immuntoleranz

Eine im Dezember 2022 veröffentlichte chinesische Studie zeigte anhand von Tierversuchen, dass mehrere Impfstoff-Booster nach der konventionellen Impfung die Menge der Spike-Protein-Antigene und die neutralisierende Wirksamkeit des Blutserums gegen die Delta- und Omikron-Varianten signifikant verringern. Zudem beeinträchtigen sie die Aktivierung von T-Helferzellen sowie T-Killerzellen und erhöhen eine hemmende Immunantwort.

Die Forscher ziehen aus ihren Ergebnissen den Schluss, „dass eine verlängerte Impfung mit RBD-Boostern [RBD: Rezeptorbindende Domäne, entspricht beim Coronavirus dem Spike-Protein] die schützenden Immungedächtnisse durch die Förderung der adaptiven Immuntoleranz aufhebt [und] (...) dass der kontinuierliche Einsatz von SARS-CoV-2-Impfstoff-Boostern potenzielle Risiken birgt, was unmittelbare Auswirkungen auf die globalen Strategien zur Verbesserung der COVID-19-Impfung hat“.

Überstimulation

Zu ähnlichen Erkenntnissen bezüglich mRNA-Impfstoffen gelangte auch eine im Dezember 2022 veröffentlichte deutsche Forschungsarbeit mit etwas über 100 teilnehmenden Beschäftigten im Gesundheitswesen, die in drei Kohorten eingeteilt waren. In der Kohorte mit Teilnehmern, die zwei Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten hatten, wurde ein halbes Jahr später bei der Hälfte ein erhöhter Wert von IgG4-Antikörpern gegen das Spike-Protein festgestellt. Bei einer weiteren Kohorte, die ein dritte Impfung erhielt, hatten fast alle Teilnehmer wiederum ein halbes Jahr später einen erhöhten Wert von IgG4-Antikörpern. Teilweise lag deren Anteil bei über 50 Prozent der Immunglobuline.

IgG4-Antikörper treten normalerweise bei einer Überstimulation des Immunsystems auf und dämpfen die Immunantwort, um eine Autoimmunreaktion, also eine Schädigung des Immunsystems durch die eigenen Antikörper, zu verhindern. Normalerweise liegt der Anteil von IgG4-Antikörpern an allen Immunglobulinen eines Antikörpers bei unter fünf Prozent. In einer dritten Kohorte, die Impfstoffe von AstraZeneca und Biontech/Pfizer erhalten hatten, hatte nur ein Teilnehmer einen erhöhten IgG4-Wert. Dies ist ein Hinweis darauf, dass nur mRNA- und keine Vektor-Impfstoffe betroffen sind, und bestätigt indirekt, dass mRNA-Impfungen auch noch Monate nach Verabreichung das Immunsystem stimulieren.

Zusammenfassung

Die nachlassende und bereits nach wenigen Wochen oder Monaten negative Wirksamkeit der Impfstoffe sowie die diesbezügliche Überlegenheit einer natürlichen Immunität sind durch zahlreiche Studien in verschiedenen Ländern mit jeweils Hunderttausenden und bis zu mehreren Millionen untersuchten Fällen hinreichend belegt.

Eine im Februar 2023 in der renommierten internationalen Fachzeitschrift The Lancet erschienene Metastudie, welche die Ergebnisse von insgesamt 65 Forschungsarbeiten aus 19 verschiedenen Ländern zusammenfasst, bestätigt die Überlegenheit der natürlichen Immunantwort. Diese Untersuchung wurde von der Bill & Melinda Gates Foundation finanziert, die sich in der Vergangenheit massiv für die Impfung der gesamten Weltbevölkerung mit den experimentellen mRNA-Präparaten eingesetzt hat.

Für die dämpfende Wirkung, welche die Präparate auf eine zuvor natürlich erworbene Immunität ausüben, existieren ebenfalls ausreichend Untersuchungen mit unterschiedlich großen Teilnehmerzahlen, die es unmöglich machen sollten, diesen Effekt zu ignorieren.

Abgesehen von Impfnebenwirkungen und -schäden, deren Ausmaße noch nicht abschließend erforscht sind, lässt sich anhand der in diesem Beitrag angeführten wissenschaftlichen Untersuchungen festhalten, dass es falsch war, jungen, gesunden und nicht zu einer Risikogruppe gehörenden Menschen ein Präparat zu verabreichen, welches der natürlichen Immunität nicht nur unterlegen ist, sondern diese auch auf unabsehbare Zeit beeinträchtigen kann. Die Impfungen können den Forschungsergebnissen zufolge die natürliche Immunantwort dieser Menschen nicht nur nachhaltig schwächen, sondern auch, sobald ihre Wirksamkeit während der Delta- und insbesondere während der Omikron-Welle bereits nach wenigen Wochen ins Negative rutschte, zu vermehrten Corona-Infektionen beigetragen haben. Damit stehen die Impfstoffe im Verdacht, eine nachhaltige Herdenimmunität sogar noch herauszuzögern.

Bereits im April 2022, als der Deutsche Bundestag über eine allgemeine Impfpflicht abstimmte, lagen eindeutige wissenschaftliche Erkenntnisse vor, die nicht nur die nachlassende, sondern auch die negative Impfwirksamkeit schon bei der Delta-Variante bestätigten.

Offene Fragen

  • Mit welcher Rechtfertigung empfiehlt die Ständige Impfkommission weiterhin die generelle Impfung, selbst bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren?

  • Mit welcher Rechtfertigung wirbt die Bundesregierung noch heute für Impfungen und Auffrischimpfungen, selbst bei Kindern ab zwölf Jahren?

  • Warum findet keine staatliche Aufklärungskampagne zur Überlegenheit einer natürlich erworbenen Immunität sowie zu negativen Auswirkungen der Impfungen auf die natürliche Immunantwort statt?

Multipolar hat sowohl die STIKO als auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) unter Nennung der in diesem Beitrag angeführten aktuellen Studien mit den oben gestellten Fragen konfrontiert. Sowohl die Pressestelle des RKI, bei dem die STIKO angesiedelt ist, als auch das BMG haben auf die Anfrage reagiert. Die Antworten zeigen, dass die STIKO weiter die Hypothese vertritt, dass Impfungen, beziehungsweise Impfungen in Kombination mit einer natürlichen Immunantwort, generell einer natürlichen Immunantwort überlegen seien, und nur diejenigen Studien und Fachbeiträge in ihrer Arbeit berücksichtigt, die diese These untermauern. Die Pressestelle des BMG konnte das auf Nachfrage nicht entkräften. Die gesamte Korrespondenz befindet sich im Anhang.

Anmerkung: Dieser Beitrag baut auf der umfangreichen Linksammlung eines Multipolar-Lesers zu Studien zur Wirksamkeit der Impfungen auf, dem der Autor hiermit seinen Dank ausspricht.

Korrekturhinweis 6.3.: In der ursprünglichen Version des Artikels hieß es, dass "eine niederländische Studie, die bereits im November 2021 veröffentlicht wurde", sich "noch immer im Peer-Review-Prozess" befinde. Tatsächlich wurde die Studie im Juli 2022 im Fachmagazin Science veröffentlicht. Der Text wurde entsprechend geändert.

Anhang

Funktionsweise des menschlichen Immunsystems und der COVID-19-Impfungen

Zum Verständnis der Funktion des menschlichen Immunsystems und der angeborenen Immunantwort empfiehlt der Autor dieses zehnminütige Lehrvideo, zum Verständnis der erworbenen Immunantwort (auch adaptive oder spezifische Immunantwort genannt) dieses ebenfalls zehnminütige Lehrvideo sowie zum Verständnis der Funktionsweise der mRNA- und Vektorimpfungen dieses neunminütige Lehrvideo. Letzteres stellt in Nebensätzen kausale Zusammenhänge zur Wirksamkeit der Impfungen dar, die wissenschaftlich nicht eindeutig belegt sind. Die Funktionsweise der Impfstoffe ist jedoch ausreichend erklärt.

Korrespondenz mit der Pressestelle des Robert Koch-Instituts, bei dem die STIKO angesiedelt ist

Anfrage von Multipolar vom 16. Februar 2023:

„[M]ehrere internationale Studien, die im letzten Jahr in renommierten Fachzeitschriften publiziert wurden, haben eindeutig nachgewiesen, dass eine natürlich erworbene Immunität gegen SARS-CoV-2 einer durch Impfung erworbenen weit überlegen ist (siehe Gazit S et al. Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) Naturally Acquired Immunity versus Vaccine-induced Immunity, Reinfections versus Breakthrough Infections: A Retrospective Cohort Study. 2022. https://academic.oup.com/cid/article/75/1/e545/6563799 sowie Eythorsson E et al. Rate of SARS-CoV-2 Reinfection During an Omicron Wave in Iceland. 2022. https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/article-abstract/2794886). Des Weiteren deuten mehrere unabhängige Untersuchungen mit mehrfach geimpften Teilnehmern aus dem Gesundheitswesen darauf hin, dass insbesondere die mRNA-Impfungen eine natürlich erworbene Immunität negativ beeinträchtigen (siehe Blom K et al. Immune responses after omicron infection in triple-vaccinated health-care workers with and without previous SARS-CoV-2 infection. 2022. https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(22)00362-0/fulltext sowie Reynolds CJ Immune boosting by B.1.1.529 (Omicron) depends on previous SARS-CoV-2 exposure. 2022. https://www.science.org/doi/10.1126/science.abq1841). Warum empfiehlt die Ständige Impfkommission noch immer eine generelle Impfung gegen SARS-CoV-2 selbst bei gesunden Kindern ab 5 Jahren (siehe Epidemiologisches Bulletin 50/2022)? Werden die von mir angeführten Forschungsarbeiten von der STIKO bei der Impfempfehlung berücksichtigt?“

Antwort des RKI vom 20. Februar 2023:

„[D]anke für Ihre Anfrage. Das RKI kommentiert generell keine Studien Dritter, ich bitte um Verständnis. Siehe bitte die Wissenschaftlichen Begründungen für die Empfehlungen der STIKO (inkl. Literaturlisten), die alle im Internet zugänglich sind https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/Impfempfehlung-Zusfassung.html

Nachfrage von Multipolar vom 21. Februar 2023:

„[V]ielen Dank für Ihren Hinweis zu den wissenschaftlichen Begründungen für die Impfempfehlungen der STIKO. Im Epidemiologischen Bulletin 50 2022 vom 15.12.2022 findet sich auf Seite 14 folgende Aussage: ‚Die STIKO geht davon aus, dass eine durchgemachte symptomatische oder asymptomatische SARS-CoV-2-Infektion nicht ausreicht, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. Vielmehr haben immunologische Untersuchungen und klinische Beobachtungsstudien ergeben, dass ein solider Schutz vor Infektion und schwerer Erkrankung durch SARS-CoV-2-Varianten erst durch eine mehrmalige Auseinandersetzung mit dem Spikeprotein von SARS-CoV-2 zu erlangen ist. Dies kann durch eine 3-malige Impfung oder durch eine Kombination von natürlicher Infektion und Impfung (hybride Immunität) erreicht werden. Daher sollen auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen geimpft werden.‘ Ein Verweis auf die entsprechenden ‚immunologischen Untersuchungen‘ und ‚klinischen Beobachtungsstudien‘, mit denen die Impfempfehlung begründet wird, fehlt in dem Dokument. Eine derartige Argumentation entspricht nicht wissenschaftlichem Standard. Könnten Sie bitte diesen Verweis nachliefern, denn die von mir in meiner letzten Presseanfrage benannten Studien widerlegen die Aussage der STIKO.“

Antwort des RKI vom 22. Februar 2023:

„[D]anke für Ihre Anfrage. Siehe hierzu bitte die wissenschaftliche Begründung im Epidemiologischen Bulletin 21/2022, in der die STIKO eine Empfehlung für Personen mit durchgemachter SRAS-CoV-2-Infektion und bisher unvollständiger Immunisierung gegeben hat. Hier ist die Studienlage zur hybriden Immunität detailliert dargestellt https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/21_22.pdf?__blob=publicationFile, S. 44 ff.“

Nachfrage von Multipolar vom 23. Februar 2023:

„[D]anke für Ihre Hinweise zur wissenschaftlichen Begründung der COVID-19-Impfempfehlung für Genesene. Ich habe mir die Mühe gemacht, alle 24 angegebenen Quellen genauer anzusehen. Zunächst einmal ist auffällig, dass die komplette wissenschaftliche Begründung auf Studien und wissenschaftlichen Fachbeiträgen Dritter beruht. Dies steht im Widerspruch zu Ihrer ersten Rückmeldung, dass das RKI generell keine Studien Dritter kommentiert.

Des Weiteren sind 17 dieser Studien in vitro- und/oder Seroprävalenzuntersuchungen oder lediglich journalistische Beiträge, davon 14 aus dem Jahr 2021. Diese Quellen mit äußerst geringen Teilnehmer- bzw. Probenzahlen sind prinzipiell keine Belege dafür, inwieweit eine Impfung besser vor einer Infektion, einer Hospitalisierung oder Tod schützt als eine natürlich erworbene Immunität. Sie liefern nur Hinweise, die in vivo, also durch randomisierte kontrollierte Studien, Kohortenstudien oder Fall-Kontroll-Studien, bestätigt werden müssen. Drei dieser Quellen liefern eindeutige Hinweise, dass eine natürlich erworbene Immunität einer durch Impfung induzierten ebenbürtig oder sogar überlegen ist.

Die verbliebenen sieben Quellen sind allesamt Kohorten- oder Fall-Kontroll-Studien. Alle belegen eindrucksvoll die Überlegenheit einer natürlich erworbenen Immunität im Vergleich zu einer durch Impfung induzierten hinsichtlich Wirksamkeit und Dauer der Wirksamkeit. Nur wird in dem Bulletin und, meiner Kenntnis nach, auch in anderen Publikation des RKI nicht darauf hingewiesen. Die einzige Information, die das RKI aus diesen Studien zieht, ist die Tatsache, dass die Wirksamkeit einer hybriden Immunität (überstandene Infektion + Impfung) für einen kurzen Zeitraum nach der letzten Impfung bis Mitte 2022 ebenso hoch oder leicht höher gelegen hat als bei einer natürlich erworbenen Immunität ohne Impfung. Dass die Wirksamkeit der hybriden Immunität jedoch im Verhältnis zu einer allein natürlich erworbenen deutlich eher nachlässt, wird nicht erwähnt.

Studien, die eindeutig belegen, dass die Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe auch gegen Hospitalisierung und Tod bereits nach wenigen Wochen stark nachlässt oder gar ins Negative rutscht [1], während eine natürlich erworbene Immunität eine langanhaltende hohe Wirksamkeit hervorruft [2], werden ebenso wenig in der wissenschaftlichen Begründung für die Impfempfehlung der STIKO berücksichtigt wie aktuellere Untersuchungen, die auf eine negative Beeinträchtigung der Impfungen auf die natürliche Immunantwort hinweisen [3][4]. Hier kommt der Verdacht auf, dass die STIKO allein die Hypothese vertritt, dass Impfungen generell einer natürlichen Immunantwort überlegen sind, und nur diejenigen Studien und Fachbeiträge, beziehungsweise Auszüge daraus, erwähnt, die diese These untermauern – zumal eine der angegebenen Studie direkt von Biontech stammt.

