Angela Merkel, Markus Söder und Ehegatten bei den Bayreuther Festspielen am 25. Juli 2021 | Bild: picture alliance/dpa | Daniel Karmann

Selektive Wahrnehmung und verführerischer Machtgewinn

Kognitive Verzerrungen halten viele Menschen beim Thema Corona in Angst und Verwirrung und verhindern bis heute den Eintritt in die Phase der Klärung. Freiheitsbedrohende und ethisch wie juristisch fragliche Konzepte wie Lockdown, Maskenpflicht und Social Distancing werden weiterhin kaum hinterfragt, obwohl korrigierende Erkenntnisse zur tatsächlichen Gefährlichkeit der Krankheit schon lange vorliegen. Regierungen und Leitmedien können nicht mehr zurück. Viele Machteliten wollen das auch gar nicht. Ein Auszug aus Raymond Ungers neuem Buch "Vom Verlust der Freiheit".

RAYMOND UNGER, 18. August 2021, 14 Kommentare, PDF

Bei Corona handelt es sich um ein komplexes erkenntnistheoretisches Problem. Im Prinzip könnte man den Erkenntnisprozess in zwei Phasen einteilen: Die erste könnte man Verwirrung, die zweite Klärung nennen. Die Frage, ob das erkennende Individuum beide Phasen durchlaufen konnte, ist von vielen Faktoren abhängig. Unter anderem geht es dabei um den Prozess der selektiven Wahrnehmung, auch kognitive Verzerrung genannt.

Bekanntlich nehmen alle Menschen nur einen Bruchteil der Wirklichkeit auf. Wahrnehmung erfolgt durch diverse Filter, die uns vor Reizüberflutung schützen. Bevor wir etwas als »wahr« und »wichtig« erkennen, müssen neue Informationen diverse, unbewusste Kriterien erfüllen. Grundsätzlich gilt: Bilder sind stärker als Worte. Außerdem wirken Informationen relevanter und glaubwürdiger, sobald sie:

  • möglichst oft wiederholt werden,
  • von vielen Individuen geglaubt werden,
  • vor Gefahren warnen.

In Bezug auf Corona grassieren die unterschiedlichsten Verschwörungstheorien, etliche behaupten, alles um das Phänomen sei von Anfang an und mit Vorsatz gelogen gewesen. Das eigentliche erkenntnistheoretische Problem ist jedoch komplexer, denn: Viele Meldungen bezüglich des Virus, der Mechanismus der Ansteckung, qualvolle Tode und die Bilder von den Intensivstationen sind echt. COVID-19 ist eine reale Infektionskrankheit, die unter besonderen Umständen als tödliche Krankheit verlaufen kann.

Da Corona, beziehungsweise die Krankheit COVID-19, real ist, geht es um die qualitative und quantitative Beurteilung der Dimension einer Gefahr. In der Phase Verwirrung war diese Beurteilung zugegebenermaßen schwer. Deshalb sind viele restriktive und bittere Entscheidungen, die in dieser Phase getroffen wurden, ein Stück weit unvermeidbar gewesen.

Leider hat der nachfolgende Prozess dazu geführt, dass sowohl Entscheider als auch Betroffene aufgrund der kognitiven Verzerrung Opfer eines Zirkelschlusses wurden, der den Eintritt in Phase zwei, Klärung, bis heute verhindert. Die Gründe, nicht in Phase zwei einzutreten und damit die wesentlich geringere Gefahr von Corona anzuerkennen, sind vielfältig.

Manchmal sind lediglich Ängste, Naivität, mangelnde Medienkompetenz und Denkfaulheit ursächlich. Oftmals werden neue Erkenntnisse jedoch vorsätzlich geleugnet, da sich in den Monaten der Sondervollmachten attraktive Macht- und Sekundärgewinne herausgestellt haben, die viele Entscheider nicht mehr aufgeben wollen. Das Wesen der schwarzen Pädagogik, Angst, ist auch deshalb kaum auszurotten, weil Menschen, die Macht organisieren müssen, in einem Angstraum plötzlich feststellen, wie mühelos ihr Unterfangen geworden ist. Jeglicher Widerstand implodiert. Dem Missbrauch zu widerstehen und unter diesen Bedingungen nicht durchzusetzen, was man schon immer durchsetzen wollte und von dem man überzeugt ist, es sei gut und richtig, ist unendlich schwer. (...)

Corona ist ein Gottesgeschenk für alle Kräfte, die am »Great Reset« arbeiten. Wann, wenn nicht jetzt, lassen sich alle erforderlichen Weichen stellen, um eine neue Weltordnung zu errichten? Natürlich haben Eliten weltweit unter Corona individuelle Erfahrungen bezüglich des enormen Machtzuwachses machen können. Und je nach Land und Interessenlage wird man unterschiedliche Sekundärgewinne ausbauen.

Die Geschehnisse in China und Italien bildeten den medialen Auftakt von Corona. Die dramatischen Bilder setzen jedenfalls den mächtigen Angstrahmen, in dem alles Folgende nur noch selektiv wahrgenommen werden konnte. Auf Wikipedia findet man eine interessante Liste kognitiver Verzerrungen, also Mechanismen die einen in falschen Wirklichkeitsblasen gefangen halten, insbesondere, wenn diese so bedrohlich wirken wie das Corona-Mem:

  • Emotionale Beweisführung:
    Die Neigung, eine empfundene Emotion als Beweis für eine Annahme zu betrachten. [Bei allen Angstphänomenen überaus wichtig …]

  • Katastrophisieren:
    Die falsche Annahme, dass das Schlimmste, weil es vorstellbar ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch tatsächlich eintreten wird.

  • Bestätigungsfehler:
    Die Neigung, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren, dass sie die eigenen Erwartungen erfüllen.

  • Backfire-Effekt:
    Die Neigung, Fakten, die der eigenen Überzeugung widersprechen, als Bestätigung der eigenen Überzeugung zu betrachten.

  • Bias blind spot:
    Die Tendenz, sich für unbeeinflusst zu halten.

  • Wahrheitseffekt:
    Die Tendenz, Aussagen, die zuvor bereits gehört oder gelesen wurden, einen größeren Wahrheitsgehalt zuzusprechen als solchen, die erstmals gehört werden.

Man muss vielen Bürgern, die nicht die Zeit für eine entsprechende Medienkompetenz aufbringen können, zugutehalten, dass die öffentlich-rechtlichen Medien alles Erdenkliche taten, um Corona, ungeachtet neuer Erkenntnisse, dauerhaft zu dramatisieren. Der enge Schulterschluss zwischen Medien und Regierung ist nach 15 Jahren Merkel zu einem Reflex geworden, der die offizielle Regierungsposition automatisch schützt.

Natürlich wären Entscheidungsträger wie Merkel, Spahn und Söder enorm unter Rechtfertigungsdruck geraten, sofern die Medien den Abgleich der Kollateralschäden zur tatsächlichen Gefährlichkeit von Corona zugelassen hätten. Ähnlich wie in der sogenannten Flüchtlingskrise zeigen die öffentlich-rechtlichen Medien flankierende Bilder, welche die politischen Entscheidungen rechtfertigen. Wobei man sagen muss – alle diese Bilder sind wahr. Trotzdem sind sie unwahr, weil sie selektiv sind und nicht repräsentativ das komplexe Phänomen abbilden.

Wenn man 2015 Aufnahmen von Familien mit kleinen Kindern machen wollte, die vor dem Syrienkrieg flohen, so konnte man diese Bilder machen. Die Szenen waren nicht von Schauspielern dargestellt, das Leid war real. Dennoch zeigten diese Bilder nicht repräsentativ, wie sich die über eine Million Zuwanderer tatsächlich zusammensetzten und aus welch vielfältigen Gründen sie nach Deutschland strömten.

Wenn man unter Corona Bilder machen will, die überforderte Krankenhäuser und Intensivstationen zeigen, so kann man diese Bilder machen. Wenn man »Corona-Tote« und aufgereihte Särge zeigen will, so kann man diese Bilder haben. Man findet auch Menschen, die sich nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf dramatische Weise ins Leben zurückgekämpft haben und die noch jahrelang unter den Folgen einer geschädigten Lunge leiden werden. All diese Berichte aus Reha-Zentren, Altenheimen und Krankenhäusern sind weder gestellt, noch handelt es sich um Fake News.