Ich muss Ihnen aufgrund Ihrer Hinweise weitere Fragen stellen: Warum empfiehlt die Ständige Impfkommission angesichts der gut belegten Überlegenheit hinsichtlich Wirksamkeit und Wirksamkeitsdauer der natürlichen erworbenen Immunität im Verhältnis zu einer durch Impfung induzierten noch immer eine generelle Impfung gegen SARS-CoV-2 selbst bei gesunden Kindern ab 5 Jahren, wenn insbesondere diese Altersgruppe nicht zur Risikogruppe gehört? Warum werden Studien, welche eine rapide nachlassende und nach wenigen Wochen gar negative Wirksamkeit der Impfungen im Verhältnis zu einer natürlich erworbenen Immunität feststellen, bei der wissenschaftlichen Begründung der Impfempfehlungen ignoriert? Warum werden auch Studien, die auf eine negative Beeinträchtigung der Impfungen auf die natürliche Immunantwort hinweisen, bei der wissenschaftlichen Begründung der Impfempfehlungen ignoriert? Bitte antworten Sie nicht mit dem Hinweis, dass das RKI generell keine Studien Dritter kommentiert. Sie haben mit Ihrer letzten Antwort deutlich gemacht, dass dies die originäre Tätigkeit Ihrer Behörde ist. (…)

Quellen:
[1] Kerr S, Bedston S, Bradley DT, et al. Waning of first- and second-dose ChAdOx1 and BNT162b2 COVID-19 vaccinations: a pooled target trial study of 12.9 million individuals in England, Northern Ireland, Scotland and Wales. International Journal of Epidemiology, Volume 52, Issue 1, February 2023, Pages 22–31
[2] Lin DY, Gu Y, Xu Y, et al. Effects of Vaccination and Previous Infection on Omicron Infections in Children. N Engl J Med 2022; 387:1141-1143
[3] Blom K, Marking U, Havervall S, et al. Immune responses after omicron infection in triple-vaccinated health-care workers with and without previous SARS-CoV-2 infection. The Lancet, Volume 22Number 7p913-1090, e177-e206
[4] Reynolds, CJ, Pade C, Gibbons JM, et al. Immune boosting by B.1.1.529 (Omicron) depends on previous SARS-CoV-2 exposure. Science, 14 Jun 2022, Vol 377, Issue 6603“

Korrespondenz mit der Pressestelle des Bundesgesundheitsministeriums

Anfrage von Multipolar vom 17. Februar 2023:

„[M]ehrere internationale Studien, die im letzten Jahr in renommierten Fachzeitschriften publiziert wurden, haben eindeutig nachgewiesen, dass eine natürlich erworbene Immunität gegen SARS-CoV-2 einer durch Impfung erworbenen weit überlegen ist (siehe Gazit S et al. Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) Naturally Acquired Immunity versus Vaccine-induced Immunity, Reinfections versus Breakthrough Infections: A Retrospective Cohort Study. 2022. https://academic.oup.com/cid/article/75/1/e545/6563799 sowie Eythorsson E et al. Rate of SARS-CoV-2 Reinfection During an Omicron Wave in Iceland. 2022. https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/article-abstract/2794886). Des Weiteren deuten mehrere unabhängige Untersuchungen mit mehrfach geimpften Teilnehmern aus dem Gesundheitswesen darauf hin, dass insbesondere die mRNA-Impfungen eine natürlich erworbene Immunität negativ beeinträchtigen (siehe Blom K et al. Immune responses after omicron infection in triple-vaccinated health-care workers with and without previous SARS-CoV-2 infection. 2022. https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(22)00362-0/fulltext sowie Reynolds CJ Immune boosting by B.1.1.529 (Omicron) depends on previous SARS-CoV-2 exposure. 2022. https://www.science.org/doi/10.1126/science.abq1841). Warum wirbt die Bundesregierung noch heute für Impfungen und Auffrischimpfungen selbst bei Kindern ab zwölf Jahren (siehe https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/corona-informationen-impfung)? Warum finden keine staatlich geförderten Aufklärungskampagnen zur Überlegenheit einer natürlich erworbenen Immunität sowie über die negativen Auswirkungen der COVID-19-Impfungen auf die natürliche Immunantwort statt, damit sich die Bevölkerung ein ausgewogenes Bild über die Vor- und Nachteile der Impfungen machen kann?“

Antwort des BMG vom 24. Februar 2023:

„Das Nutzen-Risiko-Verhältnis der verfügbaren COVID-19-Impfstoffe wird kontinuierlich auf Basis der verfügbaren Daten im Rahmen der Zulassung bewertet. Die Produktinformationstexte enthalten aktuelle Erkenntnisse zu bekannten Nebenwirkungen und zur Häufigkeit des Auftretens.
Unter https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/covid-19/covid-19-node.html hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) – als die in Deutschland für Impfstoffe zuständige Bundeoberbehörde – die genannten Informationen übersichtlich verlinkt und bietet weitere Informationen, insbesondere zur Entwicklung und Zulassung der COVID-19-Impfstoffe an (https://www.pei.de/DE/service/faq/coronavirus/faq-coronavirus-node.html). Daneben stellen die pharmazeutischen Unternehmen die Fach- und Gebrauchsinformationen in elektronischer Form zur Verfügung.

Impfempfehlungen werden in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) entwickelt. Die STIKO berücksichtigt dabei nicht nur deren Nutzen für das geimpfte Individuum, sondern auch für die gesamte Bevölkerung. Sie orientiert sich an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin. Während für die Zulassung von Impfstoffen deren Wirksamkeit, deren Unbedenklichkeit und pharmazeutische Qualität zu belegen sind, analysiert die STIKO darauf aufbauend neben dem individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnis auch die Epidemiologie auf Bevölkerungsebene und die Effekte einer flächendeckenden Impfstrategie für Deutschland. Außerdem entwickelt die STIKO Kriterien zur Abgrenzung einer üblichen Impfreaktion von einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung. STIKO-Empfehlungen gelten als medizinischer Standard.

Die STIKO hat den Anspruch, ihre Empfehlungen auf Grundlage der besten verfügbaren Evidenz auszusprechen. Damit das gelingen kann, werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse sorgfältig aufbereitet und den Mitgliedern der STIKO verfügbar gemacht. Diese bewerten die Evidenz und fassen aufgrund dessen einen Beschluss. Danach erhalten zuständige Fachkreise (u. a. Fachgesellschaften) die Möglichkeit zu dem Beschluss Stellung zu beziehen. Diese Stellungnahmen werden wiederum von der STIKO in einem weiteren Schritt diskutiert und ggf. in der Empfehlung berücksichtigt. Am Ende steht eine (aktualisierte) Empfehlung zu den COVID-19-Impfungen im Sinne einer ‚Living Guideline‘. Eine ausführliche Beschreibung von Rolle, Arbeitsweise und Empfehlungen der STIKO im Kontext der COVID-19-Pandemie finden Sie unter https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-022-03610-2.

Mit diesem Prozess der laufenden Berücksichtigung neuer Evidenzlagen und resultierenden Aktualisierungen der bestehenden Empfehlung stellt die STIKO sicher, dass das Impfen gegen COVID-19 stets auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.

Auf Grundlage der verfügbaren Evidenz geht die STIKO davon aus, dass die Infektion(-en) nicht ausreichen, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. Denn immunologische und klinische Studien haben gezeigt, dass ein solider Schutz vor schwerer Erkrankung durch SARS-CoV-2 erst durch mehrmalige Auseinandersetzung mit dem Spikeprotein von SARS-CoV-2 zu erreichen ist (mehrere Antigenkontakte = mehrere Kontakte des Immunsystems mit Teilen des Virus). Dies kann durch mehrere Impfstoffdosen oder durch eine Kombination von Infektion und Impfung (hybride Immunität) erreicht werden. Die chronologische Abfolge dieser immunologischen Ereignisse (SARS-CoV-2-Infektionen bzw. COVID-19-Impfungen) ist dabei unerheblich. Daher sollen auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden gesicherten SARS-CoV-2-Infektionen geimpft werden.

Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse sind stets auch die Grundlage für die Erarbeitung entsprechender Kommunikationskampagnen zur Corona-Schutzimpfung gewesen. Neben den klassischen Aufklärungsmedien bildet die Webseite www.corona-schutzimpfung.de den digitalen Knotenpunkt dieser Kampagnen. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Robert Koch-Institut (RKI) erstellt und beinhaltet umfassende, fachlich geprüfte Informationen zur Corona-Schutzimpfung, die nach wie vor tagesaktuell gepflegt werden. Neben vielen wissenschaftlichen Beiträgen zu den einzelnen Impfstoffen und ihrer Wirksamkeit beantwortet ein großangelegter FAQ-Bereich die drängenden Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus erhalten die Besucherinnen und Besucher der Webseite Hinweise zu Informations- und Aufklärungsmaterialien, wie zum Beispiel der Leitfaden für Familien, der Informationsflyer ‚Wie wir uns vor dem Coronavirus schützen können‘ oder Aufklärungsmerkblätter und Einwilligungsbögen jeweils für mRNA- und Vektor-Impfstoffe.“

Nachfrage von Multipolar vom 25. Februar 2023:

„[V]ielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. (…) Hier kommt der Verdacht auf, dass die STIKO allein die Hypothese vertritt, dass Impfungen, beziehungsweise Impfungen in Kombination mit einer natürlichen Immunantwort, generell einer natürlichen Immunität überlegen sind, und nur diejenigen Studien und Fachbeiträge, beziehungsweise Auszüge daraus, erwähnt, die diese These untermauern (…). Diesen Verdacht konnten Sie mit Ihrer Versicherung, die STIKO würde ihre Empfehlungen auf Grundlage der besten verfügbaren Evidenz aussprechen, nicht entkräften. Es ist ersichtlich, dass die derzeitige wissenschaftliche Begründung der STIKO für eine COVID-19-Impfempfehlung selbst für Genesene nicht auf aktuellen Erkenntnissen beruht und dass die Kommission widersprüchliche Erkenntnisse ignoriert sowie die Überlegenheit einer natürlich erworbenen Immunität hinsichtlich Wirksamkeit und insbesondere hinsichtlich ihrer Dauer im Verhältnis zu einer durch Impfungen induzierten Immunität nicht erwähnt.

Da die Mitglieder der STIKO allesamt vom Bundesministerium für Gesundheit einberufen werden und das RKI dem BMG unterstellt ist, stellen sich folgende Fragen: Warum toleriert das BMG, dass die Ständige Impfkommission

  • trotz der gut belegten Überlegenheit hinsichtlich Wirksamkeit und Wirksamkeitsdauer der natürlich erworbenen Immunität im Verhältnis zu einer durch Impfung induzierten noch immer eine generelle Impfung gegen SARS-CoV-2 selbst bei gesunden Kindern ab 5 Jahren empfiehlt, wenn insbesondere diese Altersgruppe nicht zur Risikogruppe gehört,

  • Studien, welche eine rapide nachlassende und nach wenigen Wochen gar negative Wirksamkeit der Impfungen im Verhältnis zu einer natürlich erworbenen Immunität feststellen, bei der wissenschaftlichen Begründung der Impfempfehlungen ignoriert und

  • auch Studien, die auf eine negative Beeinträchtigung der Impfungen auf die natürliche Immunantwort hinweisen, bei der wissenschaftlichen Begründung der Impfempfehlungen ignoriert?

Über den Autor: Karsten Montag, Jahrgang 1968, hat Maschinenbau an der RWTH Aachen, Philosophie, Geschichte und Physik an der Universität in Köln sowie Bildungswissenschaften in Hagen studiert. Er war viele Jahre Mitarbeiter einer gewerkschaftsnahen Unternehmensberatung, zuletzt Abteilungs- und Projektleiter in einer Softwarefirma, die ein Energiedatenmanagement- und Abrechnungssystem für den Energiehandel hergestellt und vertrieben hat. Seine im Oktober 2021 bei Multipolar veröffentlichten Recherchen zu den Abrechnungsdaten der Krankenkassen mit Blick auf COVID-19 wurden von verschiedenen Medien aufgegriffen – und erschienen im März 2022 auch im International Journal of Epidemiology.

Diskussion

28 Kommentare
HELENE BELLIS, 1. März 2023, 09:50 UHR

»dass es falsch war, jungen, gesunden und nicht zu einer Risikogruppe gehörenden Menschen ein Präparat zu verabreichen, welche[s] der natürlichen Immunität nicht nur unterlegen ist, sondern diese auch auf unabsehbare Zeit beeinträchtigen kann.«

Dieses Argument bzw. sein Umkehrschluß, so oder ähnlich auch von nicht-kritischer Seite zu hören gewesen, erstaunt mich immer wieder. Wieso sollte man gerade zu einer sogenannten »Risikogruppe« gehörende Menschen denn überhaupt impfen? Deren Immunsystem ist doch dann in aller Regel mit der Vorerkrankung (oder was auch immer sie als einem erhöhten Risiko ausgesetzt kennzeichnet) beschäftigt, hat also eher keine überschüssigen Körperkräfte, um sich auch noch um so eine Impfung zu kümmern. Ganz abgesehen davon, daß es mal Konsens war, erstens nicht in Pandemien hineinzuimpfen und zweitens man früher auch nur Gesunde impfte und keine Kranken.

(Ich habe da schon seit 2,5 Jahren leider immer nur Assoziationen zu damals, als man sogenanntes »unwertes Leben« bevorzugt spritzte. Und das hat man dieses Mal ja auch so propagiert...)

Auch wenn die ganze Covid-»Impferei« Kinder natürlich noch mehr belastet als alle anderen: wieso wird die Vorgehensweise nicht komplett kritisiert? Wieso stellt der Autor die ersten beiden seiner Offen Fragen nur in Bezug auf (kleine) Kinder? Wer glaubt denn immer noch, daß diese »Impfstoffe« tatsächlich jemals überhaupt irgendwie hilfreich waren? Und nicht nur, weil ja schon über Influenza-Impfstoffe bekannt ist, daß sie auf ganze Sicht eher negativ als positiv wirken. Und die wurden in der Vergangenheit ja – zumindest in Deutschland – überwiegend älteren (meist vorerkrankten) Leuten empfohlen und leider auch massenweise verabreicht.

Davon abgesehen hätte es mich interessiert, wie »Infizierte« in den einzelnen Studien definiert wurden: lediglich als Menschen mit positivem PCR-Test? Als mit irgendeinem Atemwegsvirus Infizierte? Oder wurde in all' diesen Fällen tatsächlich SARS-CoV-2 nachgewiesen?

FRANK BERNERS, 1. März 2023, 11:35 UHR

Das Thema "Impfen" wird immer wieder auf sehr seltsame Weise betrachtet, auch und gerade von der "alternativen" oder kritischen Seite. Ich habe es schon öfter so kommentiert: es ist etwas schwer verständlich, wie Teile eines Narratives vehement kritisiert oder sogar abgelehnt werden können, andere Teile aber kritiklos und nicht hinterfragt übernommen werden.