Trotzdem zeigen auch diese Bilder nicht den repräsentativen Charakter der Krankheit. Dass es tatsächlich dramatische Verläufe bei Viruserkrankungen wie COVID-19 gibt und Menschen an dieser Krankheit sterben können, vor allem, wenn sie vorerkrankt oder sehr alt sind, kann man medial als neu und einmalig verkaufen, doch das ist es nicht. Ein wichtiger Faktor im Streit um die Wahrheit ist daher die absolute Übersterblichkeit im Vergleich zu den Vorjahren. Ohne den Vergleich der Vorjahre, den winterlichen Grippe-Todeswellen innerhalb der älteren und alten Bevölkerung, steht Corona als solitäres Monster da – danach als Scheinriese.

(…)

Inzwischen hat sich die Corona-Panik verselbstständigt. Corona-Nachrichten sind zu Schlagworten und Slogans geronnen, die sich tagein tagaus auf allen Medienkanälen wiederholen und deren Logik niemand mehr hinterfragt: »Bis zur Impfung sind wir dem Coronavirus schutzlos ausgeliefert!«; »Wir bleiben zu Hause!«; »Wir tragen eine Maske, um uns und andere zu schützen!«; »Solidarische Menschen lassen sich selbstverständlich impfen«. Nie haben Gesellschaften über einen längeren Zeitraum Freiheitsverlust und Entbehrungen ertragen, ohne dass Pathos, Heroismus und Appelle an den Gemeinsinn zum Tragen gekommen wären. Die psychologischen Sekundärgewinne einer von Pathos beleckten Masse sind jedoch derart süß, dass ab einem gewissen Punkt niemand mehr an neuen Erkenntnissen interessiert ist.

»Natürlich will nach diesem Heldentum und Verzicht am Ende niemand hören: ›Sorry, Leute – wir haben uns geirrt. Das Ganze war ein dummes Missverständnis. Corona ist doch nicht viel mehr als eine saisonale Grippe. Echt blöd, dass ihr jetzt arbeitslos seid und die größte Rezession der Geschichte durchstehen müsst …‹« (1)

In Kriegs- und Krisenzeiten kommt es zu einem Schulterschluss zwischen Regierung und Bürgern, wobei die unablässige Betonung der Gefahr den Benefit des Heroismus nur noch steigert. Angesichts großer Beschwerlichkeiten und Gefahren den Alltag dennoch bravurös zu meistern fühlt sich toll und lebendig an. Es gibt jedoch weitere Mechanismen, die das Eingeständnis eines Irrtums verstellen:

»Der Zweifelnde sucht das Gespräch, der Gläubige verweigert es. Warum ist das so? Ich vermute, es ist vor allem eines: Angst. Aber es ist gar nicht unbedingt die Angst vor ›Corona‹, auch nicht die vor der eigenen Sterblichkeit. Vielmehr scheint es die Angst zu sein, dass man – so man zu zweifeln beginnt – sich darüber klar werden würde, dass man erfolgreich getäuscht wurde, man sich kolossal geirrt hat. Damit würde man alle seine Wahrnehmungen, alle Erinnerungen, gar sein Weltbild – sein gesamtes ICH infrage stellen. Davor hat unser Unterbewusstsein eine tiefe Grundangst, eine die kaum zu überschätzen ist, und die automatisch Vermeidungsstrategien ablaufen lässt.« (2)

Dieser Mechanismus ist der entscheidende Grund, erst gar keine erweiterte Medienkompetenz entwickeln zu wollen. Die staatlich lancierte Erzählung, alternative Medien würde per se Lügen und dummes Zeug von Verschwörern verbreiten, ist ein hervorragender Schutz davor, das eigene Ich infrage zu stellen. Die innere kognitive Dissonanz zuzulassen würde zunächst einmal Angst erzeugen. In der Verweigerung, dieses Wagnis einzugehen, liegt die »Banalität des Bösen«, die Hannah Arendt beschrieb. Der banal böse Mensch weigert sich ab einem bestimmten Punkt, selbstständig zu denken, und delegiert seinen inneren Konflikt an »die da oben«, die werden es schon wissen.

Mit dieser Haltung wird der Mensch zum Soziopath, da er seinem angeborenen inneren Dialog, dem moralischen Abgleich zwischen Gut und Böse, erfolgreich ausweicht. Selbst schlimmste Folgen für die Mitmenschen vermögen nach dieser selbst gewählten Denkblockade kaum noch innere Unruhe auszulösen, wie die Milgram-Experimente eindrucksvoll gezeigt haben. Man selbst trägt schließlich keine Schuld an der Sache, die Verantwortung liegt bei den Wissenschaftlern und Politikern. Und was hätte man schon machen können, als kleines Rad im Getriebe. Menschen können immer dann zu derart banalen Monstern werden, sobald sie diese Abspaltung vollzogen haben.