Gerade auch zur Impf-Agenda gibt es, mittlerweile auch in deutscher Übersetzung, ein "Standard-Werk": Dissolving Illusions von Dr. Suzanne Humphries, und anderen. Man kann über die Details streiten, wie bei allen, speziell auch wissenschaftlichen, Werken. Letztendlich kommt es ja immer auf die Bereitschaft an, offen und skeptisch allen Erkenntnissen ggü. zu sein und zu bleiben -> Weltbild! Meiner Einschätzung nach wird auch in diesem Buch nicht detailliert genug darauf eingegangen, welche Zusammenhänge zwischen Erreger- oder Keimtheorie, Virologie, (Pseudo-)Verwissenschaftlichung der Medizin und Impf-Agenda bestehen. Aber es kann sich ja jeder eine eigene Erkenntnis dazu bilden, da die Erkenntnisse der außerhalb der Dogma-Medizin stehenden Protagonisten mit etwas Such-Aufwand auch verfügbar sind.

Abschließend möchte ich noch sagen, daß dieses "Abarbeiten" an kleinen Happen, die vom Informations-Betrieb von innerhalb der Leitplanken zur Verfügung gestellt (oder auch hingeworfen) werden, so detailliert und intellektuell wertvoll es auch sein mag, einfach nur ermüdend ist.

RIPPLE, 1. März 2023, 17:55 UHR

Eine weitere detailierte Analyse eines isolierten Datenpunktes. Kann man freilich machen. Ich würde hier aber gerne einen Schritt zurücktreten und die Gesamtsituation betrachten wollen, in der jeder Analyst unvermeidlich steckt.

Wenn in einer Analyse ein emprisches Phänomen analysiert werden soll, stellt sich zunächst die Frage, was denn das zu untersuchende Phänomen genau sein soll. Man kann diese Frage im vorliegenden Fall rein medizinisch beantworten, so wie es Karsten Montag hier angeht, also "Was bewirkt das Serum in den Körpern der Menschen?" Man kann das zu untersuchende Phänomen aber auch als Ergebnis von Entscheidungen und Handlungen von Menschen betrachten, also z.B.: "Menschen spritzen ein Serum in die Körper anderer Menschen."

Worin soll nun der relevante Unterschied bestehen? Der Unterschied besteht darin, dass durch die zweite Beschreibung des zu untersuchenden Phänomens deutlich wird, dass jede Analyse von Endergebnissen hochkomplexer planhafter Handlungen von Menschen ein Reverse-Engineering ist. Nun ist Reverse-Engineering aber immer und grundsätzlich weit aufwändiger, fehleranfälliger und unsicherer als das ursprüngliche Engineering. Beim Engineering habe ich ein zu erreichendes Ziel vorliegen und muss einen Weg finden, EINEN Weg, das Ziel zu erreichen. Beim Reverse-Engineering habe ich ein menschengemachtes Phänomen vorliegen, das auf 1000 verschiedenen Wegen erreicht worden sein kann, und von dem noch nicht mal in jedem Fall mit Sicherheit gesagt werden kann, ob das Phänomen wirklich das ist, was die Engineers ursprünglich erreichen wollten.

Reverse-Engineere ich einen CD-Spieler der Konkurrenz, dann weiß ich, dass deren Engineers nicht eigentlich eine Waschmaschine bauen wollten, sondern dass es das Ziel war, einen CD-Spieler zu bauen. Reverse-Engineere ich dagegen ein Serum oder ein Virus, weiß ich nicht, ob die beobachteten Auswirkungen im menschlichen Körper tatsächlich das zu erreichende und auch erreichte Ziel waren, oder ob etwa eine viel tödlichere Wirkung das vorgegebene Ziel war. Das gilt sowohl für die Gain-Of-Function-Veränderungen am Virus wie auch für das Serum, zu dessen Verabreichung das Virus der im Labor produzierte Anlass war.

Dieses grundlegende Problem aller analytischen Anstrengungen zum Reverse-Engineering wird noch mit kaum weniger als Unendlich potenziert, wenn – wie etwa bei politischen Phänomenen á là 9/11 – hochintelligente Engineers und Strippenzieher ihr Leben lang trainiert haben, jedes Reverse-Engineering ihrer Taten so unmöglich wie möglich zu machen.

Es ist also mehr als nur hilfreich, dem durch "Reverse-Engineering" beschriebenen Reflexionsweg des analytischen Zerlegens eines Endproduktes menschlicher Handlungen soweit möglich einen gegenläufigen Reflexionsweg an die Seite zu stellen, der versucht, die ursprünglichen Zielvorgaben der Handelnden zu eruieren und vielleicht sogar Pläne für einzelne Schritte zur Erreichung dieses Ziels. Mit solchen Informationen in der Hand würden dann die Ergebnisse des – hier zum Beispiel rein medizinischen – Reverse-Engineerings eine ganz andere Aussagekraft entfalten.

Wenn man als Ausgangspunkt der Notwendigkeit der Coronapandemie die stets exponentiell steigenden Zinsforderungen des akkumulierten Kapitals erkannt hat, und die Notwendigkeit, diese Zinsforderungen und den Selbsterhalt des Kapitals irgendwie zu erfüllen...

Wenn man die Ankündigungen einer Pandemie, die Vorbereitungen (Event 201 usw.), die durch die Pandemie "leider notwendig gewordene" Überwachung durch digitale Lebensberechtigungsausweise, die radikalen "Gesundheits"maßnahmen mit psychischem und physischem Terror, die hinsichtlich der Zerstörung unseres Lebens Hand in Hand gehen mit Klimamaßnahmen und Ukrainemaßnahmen (inkl. North Stream), die Gain-Of-Function-Forschung am Coronavirus und die Verbreitung des veränderten Coronavirus durch ein Labor versteht...

Wenn man erkennt, dass es eine Voraussetzung für die Coronaaktion des akkumulierten Kapitals war, eine Mauer zwischen Öffentlichkeit und Ereignis zu etablieren, deren Errichtung durch den PCR-"Test" und seine frei bestimmbare politische Variable "Inzidenz" wir verfolgen konnten, wenn man erkennt, dass dieser eiserne Vorhang der Wahrnehmung, der auch durch das bereits VOR der Pandemie in Auftrag gegebene Strategiepapier des Innenministeriums hergestellt wurde, den Raum eröffnete, in dem das Verbrechen "Coronapandemie" des akkumulierten Kapitals überhaupt erst möglich geworden war...

Wenn man diese dem Reverse-Engineering entgegengesetzte Reflexionsrichtung neben Karsten Montags rein medizinischer Analyse dessen hält, was das Serum des Sahin neben all den tot umfallenden jungen Menschen im Körper der vorläufig noch überlebenden Menschen mit deren Immunsystem anstellt...

...dann muss einer der vielen Wege, die zum analysierten Phänomen geführt haben könnten und die ein reines Reverse-Engineering alle nicht ausschließen kann, ausgeschlossen werden.

In unserem Fall ist der Weg hin zum analysierten Phänomen "Was bewirkt das Serum in den Körpern der Menschen?", der durch die alternative Reflexionsrichtung ausgeschlossen werden kann, der Weg, auf dem wohlwollende Menschen ein medizinisches Hilfsmittel entwickeln wollten, das sich nun unvorhergesehenerweise leider als schädlich erweist. Diesen Weg hin zu dem Phänomen, das der Analyst reverse-engineert, kann das Reverse-Engineering selbst gar nicht ausschließen. Um diese Möglichkeit beurteilen zu können, muss man "von oben" kommen, muss man also versuchen, Daten zu bekommen, die das zu analysierende Phänomen als zu erreichendes Ziel handelnder Menschen erkennbar und begreifbar machen.

Im vorliegenden Fall haben uns die Handelnden (Gates, Schwab, WHO, Johns Hopkins, WEF, EU, Bundesinnenministerium) diese Daten in Überfülle zur Verfügung gestellt. Das einzige Hindernis für das Erkennen dieser Daten und Taten ist ein psychologisches: Das jedes Begreifen recht eigentlich verbietende Ausmaß des Verbrechens.

PAUL SCHREYER, 2. März 2023, 09:40 UHR

In meinen Augen sind das legitime Erwägungen. Wir befinden uns dann allerdings im Bereich der Spekulation. Das meiner Ansicht nach besonders wertvolle an Analysen wie der von Karsten Montag ist, dass sie ohne jede Spekulation auskommen und dementsprechend – von einem integren Leser – nicht mit einem simplen Achselzucken ignoriert werden können, sondern eben eine gründliche und mühsame (oder, wie der Leser Frank Berners hier schrieb, „ermüdende“) Auseinandersetzung erfordern. Diese mühsame, an harte und unspekulative Fakten gebundene Auseinandersetzung ist aber weiter unumgänglich, so denke ich.

KARSTEN MONTAG, 2. März 2023, 11:35 UHR

Die Suche nach der Wahrheit ist in einer Welt, in der jeder einzelne von uns auf der Basis von individuellen Sinneswahrnehmungen seine eigene Wahrheit konstruiert, ein hoffnungsloses Unterfangen. Die einzige Methode, über die wir Menschen verfügen, um der Wahrhaftigkeit eines Phänomens näher zu kommen, ist die Wissenschaft. Diese unterscheidet sich prinzipiell von selbst-referenzierenden Glaubenssystemen, denn in der Wissenschaft gilt nur so lange etwas als nicht falsch, wie es nicht mit wissenschaftlichen Methoden widerlegt ist. Ein wissenschaftliches Weltbild ist daher im Wesentlichen komplex, für sachliche Argumente offen und ständigen Änderungen unterworfen. Seine Existenzberechtigung und seine Überzeugungskraft verdankt es der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit der jeweiligen Belege.

Am Rande dessen, was jeweils wissenschaftlich als nicht falsch gilt, steht die Hypothese, die man auch mit den Begriffen Annahme, Unterstellung, Glauben, Meinung oder Vermutung umschreiben kann. Vor jeder neuen wissenschaftlichen Erkenntnis steht demnach eine noch nicht belegte Vermutung. Das bedeutet, dass diese zunächst nicht grundsätzlich falsch ist. Erst im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess stellt sich heraus, ob eine Hypothese belegbar ist oder nicht.

Die Hypothesen, dass es sich aufgrund der Indizien bei 9/11 und den Ereignissen rund um die Coronakrise um eine Verschwörung von Vertretern der Politik, der Wirtschaft und der Geheimdienste gehandelt hat, sind also grundsätzlich nicht falsch. Sie sind nur – unter anderem aufgrund der bestehenden faktischen Machtverhältnisse – schwer zu belegen. Bei 9/11 reichen die Indizien meiner Meinung sogar aus, um eine neue offizielle Untersuchung der Hintergründe der Anschläge zu fordern. Es bedarf wahrscheinlich jedoch einer grundsätzlichen Änderung der Machtverhältnisse, was mit dem Beginn eines neuen Zeitalters gleichzusetzen wäre, um eine Verschwörung nachzuweisen. Selbst dann wäre es fraglich, ob die Quellenlage hierfür ausreichend ist und ob die neue Machtelite nicht etwa die Geschichtsschreibung ohne eindeutige Belege zu ihren Gunsten umdeutet.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es sich bei der Behauptung, die Coronakrise sei Folge einer Verschwörung, um eine Hypothese handelt, für die es einige Indizien gibt, die jedoch nicht eindeutig belegt ist, und dass es deshalb problematisch ist, damit die Erkenntnisse eines Beitrages zu entkräften, der sich im Detail mit den wissenschaftlichen Belegen der Impfempfehlung der STIKO auseinandersetzt.

Bei der Aufarbeitung eines so komplexen und weitreichenden Ereignisses wie der Coronakrise kommt man um einen wissenschaftlichen Erkenntnisprozess nicht herum, nicht zuletzt, um seine Mitmenschen mit intersubjektiv nachvollziehbaren Argumenten zu überzeugen. In diesem Prozess stellt es einen wichtigen Meilenstein dar, der STIKO eindeutig nachzuweisen, dass sie sich zur Begründung ihrer Impfempfehlungen nur diejenigen Studien herauspickt, die ihre Hypothese von der Überlegenheit der durch Impfung induzierten (hybriden) Immunität im Gegensatz zur rein natürlichen Immunantwort unterstützen.

Ein hypothetisches Weltbild kann als Ausgangspunkt für den Erkenntnisprozess hilfreich sein, um Hinweise für weitere Forschungsbemühungen zu finden, diesen jedoch nicht ersetzen. Setzt man ein Weltbild, das allein auf Indizien beruht, vor jede belegbare Erkenntnis, läuft man Gefahr, dogmatisch zu sein, jedes noch so kleine Indiz als eindeutigen Beleg für die Richtigkeit seiner Argumente zu werten und jede noch so berechtigte Kritik von sich abprallen zu lassen.

Wie Dogmatismus wirkt, kann man an Auffassungen erkennen, die frei von intersubjektiv nachvollziehbaren Belegen die COVID-19-Impfungen generell als Allheilmittel gegen die Krankheit anpreisen beziehungsweise diese als ausschließlich schädlich verurteilen. Aus derartigen Perspektiven benötigt man überhaupt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse mehr, um sich von der Richtigkeit der eigenen Meinung beziehungsweise der Falschheit der anderen zu überzeugen. Man kann jedoch auch keinen Vertreter der anderen Meinung mehr von der eigenen überzeugen, weil man den Boden sachlicher Argumente längst verlassen hat und sich in einem sich selbst referenzierenden Glaubenssystem befindet.

Zwischen diesen beiden extremen Polen ist dann kaum noch Platz für die mögliche Erkenntnis, dass die Impfungen, unabhängig von Nebenwirkungen und Impfschäden, insbesondere in 2021 im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung vergleichsweise wenige Menschen mit einem angeschlagenen Herz-Kreislaufsystem vor einer eventuell lebensgefährlichen Infektion mit der Delta-Variante von SARS-CoV-2 bewahrt haben, gleichzeitig aber die natürliche Immunantwort von vielen gesunden Menschen, die kaum ein Risiko von der Krankheit zu befürchten hatten, nachhaltig negativ beeinträchtigt haben.

HELENE BELLIS, 2. März 2023, 20:35 UHR

»Zwischen diesen beiden extremen Polen ist dann kaum noch Platz für die mögliche Erkenntnis, dass die Impfungen, unabhängig von Nebenwirkungen und Impfschäden, insbesondere in 2021 im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung vergleichsweise wenige Menschen mit einem angeschlagenen Herz-Kreislaufsystem vor einer eventuell lebensgefährlichen Infektion mit der Delta-Variante von SARS-CoV-2 bewahrt haben, gleichzeitig aber die natürliche Immunantwort von vielen gesunden Menschen, die kaum ein Risiko von der Krankheit zu befürchten hatten, nachhaltig negativ beeinträchtigt haben.«

Sehr geehrter Herr Montag,

auf die Gefahr hin, daß Sie mich für impertinent halten: was genau möchten Sie mit diesem Satz ausdrücken? Für Sie scheint diese Ihre »Erkenntnis« sehr nahe an der Wahrheit, auf jeden Fall aber durchaus möglich zu sein. Das Dumme ist nur:

(1) Es handelt sich eigentlich um keine Impfung. Die Definition für dieses Wort wurde extra geändert.