Außerdem – sollte sich erweisen, dass man bezüglich Corona auf gröbste und vorsätzliche Weise getäuscht wurde, dass man völlig sinnlos Masken getragen, Hände desinfiziert, Kinder verunsichert, Alte alleingelassen und den eigenen Job riskiert hat, erzeugt dies im besten Fall große Wut – wobei Wut völlig okay wäre. Man könnte handeln, sich ausagieren, eine Sammelklage planen oder was auch immer.

Viel schlimmer ist jedoch, dass das Psychogramm vieler Babyboomer gerade nicht mit Wut reagiert, sondern mit Scham. Derart böse angelogen und missbraucht zu werden, erzeugt sehr viel Scham. Und wie ich weiter oben [im Buch] bereits ausgeführt habe, ist Scham ein zentrales Lebensgefühl für transtraumageschädigte Babyboomer, ein mehr davon muss um jeden Preis vermieden werden.

Überhaupt die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, mit Corona schlichtweg belogen worden zu sein, wird daher im weiten Vorfeld abgewehrt. Sofern sich der Angst- und Gewaltraum rund um Corona über Monate oder gar Jahre halten würde, kämen unweigerlich gruppendynamische Prozesse in Gang, die letztendlich immer in einer Denunziationskultur münden. Über diesen Effekt schrieb Hannah Arendt:

»Während der großen Säuberungswellen gibt es überhaupt nur ein Mittel, die eigene Zuverlässigkeit zu beweisen, und das ist die Denunziation seiner Freunde. Und dies wiederum ist, was die totale Herrschaft und die Mitgliedschaft in einer totalitären Bewegung angeht, ein durchaus richtiger Maßstab. Was suspekt ist, ist Freundschaft und jegliche andere menschliche Bindung überhaupt.« (3)

Das Zeitfenster für den Weg zur Besinnung und Gesundung ist nicht beliebig lange offen. Aus diesem Grund sollten Gesellschaften, die am Umschlagpunkt zu einem Angstraum stehen, alle resilienten und besonnenen Kräfte so früh wie möglich bündeln – andernfalls droht eine lange, dunkle Phase von Restriktion und Unterdrückung. Dieser Zeitpunkt ist genau jetzt.

Raymond Unger, Vom Verlust der Freiheit. Klimakrise, Migrationskrise, Coronakrise. Europa Verlag, 520 Seiten, 24 Euro

Über den Autor: Raymond Unger, Jahrgang 1963, lebt als Autor und bildender Künstler in Berlin. Er ist als Kunstmaler tätig, schreibt Essays und Bücher, hält Vorträge und leitet Seminare zu den Themen Kunst, Psychologie und Politik. Er besitzt 20 Jahre medizinische Berufserfahrung. Anfang der 1990er-Jahre leitete er eine Naturheil- und Psychotherapiepraxis in Hamburg und bekleidete eine Dozentur für Naturmedizin an einer Hamburger Fachschule für Heilpraktiker.

Anmerkungen

(1) Tichys Einblick, »Kriegskinder in Corona-Gefangenschaft«, Raymond Unger, 17.06.2020

(2) Rubikon, »Am Ende gewinnen die Emotionen«, Christian Reichhoff, 08.09.2020

(3) »Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft«, Hannah Arendt

Diskussion

14 Kommentare
RIPPLE, 18. August 2021, 21:55 UHR

(1) Asymptomatische Sprache – Begriffe ohne Symptome in der Realität

Sprache formt vor allem dann das Denken, wenn nicht intensives Grübeln nach einem eigenen sprachlichen Ausdruck sucht (und im Idealfall findet), sondern wenn die Verwendung "böser" Formulierungen gesellschaftlich tabuisiert wird und die sprachliche Form für das Denken dem Denken von außen oktroyiert wird.

Das geschieht öfter als man meinen möchte. Und meist merkt man nichts davon. So sprechen zum Beispiel auch Aufklärer der Coronaaktion des Kapitals noch immer vom Impfen. Warum? Warum wird hier von einer Impfung gesprochen? Es ist inzwischen ganz offiziell anerkannt, dass das Serum weder eine Infektion mit einem Virus verhindert, noch den Ausbruch einer Krankheit, noch die Weitergabe eines Virus an andere Menschen. Es gibt absolut nicht den Hauch eines sachlichen Anlasses, ein Serum mit dieser inzwischen nachgewiesenen Wirkcharakteristik als "Impfstoff" zu bezeichnen. Folglich ist das Verabreichen dieses Serums ganz einfach auch keine Impfung.