(2) Glauben Sie ernsthaft an diese diversen Virusvarianten, die uns da so griechisch dargeboten wurden? Und warum waren es gerade Alpha, Delta und Omega? Warum nicht Gamma, Lamda, Pi oder Rho? Und woher weiß man, woher wissen Sie, daß gerade Delta eventuell (!) lebensgefährlich hätte gewesen sein können?

(3) Sie schreiben: »unabhängig von Nebenwirkungen und Impfschäden«, nur um dann die unter (2) genannte Eventualität einer lebensgefährlichen Infektion der nachhaltigen Beeinträchtigung des Immunsystems gegenüberzustellen. Als sei letztere keine Nebenwirkung bzw. kein »Impf«schaden.

(4) Wenn, wie Sie schreiben, »vergleichsweise wenige Menschen« eventuell vor dem Tode bewahrt werden konnten, was ist dann falsch an der Sichtweise derer (die Sie dogmatisch nennen), die diese sogenannten Impfungen »als ausschließlich schädlich verurteilen«? Für eine tatsächliche Bewahrung vor einer lebensgefährlichen Infektion durch die Genspritzen haben Sie doch eigentlich keine Beweise. Oder? Für die Schädlichkeit hingegen gibt es derer zuhauf. Und sicherlich deutlich mehr als eventuelle Lebensrettungen. Denn:

(5) Selbst wenn, wie Sie behaupten, Menschen durch diese »Impfung« vor lebensgefährlichen Infektionen geschützt worden wären, so weiß doch niemand, ob genau diese Menschen nicht durch eben jene Injektion nicht auch (gleichzeitig oder später) gefährdet wurden. Und dann wäre dieser Schutz in etwa so, als ob man, um nicht von einem Fahrrad gerammt zu werden, vom Radweg auf die Autobahn spränge, wo einen dann die fetten Lkw's überfahren – mit tödlichen Folgen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin durchaus offen für solche Thesen. Aber bei Medikamenten (auch wenn diese Spritze gar keines ist) gilt immer noch: Primum non nocere. Und da rechnet man eben nicht ein paar möglicherweise gerette Leben als Pluspunkt, sondern vergleicht die beiden Gruppen und schaut, wo mehr Leute am Leben blieben bzw. wo weniger ernsthaft erkrankten.

Bei der Influenza-Impfung kam dann halt heraus, daß die Impfung keine Leben rettet, bzw. falls sie es tut, gleichzeitig für mehr Todesfälle sorgt. Und da eigentlich niemand wirklich sagen kann, was genau denn nun geholfen hat, kann man sich auch nur auf genau diese Parameter berufen. Insofern halte ich die These, daß das Zeug ausschließlich schädlich war, für durchaus undogmatisch und der Wahrheit am nächsten kommend. Ohne die blöde Testerei hätten wir ja nicht einmal eine Pandemie gehabt und also auch keine »Impfung« benötigt. Weder gegen Alpha, noch gegen Delta, Omega oder sonstige Varianten. Und die von Ihnen erwähnten Menschen mit einem angeschlagenen Herz-Kreislaufsystem wären dann eventuell vielleicht an irgendetwas anderem tödlich erkrankt und gestorben. Oder eben auch nicht.

ARNOLD WEIBLE, 3. März 2023, 11:35 UHR

Sehr geehrter Herr Montag, dieser Artikel hat mich wirklich beeindruckt. Ich denke, Sie haben die Stiko auf dem linken Fuß erwischt. Insbesondere ändert er in gewisser Hinsicht mein Bild von dieser Behörde. Vielen Dank für diesen Aufwand.

KARSTEN MONTAG, 3. März 2023, 14:00 UHR

@ Helene Bellis: Wie soll eine sachliche und überzeugende Aufarbeitung der medizinisch relevanten Aspekte der Coronakrise ohne die Anerkennung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse stattfinden?

MICHAEL KARI, 3. März 2023, 14:15 UHR

Auch hier kann ich nur sagen: Vorsicht! Herr Montag. Kary Mullis musste sterben, Montagnier hat es nicht überlebt. Beide und viele andere waren eine Gefahr für den Corona-Schwindel. Beide hätten diese Viren-Lüge sofort erkannt und als solche entlarvt. Wenn die Grundannahme, die Behauptung über angebliche krankmachende DNA, nicht stimmt, kann alles(!) darauf Aufbauende auch nicht stimmen. Wir haben schon über drei Jahre Zeit, uns dessen bewusst zu werden! Die Widersprüche waren einfach zu groß, um nicht aufzufallen. Allein die Maskenpflicht war ein Witz. Krankheitserreger, die man nie(!) direkt im Elektronenrastermikroskop hat sehen können, geschweige denn als solche isoliert wurden, sollen durch Staubschutzmasken aufgehalten werden.

Ich glaube, ich habe es schon mehrfach geschrieben. Dr. Lanka hat alles auf den Tisch gelegt und damit steht er nicht alleine da. Die Beweise sind erbracht, nur lesen muss man sie. Das empfehle ich allen Virengläubigen. Keine Angst vor nichts. Die Virenmasche ist ein Herrschaftsinstrument seit mind. 200 Jahren. Sie unterliegt einer militärischen Logik sowie das Gesundheitssystem auch. Beide haben die gleichen Eltern.

FRANK BERNERS, 4. März 2023, 20:30 UHR

@Helene Bellis: Ihre "Replik" vom 2. März trifft es sehr gut, danke! Und die Antwort (Frage) von Herrn Montag hierauf spricht ja Bände ...

@Michael Kari: Sie haben auch wieder sehr gute Punkte genannt, danke!

Da wir ja nun hier nur die Kommentar-Funktion nutzen, also so etwas wie einen "Chat-Bereich", sollten HINWEISE auf die falsche, nachweislose Basis, die falschen Grundlagen, unbewiesenen Hypothesen, Zirkelschlüsse, Vertauschung von kausal und korreliert, etc. in der Medizin-"Wissenschaft" (wie Herr Montag es bezeichnet) ausreichen, um den Prozess des Hinterfragens anzuregen.

Herr Montag kann (darf?) sein Glaubenssystem, sein Leitplanken-System nicht verlassen. Gerade im Bereich der "Gesundheit" gilt dies aber auch für z.B. Dr. Wodarg, oder andere, ist also weder überraschend noch außergewöhnlich. Wenn ein evidenzloses, angstbasiertes Narrativ so tief im eigenen Weltbild verankert ist, bleiben Versuche der Aufklärung und Hinweise jeglicher Art halt ohne Echo/Resonanz. Jeder findet zu seiner Wahrheit, wie Herr Montag auch so wundervoll festgestellt hat.

KARSTEN MONTAG, 5. März 2023, 18:10 UHR

Die hohe Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen bei Menschen, die zuvor noch keine natürliche Immunität entwickeln konnten, ist sowohl im Labor als auch weltweit in unabhängigen Studien mit Millionen von untersuchten Fällen eindeutig belegt. Genauso ist die Überlegenheit – insbesondere hinsichtlich der Dauer der Wirksamkeit – der ausschließlich natürlich erworbenen Immunität sowohl im Labor als auch weltweit in unabhängigen Studien mit Millionen von untersuchten Fällen eindeutig belegt. Diese beiden wissenschaftlichen Erkenntnisse stehen nebeneinander und widersprechen sich nicht.

Es gibt zum Teil deutliche Hinweise, dass die Impfungen selbst viele Todesfälle ausgelöst haben könnten. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Übersterblichkeit in 2022, die sich nicht mit COVID-19 erklären lässt, und den Impfungen ist jedoch (noch) nicht eindeutig belegt. Die Datenlage ist diesbezüglich entweder schlecht oder nicht öffentlich zugänglich. Daher ist es richtig, den Hinweisen zu folgen und weiter nach den Ursachen der Übersterblichkeit zu forschen.

Ähnlich wie ich bei der STIKO, dem PEI oder dem BMG konkrete Antworten auf meine Fragen einfordere, würde ich gerne konkret von denjenigen Kommentatoren, welche die Aufarbeitung der Coronakrise ohne die Anerkennung wissenschaftlicher Erkenntnisse vorantreiben wollen, wissen, wie es weitergehen soll. Ohne die Methode der Wissenschaft bleibt uns nur noch der Glaube an die eigene Meinung und das eigene Weltbild.

Welches Weltbild und welche Meinungen sollen zukünftig als „richtig“ gelten? Wie verständigen wir uns darauf? Stimmen wir darüber ab, oder soll der Stärkere entscheiden? Was passiert mit denjenigen, welche eine andere Meinung haben und sogar wissenschaftlich fundierte Argumente dafür vorweisen können? Sollen diese dann genauso diffamiert, beschimpft und mundtot gemacht werden wie die Maßnahmenkritiker während der Coronakrise?

AYU, 5. März 2023, 23:50 UHR

Sehr geehrte Herren Montag, Schreyer und übrige geneigte Menschen,
vielleicht finden Sie hier ein paar Antworten:
https://www.aes.org/sections/pnw/laws.htm

MICHAEL KARI, 6. März 2023, 17:30 UHR

Zitat Herr Montag;

"Die hohe Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen bei Menschen, die zuvor noch keine natürliche Immunität entwickeln konnten, ist sowohl im Labor als auch weltweit in unabhängigen Studien mit Millionen von untersuchten Fällen eindeutig belegt."

Eindeutig belegt in Form einer Übersterblichkeit von 20% in 2022! Oder welche Wirksamkeit meinen sie denn? Die Pharmaindustrie kann da wohl bekanntermaßen keine klaren Angaben zu machen!

HANS SCHMICH, 6. März 2023, 15:25 UHR

Was mich wundert ist, dass im Artikel diese genbasierte Inokulation einer bioaktiven Substanz, die zweifellos zur genetischen Manipulation unseres Immunsystems führt, immer noch als Impfung bezeichnet wird. Die uns angeblich mittels einer unerprobten Methode und Substanz vor einer in der Regel mittelschweren Krankheit schützen soll. Die sogenannte Impfung entwickelt, wie wir heute wissen, weder Eigen- noch Fremdschutz und wirkt damit nicht prophylaktisch in dem Sinne, dass sie gegen eine Erkrankung schützt/immunisiert, wie das bei klassischen Impfungen (außer gegen respiratorische Erreger) der Fall ist.

Ganz anders der Vorteil einer Immunisierung durch eine natürliche Infektion. Zunächst der Hinweis: Die modRNA wird in den Oberarm injiziert, gelangt unter Umgehung der natürlichen Immunschranke der Schleimhäute der oberen Atemwege, direkt über das lymphatische System ins Blut und wird im ganzen Körper verteilt; dringt dort in die Endothelien ein, um ein Spike-Protein zu exprimieren. Sobald das körperfremde Protein auf der Zelloberfläche erscheint, erkennen es die T-Zellen und eliminieren beide (Protein und Zelle), was zu den bekanntgewordenen Verletzungen an den Gefäßwänden und zu Gerinnungsstörungen führt. Hinzu kommt eine Bildung von Antikörpern der Gruppe G (IgG), die dort kein Virus präsentiert bekommen, sondern ein einziges Oberflächenprotein bei dem gar nicht so klar ist, ob es von unserem Immunsystem überhaupt als repräsentativ für diesen Erreger SARS-CoV-2 und Varianten angesehen wird.

Ein viel wirkungsvollerer Teil unseres Immunsystems sind die sogenannten "Dendritischen Zellen", die unter der Haut und den Schleimhäuten sozusagen ein undurchdringbares Netz bilden, und man als Schlüsselzellen bezeichnen kann, weil sie unmittelbar über die Immunantwort entscheiden. Interessant dabei ist, dass sie in zwei Richtungen entscheiden können. Einerseits um das Immunsystem zu aktivieren, aber auch, um es zu deaktivieren. Das ist z.B. wichtig bei der Schleimhaut des Uterus, wo diese Toleranz zum Tragen kommt, denn ohne diese wäre keine Schwangerschaft möglich und der Embryo würde als Fremdkörper sofort abgestoßen. Auf den Epithelien der Atemwege dagegen haben die dendritischen Zellen bei Eintritt eines Virus/Erregers in die Zelle die Funktion, diese als Bedrohung wahrzunehmen, in einzelne Bestandteile zu zerlegen und zu analysieren, was bereits auf dem Weg der Wanderung in die Lymphknoten geschieht, sodass bei Ankunft dort adäquate Botenstoffe (Cytocine) und Aktivierungsmoleküle angeregt werden, um eine spezifische Immunantwort zu erlauben.

Diese Fähigkeit besitzen Impfstoffe aus sich heraus nicht und schon gar nicht dieser mangelhafte modRNA-Stoff, dessen Zulassungsstudie erst 2023 (Pfizer) endet. Wobei bereits 4 Monate nach Beginn der bedingt zugelassenen Stoffe, die Kontrollgruppe (Placebo-Gruppe) aufgelöst wurde, was bedeutet, dass dadurch die Studie wissenschaftlich völlig entwertet wurde. Alles, was danach an Studien kam, waren retrospektive Beobachtungsstudien, die aufgrund selektiver Parameter größtenteils mit einem BIAS behaftet sind und insoweit mit Vorsicht zu betrachten sind. Ein tragender Einwand gegen diese RNA-Technik ist, dass gezielte chemische Veränderungen an der Nukleinbasis der verabreichten RNA vorgenommen wurden. So wurden alle Uracile eliminiert und durch N1-Methyl-Pseudouridine ersetzt. Diese sind zwar stabiler und langlebiger, was dem behaupteten unmittelbaren Abbau der modRNA widerspricht, andererseits hindern sie die dendritischen Zellen, die B-Zellen zu veranlassen, neutralisierende Antikörper zu bilden; insoweit schränken sie das natürliche Immunsystem ein, mit allen Konsequenzen von Autoimmunreaktionen, unerwünschten Wirkungen und Todesfällen.

Es bleibt ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit an der Frage, warum das nicht von den zuständigen Fachgesellschaften systematisch und nachhaltig untersucht und aufgeklärt wird und Kritik daran politisch, medial und wissenschaftlich delegitimiert wird. K.R. Popper hat geschrieben: alles Wissen ist Vermutungswissen. Wenn das zutrifft, dann ist auch alles Hinterfragen Grundprinzip der Wissenschaft. Erst aus Rede und Gegenrede, aus dem Argumentieren mit Anderen und dem gegenseitigen Sich-Korrigieren erwächst Wissenschaft. Ihre Basis ist die Sprachfähigkeit des Menschen und seine Frage nach dem Warum. Damit sind wir, genau besehen, vom ersten Wort her, das wir sprechen, auf Wissenschaft angelegt. Das heißt, Wissenschaft findet nicht im Elfenbeinturm oder einer „Blase“, unter Ausgrenzung abweichender Meinungen statt, sondern ist der, wie Descartes es formuliert, im Menschen bereits angelegte Zweifel. Oder nach Kant, der freie Gebrauch des eigenen Verstandes.

DIMENSIONALONTOLOGE, 7. März 2023, 08:30 UHR

Vielen Dank für den Verweis auf Poppers Erkenntnistheorie - nach dem "wissenschaftlichen Terror" bzw. der darauf gründenden schwersten Formen des psychischen und physischen Missbrauchs der Bevölkerung und der damit einhergehenden vollständigen Zerstörung der Glaubwürdigkeit der staatlichen Instutionen während der letzten Jahre, konnte man den Eindruck gewinnen, dass es Poppers Methoden und Postulate nie gegeben hat. Wer durch "Poppers Schule" musste, den kann es eigentlich nur noch schaudern, auch bei hier getroffenen Formulierungen wie "mit Millionen untersuchten Fällen eindeutig belegt".

Die "Wissenschaft(™)", die sich seit Ihrer Kommerzialisierung (Nuccio Ordine hat seine Erfahrung damit 2013 detailreich geschildert) bzw. mit der Implementierung von "Bologna" herausgebildet hat, hat wenig Interesse am mühsamen Prozess der Falsifikation. Bei der kommerzialisierten "Wissenschaft(™)" geht es im Wesentlichen nur noch darum, durch Data-Mining zu "sicheren Erkenntnissen" zu gelangen, die die Erwartungen des Financiers entsprechender "Wissenschaft" erfüllen. Nostalgisch möchte ich mit Poppers Worten schließen: "Wir sind nie sicher - Das einzig Sichere ist, dass, eines Tages, wir weg sein werden."

ALEXANDER FEIN, 8. März 2023, 13:35 UHR

Die sehr gegensätzlichen Ansichten der Kommentatoren bezüglich wissenschaftlicher Sachverhalte, die Schärfe der Debatte und die frühe Einführung des Begriffes "Wahrheit" in die Diskussion sprechen aus meiner Sicht für einen Werturteilsstreit.

Die derzeit vorherrschende Gruppe unter den Vertretern der Vererbungslehre vermittelt den Eindruck, dass eine Änderung der Basenfolge in bestimmten Abschnitten eines Erbmoleküls nicht nur in der Lage ist, die äußere Gestalt einer vermehrungsfähigen Entität komplett zu ändern, sondern auch dass diese Änderung ausreicht, das Reproduktionsverhalten in der Auseinandersetzung mit anderen Lebewesen dahingehend zu beeinflussen, dass sich dieses Agens weitgehend durchsetzt - "Millionen Tote", "Verschwinden der Grippe". Besonders absurd erscheint es vor diesem Hintergrund, dass die angeblich neue Spezies offenbar aufgrund augenscheinlicher Ähnlichkeiten auch noch namentlich zu einer altbekannten Gruppe (Coronaviren) gerechnet wird. Wie es unter den oben genannten Prämissen einer Art überhaupt gelingen soll, sich selbstähnlich zu reproduzieren, was für eine Tendenz zur Mitte spricht, dieses Wissen bleibt den Vertretern der vorherrschenden Überzeugung vorbehalten. Meiner Meinung nach entsprechen die vorgenannten Prämissen eugenischen Grundgedanken - das ererbte "Böse" setzt sich durch - und somit Werturteilen. Der Kritikpunkt betrifft sowohl die Hypothese des natürlichen Virusursprunges wie auch die Laborhypothese.

Die Gefährlichkeit des nun entstandenen Agens wird unter Realbedingungen nicht etwa an der Beschreibung eines neuen Krankheitsbildes oder an einer kriterienorientierten Krankheitsschwere gemessen, sondern mit einer Technik (PCR-Test), die jenem Gebiet entstammt, das die vorgenannten Überzeugungen formuliert hat. Die Tatsache, dass der Rachenraum besonders stark mikrobiell besiedelt ist - auch mit einer Vielzahl potenzieller Krankheitserreger - , ist nicht nur im Hinblick auf die Wertigkeit des Testverfahrens von Bedeutung, sondern rührt bereits an Schamgrenzen, womit endgültig eine Kontamination eines naturwissenschaftlichen Verfahrens mit Werturteilen erfolgt. Besonders hinterhältig wird die Vorgehensweise, wenn das Ergebnis des mehr als fragwürdigen Testverfahrens dann auch noch mit "Lasterhaftigkeit" verknüpft wird, wie die moralisierende "Stay-at-home"-Kampagne und die Bezeichnung der Massnahmenkritiker als "Covidioten" bei weitem nicht erschöpfend zeigt. Bei Hannah Arendt kann man nachlesen - siehe "Eichmann in Jerusalem" - , wie verheerend sich die Verknüpfung angeblicher wissenschaftlicher Erkenntnisse mit "Lasterhaftigkeit" auswirkt.

Selbstredend sind dann Therapiemethoden, die ebenfalls der herrschenden Lehrmeinung vertretenden Wissensgebieten entstammen, einzig und allein in der Lage, die bösartigen Mutanten zu bekämpfen.

Und an diese Stelle muss ich ehrlich sagen, dass mir die Frage, ob die Naturwissenschaft "Wahrheit" zu Tage fördert, ziemlich egal ist. Offenbar hat der Angriff der "Post"moderne auf die Aufklärung nicht nur deren binäre Machtkodierung hinweggefegt, sondern auch die mit der Aufklärung verbundenen humanistischen Implikationen auf reine Überlebensfragen reduziert. Insofern handelt es sich bei den nun neu zu Tage tretenden eugenischen Überzeugungen um ein pathologisches Entgrenzungsphänomen, wie es für den Neoliberalismus typisch zu sein scheint, weniger um Denken "innerhalb von Leitplanken".

Selbst wenn die neuesten Erkenntnisse der Virusforschung "wahr" sein sollten, so erzeugt Wahrheit selbst keine Freiheit (vgl. Hardt/Negri "Das Empire", Campus-Verlag 2002, S.168): "Die wirklich revolutionäre Praxis hängt von der Produktionsebene ab. Wahrheit allein macht uns nicht frei, aber die Produktion von Wahrheit zu kontrollieren, wird befreiend wirken" (ebenda). Wissenschaft erzeugt keine Wahrheit, sondern beschreibt die Bedingungen, unter denen man sich der Wahrheit bei aller Demut annähern kann.

Aus meiner Sicht hatten die "Grünen" in ihrer früheren politischen Ausrichtung vollkommen recht, gentechnische Methoden weitgehend zurückdrängen und verbieten zu wollen. Der Hinweis auf möglicherweise zu behandelnde Krankheiten (90% Wirkung - relativ? absolut?), kann keine Letztbegründung sein, die sehr grundlegenden Bedenken gegen eine extrem missbrauchsanfällige und damit potenziell lebensfeindliche "Natur"wissenschaft zu zerstreuen. Es bleibt aus meiner Sicht zielführender, Krankheiten auf der sozialen Ebene zu bekämpfen.

MICHAEL KARI, 9. März 2023, 05:55 UHR

Zur "Sicherheit" von C-Impfstoffen eines bekannten Herstellers oder Vertreibers empfehle ich folgendes Dokument:
https://dudeweblog.files.wordpress.com/2023/03/pfizer-docs-analysis-flash-report-german-2023.pdf

KARSTEN MONTAG, 10. März 2023, 13:00 UHR

Ehrlich gesagt, hinterlassen mich die Kommentare ein wenig ratlos. Ich fasse meine Bedenken zu den hier angewendeten Argumenten wie folgt zusammen:

(1) Weltbilder können in einer komplexen und von Propaganda durchzogenen Welt Orientierung bieten. Sie können jedoch niemals ein Beleg für irgendetwas sein. Wissenschaftlich betrachtet handelt es sich um Hypothesen, die erst noch belegt werden müssen.

(2) Man kann der STIKO nicht eine selektive Auswahl bei der wissenschaftlichen Begründung der Impfempfehlung vorwerfen, und gleichzeitig Argumentationen, die letztendlich genau das Gleiche machen oder sogar Indizien als Tatsachen darstellen, unkritisch stehen lassen.

(3) Natürlich schummeln und betrügen Wissenschaftler in ihrer Arbeit. Warum sollten sie besser oder weniger für Korruption anfällig sein als andere Menschen? Doch Schummelei und Betrug in der Wissenschaft kann nur durch mühsame wissenschaftliche Arbeit aufgedeckt werden.

(4) Der Schluss, dass alle wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht vertrauenswürdig sind, weil einige Wissenschaftler schummeln, betrügen oder korrupt sind, ist logisch falsch. Eine generelle Ablehnung der wissenschaftlichen Methode nimmt uns die einzige Möglichkeit eines intersubjektiv nachvollziehbaren Erkenntnisgewinns.

(5) Wenn die Argumente ausgehen, dann wird ein neues Fass aufgemacht. Beispiel: „Es kann ja sein, dass die Impfeffektivität am Anfang hoch war, aber was ist mit den Masken? Die haben doch auch nicht funktioniert.“ Diese rhetorische Technik nennt man neudeutsch Whataboutism, und sie diskreditiert letztendlich den Standpunkt des Gegenübers.

(6) Ich bin erstaunt über die zum Teil nicht wertschätzende Argumentationsweise. In privaten Zuschriften nimmt diese noch deutlich derbere Formen an. Ich fühle mich zurückversetzt in die Zeit der ersten zwei Jahre der Coronakrise, in der mir wegen meiner Meinung und meines Protests gegen die Grundrechtseinschränkungen vorgeworfen wurde, ich sei ein Coronaleugner, Aluhutträger oder asozialer Impfverweigerer. Nur kommen die abwertenden Anschuldigungen nun von der anderen Seite. So sehr ich den Frust verstehen kann, wegen der persönlichen Meinung von anderen Menschen diffamiert zu werden, bin ich trotzdem davon überzeugt, dass ein Mehr desselben in die andere Richtung die Spaltung der Gesellschaft nicht lösen, sondern eher vertiefen wird. Nur eine sachliche und wertschätzende Auseinandersetzung kann letztendlich die tiefen Wunden in unserer Gesellschaft wieder heilen. Dazu gehört auch, dass man gut belegte Argumente des Gegenübers nicht generell in Frage stellt. Ich will einmal beispielhaft vorführen, wie so etwas möglich ist:

Ja, COVID-19 hat in 2020 und 2021 erwiesenermaßen zu mehr schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen aufgrund akuter Atemwegserkrankungen geführt – insbesondere bei alten und einschlägig vorerkrankten Menschen. Ja, die Impfeffektivität der COVID-19-Impfstoffe/Präparate war zu Beginn der Impfkampagne erwiesenermaßen hoch. Wer sich zur Risikogruppe zählte und sich bis Anfang 2021 noch nicht infiziert hatte, hatte mit einer Impfung eine gute Chance, einen schweren Krankheitsverlauf, eventuell sogar mit einem tödlichen Ausgang, zu vermeiden.

Es ist jedoch auch eindeutig erwiesen, dass eine natürlich erworbene Immunität aufgrund einer überstandenen Infektion mit der Krankheit hinsichtlich der Wirksamkeit gegenüber einer erneuten Infektion einer durch Impfung induzierten ebenbürtig und hinsichtlich der Dauer der Wirksamkeit sogar überlegen ist. Zudem ist es seit Beginn der Coronakrise in Deutschland nachweislich nicht zu einer Überlastung, sondern zu einer Unterauslastung der Krankenhäuser gekommen, und es ist nicht eindeutig erwiesen, dass die Impfungen die Ausbreitung der Krankheit verhindern konnten. Weiterhin ist nach drei Jahren Coronakrise klar, dass COVID-19 bei weitem nicht so gefährlich war, wie zu Beginn angenommen wurde, und sich nicht exponentiell, sondern, ähnlich wie alle anderen infektiösen akuten Atemwegskrankheiten, sich wellenförmig ausgebreitet hat.

Diese Tatsachen stellen nicht nur die Notwendigkeit der nicht pharmazeutischen Maßnahmen in Frage, sondern auch die Impfkampagnen. Da medizinische Eingriffe immer negative Folgen nach sich ziehen können, hätte niemand – selbst diejenigen nicht, die sich zu einer Risikogruppe zählen – zu einer Impfung gedrängt oder gar gezwungen werden dürfen. Die Entscheidung, das Risiko einer Impfung einzugehen, um eventuell einen schweren oder gar tödlichen Verlauf der Krankheit zu vermeiden, hätte immer bei jedem einzelnen verbleiben müssen.

Zu einer sachlichen Aufarbeitung der Coronakrise gehört auch, dass rechtlich geprüft wird, inwieweit Verantwortliche in Politik, Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur maßgeblich dazu beigetragen haben, Menschen zu einer Impfung gegen ihren Willen oder ihre Überzeugung zu nötigen. Erst recht gehört zu einer Aufarbeitung, dass mit allen verfügbaren Mitteln geprüft wird, ob ein Zusammenhang zwischen der aktuellen Übersterblichkeit und den Impfungen besteht.

AYU, 12. März 2023, 06:15 UHR

Lieber Herr Montag, sehr geschätzte Kommentatoren,
Ihre perspektivischen Beiträge auf das Phänomen, das man Wissenschaft nennt, lassen mich keineswegs ratlos zurück, im Gegenteil empfinde ich es als bereichernd für den dringend nötigen Diskurs und als erweiternd für die freie Denke, auf was hier so alles gerade je hingewiesen wird.

Herr Montag, an dieser Stelle erst mal ein großes Danke Sehr an Sie, dafür, dass Sie sich – nicht zum ersten Mal - in Datenansammlungen eingraben und dem Verwertbares entlocken können! Das sei freilich anerkannt, von mir jedenfalls, und ich wüsste ferner nicht, warum Sie sich in irgendeiner Weise angegriffen fühlen sollten, wenn Sie sich in dieser Sache wissenschaftlich sicher sein können und Ihre Analysen durch Multipolar sicherlich geprüft worden und also korrekt, relevant und wichtig sind.

Die fehlende ausformulierte Wertschätzung (Achtung: Balkonpsychologie) könne darin begründet sein, dass von den gefährlichen Antreibern und Schiedsrichtern, die zwar reich an Machtergreifung und Finanzhebel sind, aber arm an Respekt vor zivilisatorischen Grundsätzen, der Versuch gestartet wurde, alles, was es zu einer Geburtsurkunde schafft, in jeder erdenklichen Hinsicht zu verarschen, einzuhegen und letztlich zugrunde zu richten; auch wenn das wissenschaftlich noch nicht Bestand der gesicherten Erkenntnisse zu sein scheint, ist es für die Allermeisten sicher schlicht und ergreifend leichter zu bewerkstelligen, der ach so tollen vorhersehenden und warnenden Wissenschaft, ihrer geballten Fachkenntniskompetenz und was davon an die Öffentlichkeit dringt, grundsätzlich nichts einfach mehr so durchgehen zu lassen, schon gar nicht im Stil einer Belehrung, gerichtet an jene, die die so treffend beschriebene „größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg“ (Merkel) dank ihres verschwörerischen Bauchgefühls statt eines solidarischen Testinjektionsabonnements überlebt haben!