Wenn sich ein Junkie eine Spritze Heroin setzt, nennt man das deshalb nicht Impfung, weil es dabei nicht um das Verhindern einer Infektion geht, nicht um das Verhindern einer Krankheit und nicht um das Verhindern einer Weitergabe irgendwelcher Krankheitserreger an andere Menschen. Wenn man einem Patienten einen Beutel mit z.B. irgendwelchen Elektrolyten in den Körper tröpfeln lässt, nennt man das ebenfalls deshalb nicht Impfung, weil es dabei nicht um das Verhindern einer Infektion geht, nicht um das Verhindern einer Ansteckung und nicht um das Verhindern einer Weitergabe irgendwelcher Krankheitserreger an andere Menschen.

Warum also sollte man das Einspritzen dieses Serums, das nicht mehr Impfwirkungen zeigt als eine Spritze Heroin oder ein Beutel Elektrolytlösung, als Impfung bezeichnen? Weil es die Propaganda vorschreibt? Weil die Gesellschaft eine sachlich zutreffendere Formulierung tabuisiert?

Klar, für Viele ist das Grund genug. Aber sollten nicht vielleicht wenigstens die Aufklärer Abstand nehmen von der falschen Sprache und damit vom falschen Denken, das im Konflikt mit Realität, Vernunft und Logik dann zu kognitiven Verzerrungen führt?

Nachdem man den Impfstoffcharakter des aktuell verspritzten Serums logisch pulverisiert hat, wird man oft gefragt, worin die Wirkung des Serums denn dann bestehe. Zwar kann man das im Moment noch nicht wissen und Spekulationen und Verschwörungstheorien sind nicht das, was durch Medien Ferngesteuerte auf den Pfad der Aufklärung bringt. Aber man kann den Menschen doch dabei helfen, zu verstehen, dass ein Nichtwissen um den wahren Zweck des Serums nicht dazu führen muss, der Propaganda hilflos ausgeliefert zu sein. Man kann ihnen verdeutlichen, dass man ein paar behauptete Wirkungen auch dann ausschließen kann, wenn man die tatsächlich bezweckte Wirkung nicht kennt.

Wir können uns sicher darauf einigen, dass wir keinen Grund haben anzunehmen, dass es die bezweckte Wirkung des Serums ist, uns allen nach 15 Jahren einen dritten Arm mitten auf der Stirn wachsen zu lassen. Wir können das als ernstzunehmende Annahme ausschließen, obwohl wir keinen Beweis haben, dass das nicht die wahre Wirkung des Serums ist. Es gibt aber auch mögliche Wirkungen, die wir deshalb ausschließen können, weil wir Beweise dagegen haben: z.B. hat bisher noch kein Gespritzter innerhalb von 10 Minuten grüne Haare bekommen. Wir haben also den Beweis, dass "bekommt 10 Minuten nach Einspritzung grüne Haare" nicht der Zweck des Serums ist.

Interessant hier ist: Wir können – weil wir einen Gegenbeweis haben – den Zweck "grüne Haare nach 10 Minuten" mit größerer Sicherheit ausschließen als den Zweck "dritter Arm nach 15 Jahren". Gibt es weitere Beweise, die einen möglicherweise behaupteten Zweck des Serums ausschließen? Ja gibt es. Wir können mit der gleichen Sicherheit, mit der wir "grüne Haare 10 Minuten nach Einspritzung" ausschließen konnten, auch ausschließen, dass es sich bei dem Serum um einen Impfstoff gegen ein Virus handelt. Wie das?

Ein Impfstoff gegen ein Virus soll eine Infektion mit dem Virus verhindern, die Krankheit verhindern und die Weitergabe des Virus an andere Menschen verhindern. Ein Serum, dass nachweislich alle drei Wirkungen eines Impfstoffs so wenig zeitigt wie es nach 10 Minuten grüne Haare bewirkt, hat "ist ein Impfstoff gegen ein Virus" genauso wenig als Zweck wie "macht nach 10 Minuten grüne Haare".