Abgesehen davon ist auch mir bis heute noch nicht definitiv klargemacht worden, wie viele dieser „Testergebnisse“ „wissenschaftlich“ zustande gekommen sind... „Intersubjektive Nachvollziehbarkeit“ wäre nicht die Wendung, die ich mit aller Überzeugung zu den offiziell erhobenen Daten anhand einer Daten-Pandemie ausformulieren würde. Darum erschließt sich mir auch nicht so recht, worin die wissenschaftliche Methode sich denn auszeichnet, dass sie sich eben als „wissenswerteres schaffend“ abhebt vom unwissenschaftlichen Wissen/Glauben.

Dem Anlass einer Kritik, die nicht einer Definition von Wissenschaftlichkeit in Methode oder Schlussfolgerung entspricht, an dieser verifizierten Information im Beitrag, sollte sich aber insofern mit Bedacht angenommen werden, weil Zusammenhänge unbedingt einer durch alle Menschen gleichermaßen nachvollziehbaren/messbaren/dokumentierbaren Ergründung existieren, also angenommen überall auch dort sind, wo die Wissenschaft sie noch nicht bestätigt hat. Die Annäherung an eine als Wahrheit anerkannte weltbildliche Wissenslage, die Erklärung durch eine Wissenschaft, etwa dass der Himmel blau ist, wird so manch interessante Gewissheiten bringen, hat bis zum Zeitpunkt des „gewissen Erwiesen-Seins“ für das Leben in der Praxis (Bedingt wirksam mit negativen Folgen) aber keinen Richtwert, wichtig sind, Sie sagen es selber: „Orientierung“.

Herr Meyen sagt: Das Verständnis (von Informationsweitergabe/-darbietung) ist ebenso Teil eines wissenschaftlichen Prozesses. Genau, weil kein Taxifahrer oder Gerüstbauer, aber sicher auch nicht jeder Chefarzt nach Feierabend noch Energie und Muße aufbringt, Studien zu Medikamenten zu finden, zu studieren, um am nächsten Tag sein Leben ganz unwissenschaftlich ändern zu müssen, weil die menschenverachtenden realpolitischen Entscheidungen nirgends Bestandteil der Untersuchungen wurden.

Mit den letzten Absätzen im letzten Kommentar ab hier „Ich will einmal beispielhaft vorführen, wie so etwas möglich ist: “ haben sie, Herr Montag doch wirklich gut vorgelegt und für mein Dafürhalten den Diskurs angeregt! Lassen sie mich darauf mal unter Einnahme einer stark skeptischen Gegenposition eingehen, die ich selbst so nicht mit jedem Wort explizit teile, vertrete oder verteidige, nur argumentativ aus der Vergangenheit gesammelt einnehme, um den Gedankenraum für die Zukunft zu öffnen, ohne rhetorischer Goldwaage oder optimalem Korrektheitsanspruch, ansonsten wird meine persönliche Meinung abgebildet, Sie müssen nicht darauf eingehen, können aber gerne:

Sie schreiben:

„(1) Weltbilder können in einer komplexen und von Propaganda durchzogenen Welt Orientierung bieten. Sie können jedoch niemals ein Beleg für irgendetwas sein. Wissenschaftlich betrachtet handelt es sich um Hypothesen, die erst noch belegt werden müssen.“

Kann die Wissenschaft akzeptieren, dass es eben auch Leben gibt, das ganz unwissenschaftlich stattfindet und sich das dann entsprechend äußert? Muss alles im Leben erst untersucht und erschöpfend beschrieben werden, um legitim als „wahres“ und „belastbares“ und damit „berechtigtes“ Wissen zu gelten? Herr Meyen spricht von Untersuchungen, die möchten herausfinden, (in etwa) „welches Wissen wird abseits der akademischen Schichten generiert?“ Meine bescheidene Beobachtung ist, dass auf der Straße, aber auch auf dem Feld, oder im Krankenbett aber genau diese Ausgangskonstitution „Institutionell Gelehrte beobachten, schreiben mit und empfehlen schließlich etwas als Wahrheit für die Allgemeinheit, die stets nur nachmachen muss“ mittlerweile wie ein Affront für die geschundenen und schwer enttäuschten Seelen dieser Zeit angesehen wird! Das wird, so schätze ich, auch vor den Millionen Universitätstafeln immer noch nicht besser verstanden als vor den Millionen Bildschrimkonsolen und darum vielerorts als Kern im Ausgangszustand, den es zu beobachten, zu erfassen und zu beschreiben gilt, vernachlässigt.

Konsequenz ist unsere heutige verfahrene gesamtgesellschaftliche Situation, wohin man nur blickt. Mit andern Worten: Vertrauen zum Wohle und Fortschritt aller Menschen hat sich „die Wissenschaft“ in kaum einer Disziplin in den zurückliegenden Jahren erarbeitet – das, so lese und erfasse ich aus der Debatte, wäre da noch die zähneknirschende Variante eines Zugeständnisses von der Gegenseite. Hier müssten deutlichere Signale der Verständigung auf der Ebene des Verstehens ausgehen, wenn die Politiker es schon nicht vormachen... ansonsten wüsste ich nicht, wieso ein beliebiger Hausmeister nicht ebenso imstande wäre, etwas Wichtiges und Wahrhaftes (unwissenschaftlich) auszusagen, was aber konkret weiterhilft.

„(2) Man kann der STIKO nicht eine selektive Auswahl bei der wissenschaftlichen Begründung der Impfempfehlung vorwerfen, und gleichzeitig Argumentationen, die letztendlich genau das Gleiche machen oder sogar Indizien als Tatsachen darstellen, unkritisch stehen lassen.“

Zu den festgelegten Aufgaben der STIKO gehören:
https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Aufgaben_Methoden/methoden_node.html
https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Rechtl_Grundlagen/rechtl_grundlagen_node.html

Zu den festgelegten Aufgaben der Empfänger der STIKO-Empfehlungen gehören, dass diese den Laden DEMOKRATIE aufrecht erhalten, mit Haut und Haar bezahlen; es soll hier Gesetze geben, wir werden ständig ermahnt, müssen alles persönlich bestätigen und ertragen, etc. - alle außerhalb der STIKO können und dürfen und spätestens jetzt müssen auch die „Zuständigen“ dort mit dem allgemein erzeugten Volkszorn konfrontiert werden! Die STIKO soll sich bitte endlich mal selber rechtfertigen und erklären! Zur Versachlichung und Realitätsangleichung derer Argumente haben u.v.a. auch Sie beigetragen und mit der Recherche oben abermals bewiesen, dass dieser Behörde nicht über den Weg zu trauen ist, diese Bestätigung ist doch absolut in Ordnung! Machen sie meinetwegen weiter so, ich übersetzte mir Teile daraus dann gegebenenfalls selber, mitunter auch ganz ohne wissenschaftlichen Beistand.

„(3) Natürlich schummeln und betrügen Wissenschaftler in ihrer Arbeit. Warum sollten sie besser oder weniger für Korruption anfällig sein als andere Menschen? Doch Schummelei und Betrug in der Wissenschaft kann nur durch mühsame wissenschaftliche Arbeit aufgedeckt werden.

(4) Der Schluss, dass alle wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht vertrauenswürdig sind, weil einige Wissenschaftler schummeln, betrügen oder korrupt sind, ist logisch falsch. Eine generelle Ablehnung der wissenschaftlichen Methode nimmt uns die einzige Möglichkeit eines intersubjektiv nachvollziehbaren Erkenntnisgewinns.“

Also sind bis auf Weiteres doch nur Arbeiten zu gebrauchen, die sich durch offengelegte Kleinspenden und Themenschwerpunkt „Gier der Wissenschaft - was wissen wir eigentlich und warum beschäftigt uns das?“ als sodann wissenschaftlich (selbst-)auszeichnen...?!

Was weiß der Geo- und Biologieunterricht über den Meeresgrund und das stärkste Lösemittel: Wasser; was kennt die Astrologie sicher über den Weltraum? Ist das mehr oder weniger als die Vereinigten Geheimdienste von Amerika zu verheimlichen versuchen?

„(5) Wenn die Argumente ausgehen, dann wird ein neues Fass aufgemacht. Beispiel: „Es kann ja sein, dass die Impfeffektivität am Anfang hoch war, aber was ist mit den Masken? Die haben doch auch nicht funktioniert.“ Diese rhetorische Technik nennt man neudeutsch Whataboutism, und sie diskreditiert letztendlich den Standpunkt des Gegenübers.“

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, woher die Aussage stammt und wie sie dazu gelangt sind, sich durch den (offensichtlich unwissenschaftlichen?) Standpunkt eines Gegenübers diskreditiert zu fühlen, siehe meine Ausführung eingangs. Man kann die Vehemenz der Kritik auch als Qualitätssiegel verstehen, dass sehr wohl zugehört wird, aber die abgegebene Erklärung von einigen in Teilen noch lange nicht als abgeschlossen betrachtet wird. Wo sehen sie da ein Problem? Auch das steht widerspruchsfrei neben Ihren Erkenntnissen.

„(6) Ich bin erstaunt über die zum Teil nicht wertschätzende Argumentationsweise. In privaten Zuschriften nimmt diese noch deutlich derbere Formen an. Ich fühle mich zurückversetzt in die Zeit der ersten zwei Jahre der Coronakrise, in der mir wegen meiner Meinung und meines Protests gegen die Grundrechtseinschränkungen vorgeworfen wurde, ich sei ein Coronaleugner, Aluhutträger oder asozialer Impfverweigerer. Nur kommen die abwertenden Anschuldigungen nun von der anderen Seite. “

Ich verstehe das Bedürfnis nach Wertschätzung, gibt es doch kaum einen schöneren Gegenwert dafür, dass man mit einer Tat, einem Beitrag „intersubjektiv“ verstanden wurde. Siehe vorherige Ausführungen. Sie haben hierzu privat abwertende Zuschriften erhalten? Dann kann ich das nicht verstehen oder mittragen, dazu bietet Ihre Arbeit oder Person wirklich keinerlei Anlass!

„Ja, COVID-19 hat in 2020 und 2021 erwiesenermaßen zu mehr schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen aufgrund akuter Atemwegserkrankungen geführt – insbesondere bei alten und einschlägig vorerkrankten Menschen.“

Wie wurde das in jedem einzelnen Fall wissenschaftlich festgestellt und dokumentiert? Wie kann jeder Ungelernte ab 16 das prüfen, ohne vier Stunden Lebenszeit allein dafür aufzuwenden? Das wäre eine der Erwartungen an kompliziert ausgearbeitete Wissens-Darbietungen, die sich selbst wissenschaftlich einordnen und ohnehin oft umfangreich und recht spezifisch sind: Eine korrekte Erleichterung des Zugangs zu komplexen Sachverhalten.

"Ja, die Impfeffektivität der COVID-19-Impfstoffe/Präparate war zu Beginn der Impfkampagne erwiesenermaßen hoch."

Welcher inhaltlichen Zusammensetzung waren die nunmehr Hunderte Millionen an verabreichten Dosen je im Detail! Hat sich die Zusammensetzung je geändert?

„Wer sich zur Risikogruppe zählte und sich bis Anfang 2021 noch nicht infiziert hatte, hatte mit einer Impfung eine gute Chance, einen schweren Krankheitsverlauf, eventuell sogar mit einem tödlichen Ausgang, zu vermeiden.“

Mag sein, eine gute Chance beim US-Roulette gehabt zu haben, wenn man sich anhand Systemstatistiken in eine der Systembezeichnungen wiedergefunden hatte – nochmal: Das Problem auf der Straße war und ist, dass, sobald die Risikogruppe anders definiert wird, nämlich realistisch ("...letztendlich […] alle Sieben Milliarden Menschen..."), die Fragestellung aber freilich sowas von ganz anders aussieht! Was hat uns die Wissenschaft je über diesen 8-minütigen Auftritt an Ostern in den letzten drei Sonnenumrundungen mitzuteilen gewusst?

Dass jetzt eine B&M-Foundation das bereits vorhandene Immunsystem des Versuchsobjektes „Mensch“ nun auch in Studien entdeckt und, hoho, gerade noch rechtzeitig nachgereicht hat... was sollen die Leute neben den Lockdown- und Pfizerfiles mit dieser Information anfangen? Wen interessiert es noch ernsthaft im Sinne einer tauglichen Gemein-und-Selbstschutz-Vorsorge, was die dort in WHO-Gefilden zu wissen und zu verkünden glauben? Mit redlicher, funktionierender Wissenschaft können die letzten Jahre „Pandemiemanagment“ nichts zu tun haben, unmöglich!

„Es ist jedoch auch eindeutig erwiesen, dass eine natürlich erworbene Immunität aufgrund einer überstandenen Infektion mit der Krankheit hinsichtlich der Wirksamkeit gegenüber einer erneuten Infektion einer durch Impfung induzierten ebenbürtig und hinsichtlich der Dauer der Wirksamkeit sogar überlegen ist.“

Sehr schön, dass das eindeutig erwiesen ist. Folgerungen: Ab wann wussten die Hersteller und Entscheider für Inverkehrbringen, Zulassung, Verabreichen davon? Setzt Wissenschaft nicht voraus, dass bestenfalls alle (Aus-)Wirkungen einer verabreichten Chemikalie eindeutig herausgefunden werden, bevor man die Angelegenheit „Gesundheitsvorsorgeleistung“ komplett pervertiert, indem man "es", wider besseren Wissens(!), trotzdem oder gerade deshalb "millionenfach erprobt" und dann nicht richtig mitzählt?

Noch ein paar Gedanken zur Notwendigkeit der Erwähnung bzw. Einbeziehung der Strukturen der Macht in den Beiträgen auf Multipolar durch Autoren. Entschiedener Einspruch, wie bspw. durch Ripple und Helene Bellis vorgetragen, ist wichtig und für mein Weltbild absolut berechtigt und erforderlich, bis es eine wissenschaftliche Widerlegung all dieser offensichtlich plausibleren „Verschwörungstheorien“=Arbeitshypothesen gibt, intersubjektiv nachvollziehbar, also auch von denen final anerkannt, die uns was von „sicher, wirksam, alternativlos“ erzählt haben, jedes Quartal in einer anderen Auslegung! Man darf gespannt sein!

Dennoch plädiere ich persönlich sehr dafür, es bei den Inhalten und der Ausrichtung der Beiträge weiterhin bei der je nach Thema angemessenen, gewohnten und sehr geschätzten sorgfältigen journalistischen Qualität und dem Verzicht, darin „wilde Spekulationen“ unterzubringen, zu belassen, soweit und solange das möglich und erforderlich ist! Pfeffer und Salz darf sich dann jeder selber nachlegen, meine Meinung. Siehe hier zu ähnlicher Problematik den gut ausformulierten Standpunkt von C.S. (10.Leserbrief), dem ich ebenso, zähneknirschend aber doch überzeugt, zustimmen würde, in dem Fall tatsächlich also mal gegen den aktuell praktizierten Standpunkt der NDS:

(10) Leserbrief: https://www.nachdenkseiten.de/?p=94881

Einfach Weitermachen!
Danke!

KARSTEN MONTAG, 12. März 2023, 17:50 UHR

Liebe/r AYU,

danke für die ausführlichen Anmerkungen und Erwiderungen.

Wie jeder andere Mensch kann auch ich mich nicht von einem gewissen Narzissmus freisprechen. Doch in meinen Antworten auf die hier geäußerten Kommentare geht es mir nur sekundär um eine persönliche Wertschätzung, sondern primär um die Aufdeckung einer gesellschaftlichen Spaltung, die sich in einer sachlich nicht sauberen Argumentationsweise und in einem nicht wertschätzenden Umgang miteinander manifestiert. Damit meine ich ausdrücklich die Menschen auf beiden Seiten des Grabens, der sich durch die Beziehungen von Familienangehörigen, Freunden, Bekannten und Kollegen zieht.

Die Aufarbeitung der Coronakrise kann nicht zum Ziel haben, die Richtigkeit der eigenen Meinung oder des präferierten Weltbilds gegenüber denjenigen, die auf der anderen Seite stehen, mit aller Macht durchzusetzen. Wenn man aufeinander zugehen will, muss man den Graben überbrücken. Das geht nur, wenn sich beide Seiten wertschätzend mit sachlichen Argumenten im Detail und an konkreten Beispielen auseinandersetzen. Voraussetzung dafür ist – wie kann es anders sein – vor allen Dingen Sachkenntnis, die sich jeder selber aneignen muss, sowie eine prinzipielle Offenheit für die Argumente des anderen. Insbesondere letzteres führt dazu, das ein Argument überhaupt überzeugend sein kann. Denn nur wer sich letztendlich selbst überzeugt, indem er sich inhaltlich mit den Argumenten des anderen auseinandersetzt, kann überzeugt werden. Dazu gehört auch der für viele auf beiden Seitens des Grabens als unwahrscheinlich angenommene Fall, dass der andere die besseren Argumente vorzuweisen könnte.

Es sollte klar sein, dass eine Auseinandersetzung, die damit beginnt, dass eine Seite ihr Gegenüber als Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker oder asozialen Impfverweigerer bezeichnet, nicht sonderlich förderlich für die Überbrückung des Grabens sein kann. Auf der anderen Seite haben Positionen, welche die Existenz des neuartigen Coronavirus sowie die dadurch ausgelöste Übersterblichkeit abstreiten, offizielle Zahlen und wissenschaftliche Erkenntnisse generell in Frage stellen oder die Impfungen als ausschließlich schädlich darstellen, nur wenig Aussicht, das jeweilige Gegenüber zu überzeugen. Sie bestätigen höchstens die Klischeevorstellungen der anderen Seite.

Ich möchte mit meiner Arbeit Menschen dazu ermutigen, sich selber sachkundig zu machen. Das mag vielleicht aufwändig und häufig zunächst erst einmal überfordernd wirken, ist aber für die Teilnahme an der inhaltlichen Aufarbeitung eines so wichtigen Themas wie die Coronakrise letztendlich unumgänglich, wenn man ernst genommen werden will. Eine Abkürzung für diesen Prozess, beispielsweise durch die unkritische Übernahme von Meinungen, die medial verbreitet werden, oder durch eine Diskussion auf Metaebene, in der man sich geschickt um die inhaltliche Auseinandersetzung im Detail herumdrückt, existiert nicht. Ich halte die Selbstaufklärung für die einzige Möglichkeit, sich von den Meinungen von Experten und so genannten Influencern, die mit großer Sicherheit auf beiden Seiten des Grabens eigene Interessen verfolgen, zu emanzipieren. Mündige, emanzipierte und sachkundige Bürger sind aus meiner Sicht die Voraussetzung dafür, die Machtagglomeration und den Machtmissbrauch einzelner unter uns effektiv und gewaltfrei einzuschränken.

HELENE BELLIS, 12. März 2023, 20:10 UHR

Sehr geehrter Herr Montag,

ursprünglich wollte ich zu dem Thema noch eine ganze Menge schreiben, aber zum Glück haben schon andere Kommentatoren die Themen Wissenschaft™ und Wahrheit™ angesprochen, und auch wenn ich nicht mit allem des letzten langen Kommentars d'accord gehe, hat Ayu im großen und ganzen das Feld dessen, was ausgesprochen werden sollte, abgegrast. Weswegen ich eigentlich dachte, es sei nicht nötig, alles noch einmal zu wiederholen. Und nun kommen Sie, und man könnte meinen, Sie hätten nichts davon gelesen oder – 'tschuldigung – verstanden. Aus diesem Grunde wage ich einen letzten Versuch, mich an diesem Ihrem Zitat:

Auf der anderen Seite haben Positionen, welche die Existenz des neuartigen Coronavirus sowie die dadurch ausgelöste Übersterblichkeit abstreiten, offizielle Zahlen und wissenschaftliche Erkenntnisse generell in Frage stellen oder die Impfungen als ausschließlich schädlich darstellen, nur wenig Aussicht, das jeweilige Gegenüber zu überzeugen. Sie bestätigen höchstens die Klischeevorstellungen der anderen Seite.

abzuarbeiten.

die Existenz des neuartigen Coronavirus sowie die dadurch ausgelöste Übersterblichkeit

Es gab in 2020 keine Übersterblichkeit. Also kann diese wohl auch kaum durch das »neuartige Coronavirus« (gehen wir ruhig mal davon aus, daß es das gibt) ausgelöst worden sein. Oder wann genau soll diese Pandemie nochmal stattgefunden haben?

offizielle Zahlen und wissenschaftliche Erkenntnisse generell in Frage stellen

In den letzten drei Jahren waren die offiziellen Zahlen definitiv nichts, worauf man sich guten Gewissens berufen oder verlassen konnte. Das fing mit absoluten statt relativen Zahlen an, ging über einen willkürlich verwendeten R-Wert und hörte bei wilder Testerei, die nicht state-of-the-art war und von offizieller Seite prinzipiell jegliches positive Ergebnis als gefährliche Infektion betrachtete, noch lange nicht auf. Sollten da mal glaubwürdige Thesen dabeigewesen sein, darf man sich nicht wundern, wenn das ebenfalls in Frage gestellt wurde oder weiterhin wird.

Was die wissenschaftlichen Erkenntnisse betrifft: diejenigen Erkenntnisse der wissenschaftlichen Kritiker wurden ganz sicherlich von der Laien-Kritikerseite her eher selten in Frage gestellt. Warum wohl...? (Der Rest zum Thema Wissenschaft™ wurde, wie gesagt, hier ja schon ausgiebig erörtert.)

die Impfungen als ausschließlich schädlich darstellen

Bitte zeigen Sie mir/uns verläßliche Daten, die einen positiven Nutzen der sogenannten Covid-Impfungen unzweifelhaft beweisen. Alles was hier keinen definitiv positiven Nutzen hat, ist eine im besten Falle unnötige Körperverletzung mit weiterhin ungewissem Ausgang.

nur wenig Aussicht, das jeweilige Gegenüber zu überzeugen

Ganz grundsätzlich: ich habe in den letzten drei Jahren nicht selten versucht, Menschen von Fakten zu überzeugen (damit meine ich u. a. so ganz banale Sachen wie die Tatsache, daß rund um uns schlichtweg sich niemand zu Tode gehustet hat. Oder daß selbst wenn wir eine Pandemie gehabt hätten, das GG niemals hätte vergewaltigt werden dürfen. Oder daß eine aus der Jackentasche gezogene Maske sicherlich nicht keimfrei ist. Oder oder oder...) und es war selten von Erfolg gekrönt. Lügen und komplett unlogische Vorschriften oder sinnfreie Maßnahmen zu glauben bzw. zu befolgen, hatten diese Menschen hingegen keine Probleme. Insofern läuft dieses Argument wohl eher ins Leere.

Nichts für ungut, und ich will's damit auch gut sein lassen. Ewig aneinander vorbeizureden oder sich mißzuverstehen (was immer es nun sein mag), bringt ja auch keinen Mehrwert.

KARSTEN MONTAG, 13. März 2023, 17:15 UHR

Sehr geehrte Frau Bellis,

ich denke nicht, dass wir beide eine fruchtbare Diskussion führen könnten, weil es keine gemeinsame Grundlage gibt, auf Basis derer wir uns verständigen könnten. Solange Sie den Erkenntniswert wissenschaftlicher Untersuchungen und die Vertrauenswürdigkeit der von Behörden bereitgestellten Daten generell in Zweifel ziehen, werden wir nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

Ich mache es einmal konkret. Sie sagen, dass es in 2020 keine Übersterblichkeit gab und daher das neuartige Coronavirus gar nicht existieren kann. Wie auf Euromomo zu erkennen ist, kam es Anfang 2020 allein in den Ländern Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Spanien, Schweden und Großbritannien zu einer außergewöhnlichen Übersterblichkeit. Ohne auf Ihre Erwiderung zu warten, kann ich Ihre Argumente erahnen, weil ich diese damals selber verwendet habe: Das Gesundheitssystem ist in diesen Ländern schlechter als in Deutschland, und Euromomo verzerrt die Datendarstellung.

Wenn ich Ihnen dann entgegne, dass die bei Eurostat erhältlichen Sterbefalldaten das Bild von Euromomo bestätigen und dass man anhand der vom InEK bereitgestellten Krankenhausabrechnungsdaten nachweisen kann, dass in 2020 in Deutschland fast doppelt so viele Fälle mit akuten Atemwegserkrankungen im Krankenhaus verstorben sind wie in 2019, werden sie mir entgegnen, dass die Zahlen nicht vertrauenswürdig sind.

Ich glaube nicht, dass Sie einen einzigen Medizinwissenschaftler finden, der Ihre Behauptung von der Nichtexistenz des neuartigen Coronavirus mit nachvollziehbaren Belegen bestätigen kann. Doch darauf werden Sie höchstwahrscheinlich kontern, dass die gesamte Medizinwissenschaft korrupt ist. Anstatt das Naheliegende zu akzeptieren, betreiben Sie im wahrsten Sinne des Wortes Coronaleugnung. Die Bezeichnung ist in diesem Zusammenhang noch nicht einmal als Schimpfwort zu verstehen.

Es gibt so viele Entscheidungen beziehungsweise Veröffentlichungen der Bundesregierung, des Bundestages, der STIKO, des PEI und der einflussreichen Massenmedien im Rahmen der Coronakrise, die sich mit wissenschaftlichen Mitteln in Frage stellen oder gar anfechten lassen. Was sichern Sie sich damit ab, eine Position zu vertreten, die so einfach widerlegbar ist und für die Sie kurzerhand die gesamte Medizinwissenschaft und alle von den Behörden bereitgestellten Rohdaten anzweifeln müssen? Geht es Ihnen überhaupt um eine sachliche Aufklärung der Coronakrise, oder letztendlich um die Bestätigung Ihrer Meinung?

MICHAEL KARI, 13. März 2023, 20:30 UHR

Sehr geehrter Herr Montag,

mit dieser, ihrer letzten Aussage haben sie sich leider bis auf die Knochen diskreditiert und ihre wahre Absicht verraten. Eigentlich ist es Schade. Es zeigt mir aber auch die Unmöglichkeit einer Aufarbeitung, wenn sie als Vertreter der Verfechter der wissenschaftlichen Dogmen nicht gewillt sind, diese auch in Frage zu stellen, was ja auch die Aufgabe einer Wissenschaft sein sollte, sie es aber nicht tut.

Die Kritiker haben dies getan und längst erkannt, dass die etablierte Wissenschaft nur Wissen schafft und nicht mehr forscht. Das heißt, der Kritiker ist ihnen weit voraus, weil er erkannt hat, dass da vieles nicht stimmt und dass nicht aus dem Bauch heraus, sondern logisch als auch statistisch als aufmerksamer Beobachter. Wenn sie sich hinter einer bezahlten Wissenschaft verstecken, die in den letzten drei Jahren rein, im humanitären Sinne, völlig versagt hat, ist ein waghalsiges Experiment. Viel Glück!

HELENE BELLIS, 13. März 2023, 21:35 UHR

Sehr geehrter Herr Montag,

in einem gebe ich Ihnen recht: auch ich denke nicht (mehr), dass wir beide eine fruchtbare Diskussion führen können. Daß das aber alleine an mir läge, wage ich zu bezweifeln.

Wenn ich Sie zitieren darf?

Sie sagen, dass es in 2020 keine Übersterblichkeit gab und daher das neuartige Coronavirus gar nicht existieren kann.

Ja, ich sage, daß es in 2020 keine Übersterblichkeit gab. Und nein, ich habe nie behauptet, daß das neuartige Coronavirus gar nicht existieren kann, und schon gar nicht aus diesem Grund. Wenn überhaupt, ist genau das Ihr Fehler: daß Sie meine Aussagen (und, so meine ich, auch die anderer Kommentatoren) falsch interpretieren, und mittlerweile würde ich sogar sagen, das tun Sie regelmäßig. Weil – so befürchte ich – Sie selber anscheinend dermaßen ein bestimmtes Bild vor Augen haben, daß Sie alles diesem (Welt?)Bild unterordnen.

Tatsächlich ist es sogar so, daß ich glaube, daß es SARS-Cov2 gibt, und wenn ich mein Geld auf etwas setzen müßte, dann auf ein mutwillig erzeugtes Laborvirus, und zwar auch mutwillig freigesetzt. Nichtsdestoweniger halte ich die These, daß es grundsätzlich keine Viren gibt, für interessant und diskussionswürdig. An meiner Meinung zum Thema Corona würde aber auch eine Nichtexistenz von Viren nichts ändern, da ich dies für die Situation als Ganzes als eher nachrangig betrachte. Aber das nur so nebenbei.

Was die Übersterblichkeit in 2020 angeht, verweise ich – denn wie Sie aus meinem letzten Kommentar hätten herauslesen können, bin ich an guten(!) wissenschaftlichen Studien durchaus interessiert! – beispielhaft auf einen Artikel von Harald Walach (1). Herr Walach glaubt an Viren, er ist zwar ein Kritiker des Corona-Narrativs, in vielen Dingen aber sehr zurückhaltend, und Sie werden bestimmt in seinen Artikeln (empfehlenswert ist da so einiges, auch zum Thema Impfung (2)) so manches finden, was eher zu Ihren Vorstellungen als zu meinen paßt. Ich habe kein Problem, ihn dennoch zu verlinken, denn ich bin eben nicht so festgefahren und verbohrt, wie Sie mir hier vorwerfen, sondern eher eine Verfechterin des Differenzierens. (Der verlinkte Text verweist natürlich nicht auf die einzige Berechnung, die für 2020 keine Übersterblichkeit sieht, aber ich will mich mal auf diese hier beschränken, vor allem, weil der Text von Dezember 2022 und damit relativ aktuell ist.)

Auf Ihre anderen Unterstellungen möchte ich nicht weiter eingehen, weil ich meine, mich in meinen bisherigen Kommentaren eigentlich klar genug geäußert zu haben. Trotzdem sage ich Ihnen gerne, daß ich nichts gegen Sie habe und den Großteil Ihrer Arbeit durchaus zu schätzen weiß. Bedauerlich finde ich eigentlich nur, daß Sie auf konstruktive Kritik reagieren, indem Sie sich angegriffen fühlen und dadurch dann auch zu- (weil vermeintlich zurück-)treten.