Und das kann man wissen, ohne sich in Verschwörungstheorien über den tatsächlichen Zweck zu verlieren – die man, wenn man Lust dazu hat, aber trotzdem etwas mit Inhalt füllen kann, wenn man sich mal etwas damit auseinandersetzt, was das Kapital (Schwab & Co.) mit "Industrieller Revolution4.0" meint.

(2) Asymptomatische Logik – Der zweite Weg zur kognitiven Verzerrung

Ich habe mir die asymptomatische Logik der tiefreligiösen Jensuiten Coronae heute mal zu eigen gemacht und einen Lottoschein ausgefüllt. Damit bin ich jetzt reich. Ein Blick auf meinen Kontostand zeigt mir zwar, dass ich nur asymptomatisch reich bin, aber reich ist reich. Ich habe mir bereits einen Bugatti bestellt und lasse gerade eine echt ernstzunehmende Villa um Spahns Hundehütte herum bauen. Ich meine, mit meinem ausgefüllten Lottoschein bin ich tatsächlich reicher als jemand mit einem positiven PCR-Test krank ist.

Wenn ein öliger Schamane im schlecht beleuchteten Keller der Berliner Cabarité Hühnerknochen auf den Lehmboden werfen und darin eine aufziehende Erkrankung für mich erkennen würde, dann könnte man ja noch überlegen, ob ich mir nicht vielleicht doch Sorgen machen sollte. Aber wegen einem positiven PCR-Test?

So.

Bevor ich jetzt dieses eine Fotomodel da zum Abendessen einlade, sollte ich meinen ausgefüllten Lottoschein vielleicht doch auch einzahlen, oder? Allerdings besteht dann die Gefahr, dass ich in einer Woche wieder voll symptomatisch arm bin. Das will ich eigentlich auch wieder nicht. Asymptomatisch reich ist cooler. Und das ist man nur mit einem positiven PCR-Test oder eben mit einem ausgefüllten aber nicht eingezahlten Lottoschein.

Und wenn wir dieser gruseligen Notrufsäule der SPD glauben, die wegen dieser kalten Lötstelle in ihrem Netzteil ständig im roten Drehzahlbereich trötet und blinkt, ist jeder, der sich nicht das Geheimserum des Kapitals in den Körper spritzen lässt, ist jetzt bereits voll tot! Zwar nur asymptomatisch tot, aber tot ist tot. Ist bei asymptomatisch krank schließlich auch so!

Und der eigentliche Hammer kommt, wie es sein soll, erst jetzt als abschließendes Crescendo:

Diese "Logik" ohne einem einzigen Symptom von Vernunft ist tatsächlich und richtig echt das Betriebssystem der ganzen künstlich geschürten Coronapanik, die gerade die ganze Welt und unser Leben zerstört! Und da hört der flapsige Spaß dann auch auf.

Wenn wir nicht langsam ernsthaft anfangen, uns unseren Planeten von den Ferngesteuerten zurückzuholen, auch wenn das vielleicht nicht wirklich hübsch werden wird, haben wir das Kommende nicht anders verdient – nicht zuletzt weil es dann ein "Ich" oder ein "Wir" im bisher gekannten Sinne gar nicht mehr geben wird.

WILLI UEBELHERR, 19. August 2021, 01:20 UHR

Viele Meldungen bezüglich des Virus, der Mechanismus der Ansteckung, qualvolle Tode und die Bilder von den Intensivstationen sind echt. COVID-19 ist eine reale Infektionskrankheit, die unter besonderen Umständen als tödliche Krankheit verlaufen kann.

Liebe Freunde, bis zu diesem Zitat gleich am Anfang habe ich diesen Text gelesen. Weiter schien mir ueberfluessig.

"sind echt":
Meldungen bezüglich des Virus
Mechanismus der Ansteckung
qualvolle Tode
Bilder von den Intensivstationen

Ich weiss nicht, in welcher Echokammer der Autor RAYMOND UNGER lebt. Aber einen solchen Schwachsinn kann ich hier, im MultiPolar, trotz aller Multi und sonst noch anderes, nicht stehen lassen.

Ja, es gibt viele Meldungen zu Viren und zur Corona-Familie von Viren und zu Sars-Cov-1/2 Viren aus der Corona-Familie. Und trotzdem gibt es keinen Nachweis von Viren, sondern nur kopfgeburtige Modelle. Und wie soll ein "Mechanismus der Ansteckung" echt sein, wenn der Virus selbst noch unecht ist? Wie soll das diagnostisch erfasst werden? Und "qualvolle Tode"? Ja, die gabs durch systematisch organisierte Fehltherapien, die wir auch als Hinrichtung interpretieren koennen, wenn wir etwa Claus Koehnlein folgen wollen. Ja, und "Bilder von den Intensivstationen" gab und gibt es viele. Die Frage dabei ist nur, aus welchem Jahr und an welchem Ort.