(1) https://harald-walach.de/2022/12/07/covid-19-mortalitaet-wurde-ueberschaetzt/

(2) https://harald-walach.de/2021/06/28/erloeser-in-spritzen/
https://harald-walach.de/2021/06/07/das-ei-corona-und-ein-paar-neuigkeiten-zu-impfungen/
https://harald-walach.de/2022/08/04/ohne-impfung-18-millionen-mehr-tote-weltweit-wirklich/
https://harald-walach.de/2021/11/10/thesenpapier-studie-corona-impfung/
https://harald-walach.de/2021/02/02/kommt-alles-heil-von-der-covid-19-impfung/

KARSTEN MONTAG, 15. März 2023, 09:40 UHR

Sehr geehrte Frau Bellis,

seien Sie versichert, es geht mir in dieser Diskussion nur nachrangig um mein Ego.

Wenn Sie sich durch meine Worte angegriffen gefühlt haben, dann bitte ich um Verzeihung. Das war nicht meine Intention.

Mir ist in den letzten Monaten bewusst geworden, dass sich bei Maßnahmen- und Impfbefürwortern auf der einen sowie Maßnahmen- und Impfkritikern auf der anderen Seite die Art zu argumentieren in der Struktur (nicht im Inhalt!) sehr ähnelt. Auf beiden Seiten finden sich Positionen, die sich im Grunde spiegeln. Gibt es auf der einen Seite die Position, dass die mehrheitliche Politik und die Massenmedien immer Recht haben, findet sich auf der anderen Seite die Position, dass wir in einer Welt leben, in der man keiner staatlichen Institution und keinem Mainstream-Journalisten mehr vertrauen kann. Hat die eine Seite Angst um ihr nacktes Leben, hat die andere Seite Angst vor einem totalitären Staat, der ihr die Grund- und Freiheitsrechte wegnimmt. Insbesondere Angst und Ohnmacht führen zu instinktiven Reaktionen, die sich in Aggressionen äußern können. Das erklärt zumindest die Diffamierungen und Abwertungen der jeweils anderen Seite.

Bei der Aufarbeitung der Coronakrise geht es nun darum, inwieweit die von vielen wahrgenommene Gefahr durch das neuartige Coronavirus tatsächlich vorhanden war, ob die restriktiven nicht-pharmazeutischen Maßnahmen wirksam und gerechtfertigt waren und ob die Impfungen so wirksam waren, wie man zunächst geglaubt hat, oder ob sie sogar mehr Schaden als Nutzen angerichtet haben. Für besonders wichtig halte ich die Frage, ob politische Entscheidungsträger ihre Macht missbraucht haben, als sie Ungeimpfte mit den 2G- und 3G-Regeln zu einer Impfung drängen oder mit einer Impfpflicht sogar zwingen wollten. Sollte dies nachweisbar sein, bedarf es auch rechtlicher Konsequenzen nicht nur für die Verantwortlichen, sondern auch für diejenigen im Medien- und Kulturbetrieb, die diesen Machtmissbrauch gedeckt haben.

Diese Aufarbeitung kann nur mit medizinwissenschaftlichen Mitteln erfolgen. Über ein anderes Instrument zur Bewertung der Gefahr, die von der Krankheit ausgeht, und der Wirksamkeit beziehungsweise des Risikos der Impfungen sowie der Notwendigkeit der Maßnahmen verfügen wir nicht. Setzt man sich mit den medizinwissenschaftlichen Erkenntnissen auseinander, entsteht jedoch ein komplexes Bild, das sich nicht mit einem Schwarz-Weiß-Denken deckt, welches häufig auf beiden Seiten vorzufinden ist.

Ich befürchte, dass dieses Schwarz-Weiß-Denken einer Aufarbeitung der Coronakrise im Weg steht, insbesondere, wenn medizinwissenschaftliche Erkenntnisse und von Behörden bereitgestellte Daten generell für unglaubwürdig erklärt werden. Eine derartige Ablehnung findet sich auch wieder auf beiden Seiten. Man erinnere sich nur daran, wie die Aussagekraft der Metastudien von John Ioannidis in den Massenmedien relativiert und er persönlich angegriffen wurde. Jetzt, wo für beide Seiten die Gefahr vorerst abgeklungen ist, ist es an der Zeit, sachlich und nicht emotional zu argumentieren. So sehr ich die emotionalen Reaktionen nachvollziehen kann – ich war schließlich selber wie fast alle anderen davon betroffen –, sie führen erfahrungsgemäß nicht zu einer sachlichen Aufarbeitung und einer Versöhnung.

WILLY SCHÜRER, 16. März 2023, 14:00 UHR

Lieber Herr Montag, herzlichen Dank für Ihre mühevolle akribische Arbeit. Das ist sicher ein wertvoller Beitrag zur dringend nötigen Aufarbeitungsdebatte. Es tut mir sehr leid, dass sie in persönlichen Anschreiben unfair attackiert werden. Die Kommentare unter diesem Artikel sind nach meinem Empfinden zwar teilweise sehr kritisch, aber durchweg respektvoll. Den Widerspruch, der Ihnen hier widerfährt, den sollten Sie meiner Meinung nach sehr ernst nehmen. Was ich noch beizutragen hätte, ist vor allem von Helene Bellis, AYU und anderen bereits ziemlich vollständig vorgetragen worden. Ich möchte dem nur noch folgende Beobachtung meinerseits hinzufügen:

Meiner Meinung nach ist ihr gravierendster Fehler (aufgrund dessen Sie sich hier so viel Kritik einhandeln), dass Sie im Grunde nichts anderes betreiben als Beweislast-Umkehr. Unsere politischen Machthaber haben das Grundgesetz verachtet und im Schnellverfahren Gesetze geändert, um als Impfung deklarieren zu können, was in früheren Zeiten, als man damit noch verantwortungsvoll umging, unvorstellbar war. Außerdem haben sie unsere Kinder gezwungen, den lieben halben Tag lang Masken zu tragen, deren Tragedauer in Vor-Panik-Zeiten aus Gesundheitsschutzgründen streng zeitlich beschränkt war. Angeblich orientierten sie sich mit all diesen Entscheidungen am aktuellen Stand der Wissenschaft. Wäre es jetzt nicht an der Zeit, nachdem die Panik nicht mehr weiter aufrechterhalten werden kann, dass diese Leute nun die Wissenschaftlichkeit ihres Handelns endlich beweisen? Stattdessen sehen Sie die Kritiker in der Pflicht, den Gesetzesverdrehern wissenschaftlich nachweisen zu müssen, dass sie unredlich gehandelt haben. Das ist Beweislast-Umkehr und Obrigkeitsdenken. Die politisch Handelnden sind dem Souverän Rechenschaft schuldig, und nicht umgekehrt.

Was mich bei Ihrer disziplinierten Wissenschaftlichkeit verwundert ist, dass Sie wissenschaftlich bestens fundierte Kritik ignorieren, welche die Haltbarkeit der bisher unbewiesenen Hypothese bezweifelt, dass so etwas wie krankmachende Viren überhaupt existieren. Kennen Sie deren Argumentation nicht? Das würde mich doch sehr wundern und mich daran zweifeln lassen, ob Sie sich auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft befinden. Wenn Sie die Argumente dieser Virus-Thesen-Kritiker für falsch halten sollten, warum verdienen Sie sich nicht die 1.500.000 Euro, die ausgelobt sind für den wissenschaftlich korrekt durchgeführten Beweis der Existenz eines krankmachenden Virus. Ich rede nicht von SARS-COV-2, sondern von Viren im Allgemeinen. Sollte Ihnen tatsächlich unbekannt sein, wovon ich rede, so verweise ich Sie auf folgende Seite: https://www.wissen-neu-gedacht.de/

P.S.: Während ich meinen Kommentar nochmal rekapituliere, nachdem ich einen anderen Kommentar (von DIMENSIONALONTOLOGE unter dem neuesten Artikel von Dr. Wodarg: https://multipolar-magazin.de/artikel/korruption-notlage#diskussion ) gelesen habe, beginne ich erst zu verstehen, wie jener Kommentar gemeint ist. Ich zitiere:

„… aus einer autoritären Erde keine egalitäre Gesellschaft erwachsen kann. Solange von 10 Menschen in einer Gesellschaft 6 bis 8 aufgrund «der Erziehung» masochistisch veranlagt sind und diese Menschen und die von Ihnen gestützten Systeme ermöglichen, dass ein einziger Sadist alle anderen 9 dominieren kann, wird es keine Veränderungen und schon gar kein Zusammenleben auf Augenhöhe geben. Daran hat sich leider seit der Steinzeit nichts geändert - der Psycho mit dem grössten Stock entscheidet.“

Den Leuten „mit dem größten Stock“ (unseren politischen Amtsinhabern) den Luxus der Beweislast-Umkehr zuzugestehen und statt derer freiwillig die Sisyphusarbeit zu erledigen, ist das nicht ein Musterbeispiel für Masochismus? Befreien Sie sich von dieser Last und heimsen sie die ausgelobte Prämie von 1.500.000 Euro ein! Wenn Ihnen das gelingt, können Sie sich meiner uneingeschränkten Hochachtung sicher sein!

CAROLIN NEUBAUER, 12. März 2023, 16:30 UHR

Ich finde den Beitrag von Herrn Montag sehr wertvoll für die öffentliche Diskussion. Ebenso wertvoll finde ich den Austausch hier. Persönlich denke ich, dass die "Wahrheit" eher bei Stefan Lanka & Co. liegt, aber so weit ist die öffentliche Diskussion eben noch nicht.

Ich fände es wunderbar, wenn es mal eine ebenso fundierte und sachliche Recherche und einen Artikel zum Thema Klima und CO2 geben könnte.

Herzlichen Dank an das Team von Multipolar für eure Artikel und den kuratierten Kommentarbereich.

ALEXANDER FEIN, 14. März 2023, 21:10 UHR

Ich entnehme den Antworten des Autors Herrn Montag im Kommentarbereich, dass eine Überbrückung der gesellschaftlichen Gräben, die seit dem Frühjahr 2020 entstanden sind, dadurch erfolgen solle, dass sich die Gesellschaft auf die Tödlichkeit eines Virusinfektes (beispielsweise doch 0,4% statt 0,2%), auf die Aussagefähigkeit eines Virusnachweises (Beispiel: von 99,9% der Wissenschaftler anerkannt; nach intensivem und jahrelangen Methodenstreit wurde dem Team Lanka ein Sondervotum zugestanden) und Berechnungsmodellen zur Übersterblichkeit (Euromomo oder doch Methode Samuel Eckert?) einigt.

In meinen Augen eine Groteske, deren Hauptstilmittel das Streben nach Gewißheit zu sein scheint, welches - folgt man den Argumenten des US-Bildungsreformers John Dewey - in verderblicher Weise zur Trennung von Körper und Geist sowie Theorie und Praxis führe. Das kann nun wahrlich nicht der Ansatz sein, die Probleme liegen offenkundig im geisteswissenschaftlichen Bereich. Konkret - so unter anderem der Wissenschaftsphilosoph Michael Esfeld - in einem Verstoß gegen die Sein-Sollen-Differenz, bekannt als Humesches Gesetz, demzufolge vom Sein nicht ohne Einführung weiterer Prämissen auf ein Sollen geschlossen werden kann.

Das Friedens- und Gesundheitsempire, das den Bürgern seit Frühjahr 2020 mit unvermittelter Härte entgegen tritt, zieht aus der Aufhebung der Dichotomie von Sein und Sollen und der daraus sich ergebenden Dauerkrise seine Souveränität, sprich Macht. Die selbstbewussten Auftritte eines Karl Lauterbach oder einer Annalena Baerbock legen darüber beredt Zeugnis ab. Der Trennung von Körper und Geist in den Betrachtungen Deweys enspricht in der Analyse Giorgio Agambens das Auseinanderfallen von Mensch und Bürger in eine Neukonfiguration, die er als "Komplizenschaft" bezeichnet:

"Dem Menschen werden Rechte nur in dem Maße zugeteilt, wie dieser die unmittelbar verschwindende Voraussetzung des Bürgers ist. Das dauerhafte Auftreten des Menschen als solchem in unserer Zeit ist die Warnleuchte einer unheilbaren Krise in der Fiktion der Deckungsgleichheit von Mensch und Bürger, auf der die Souveränität des modernen Staates gründet. Wovor wir heute stehen, ist eine neue Konfiguration dieser Beziehung, in der der Mensch nicht mehr dialektisch in den Bürger übergeht, sondern mit diesem ein besonderes Verhältnis eingeht in dem Sinne, dass er durch die Geburt seines Körpers dem Bürger die Komplizenschaft liefert, die er braucht, um sich politisch zu konstituieren, und der Bürger erklärt sich seinerseits zum Komplizen des Lebens des Menschen, dessen Pflege er übernimmt. Diese Komplizenschaft, das werdet ihr verstanden haben, ist die Biopolitik, die heute ihre extreme – und hoffentlich letzte – Konfiguration erreicht hat"

(Quelle: https://www.oval.media/der-komplize-und-der-souveraen/).

Die Autoren Negri und Hardt sprechen in "Empire - Die neue Weltordnung" (Campus 2002) davon, dass das Zusammenbrechen der Institutionen (corrumpere) im nachmodernen Empire nicht etwa zur Aufhebung von deren Funktionen führe, sondern dass diese sich vielmehr auf die gesamte Gesellschaft entgrenzen. Konkret in meiner Deutung: Nicht nur müssen wir den ganzen Tag - unentgeltlich - den digital-finanziellen Komplex mit unseren Daten füttern, sondern auch noch nach Feierabend Erkenntniskritik für das RKI leisten, auf dass wir vielleicht wieder ein paar Freiheiten erlangen. Im Gegenzug wird die ganze Gesellschaft zum Krankenhaus und das Zusammenleben zu einem therapeutischen Zustand.

Es erscheint vielleicht als Überwindung einer Expertokratie, wenn jetzt Vertreter der MINT-Fächer mittels technischer Ansätze die Deutungshoheit über medizinische Sachfragen erhalten. In meiner Wahrnehmung als Arzt handelt es sich jedoch um eine groteske Überhöhung des Experten zu einer neuen Form der Priesterherrschaft, die ich übrigens auch nicht als Wertschätzung meiner Tätigkeit empfinde, zumal ethische Wertvorstellungen, Erkenntniskritik und Erfahrung auf Fragen der Skalierbarkeit reduziert werden. Es geht somit um Macht und Machbarkeit; und im Umgang damit zeigen sich auch innerhalb der Kritikerbewegung, die selbst in Teilen für reaktionäre und repressive Ideen ansprechbar scheint, zunehmend Risse. Das nächste Virus - das hat Bill Gates angekündigt - wird verhältnismäßig in Bezug auf die jetzt schon verabschiedeten Maßnahmen sein, woran sich die Gefährlichkeit des Argumentes der Verhältnismäßigkeit zeigt.

Von daher können wir weiter nach Gewißheit streben - dieser Weg wird meiner Meinung nach mit nicht bezifferbarem Leid verbunden sein - oder uns auf die tatsächlichen Probleme fokussieren.

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