Dass Multipolar nun einen solchen Bloedsinn weiter verbreitet, ist mir wirklich unverstaendlich. Ich hatte erwartet, dass es sich hier um ein Ernst zu nehmendes Portal handelt. Bin gespannt, ob ich darauf eine Antwort der Redaktion erhalte.

Mit lieben Gruessen an alle, Willi
Asuncion, Paraguay

FRANK BERNERS, 22. August 2021, 22:20 UHR

Lieber Willi, ich muss zustimmen, dieser Teil des Unger-Textes: "Viele Meldungen bezüglich des Virus, der Mechanismus der Ansteckung, qualvolle Tode und die Bilder von den Intensivstationen sind echt. COVID-19 ist eine reale Infektionskrankheit, die unter besonderen Umständen als tödliche Krankheit verlaufen kann." ist tatsächlich harter Tobak gleich zu Beginn.

Wer nach anderthalb Jahren Plandemie noch behauptet, dass COVID19 eine Infektionskrankheit ist, könnte (SOLLTE als Autor bei Multipolar!) stark darüber reflektieren, inwiefern er Erzählungen eher unkritisch folgt. Viele andere Kritikpunkte sind ja von anderen Lesern jetzt schon genannt worden, und diese haben den Text zu Ende gelesen. Hier muss ich Herrn Schreyer Recht geben – wir alle sollten den Autoren die "Ehre" erweisen, indem die hier bei Multipolar veröffentlichten Texte komplett gelesen werden... u.U. wäre ja noch eine Wendung oder gar eine positive Überraschung im Inhalt zu finden. Man kann sich ja dann beruhigt das Buch schenken...

Herr Schreyer, Menschen oder deren Einstellungen/Äusserungen als "ausgesprochen dumm" zu bezeichnen, finde ich ausgesprochen beleidigend, und hier auch fehl am Platze.

PAUL SCHREYER, 19. August 2021, 01:25 UHR

Liebe Freunde, bis zu diesem Zitat gleich am Anfang habe ich diesen Text gelesen. Weiter schien mir ueberfluessig. (...) Ich hatte erwartet, dass es sich hier um ein Ernst zu nehmendes Portal handelt. Bin gespannt, ob ich darauf eine Antwort der Redaktion erhalte.

Schade. Wir hoffen eigentlich auf Leser, die die Texte auch zu Ende lesen, bevor sie sich dazu äußern.

TOBIAS B., 20. August 2021, 16:40 UHR

Ich schließe mich Herrn Uebelherr hier großteils an. Ich kann es nicht mehr nachvollziehen wenn man nach 1,5 Jahren Plandemie immer noch von vulnerablen Gruppen und gefährdeten Alten spricht. Mit Verlaub, dies ist ebenfalls eine kognitive Dissonanz, der man hier zum Opfer fällt. Man kann sich nicht eingestehen, dass diese Plandemie eine komplette Fata Morgana ist.

Die Fakten nach viel eigener Recherche und Corona-Ausschuss-Sitzungen:

1.) Es sterben mehr Alte als Junge an Corona. Der Grund ist einfach der, dass alte Menschen eher sterben, im Corona Fall Alte denen man im Krankenhaus sinnlose Tests in den Rachen schiebt.
2.) Es sind viele alte Menschen an Einsamkeit in den Altersheimen aufgrund der Massnahmen gestorben, Menschen die in der Pflege arbeiten wissen das.
3.) Der PCR Test kann keine Infektion nachweisen, folglich kann ich nicht behaupten dass diese Krankheit existiert, da der Test Nukleinsäuren aus den körpereigenen Stoffwechsel misst. Anhand der Falsch-Positiven Rate von 1-2 % (entspricht ungefähr immer der Menge positiven zu Anzahl getesteter Menschen). Daher kann man meiner Meinung nach auch nie sagen, wieviele Menschen tatsächlich infiziert sind. Man bedenke dass nicht bestimmte Symptome Grundlage für die Diagnose sind, sondern ein Test.
4.) Es gibt kein Isolat im Sinne der Koch´schen Postulate, das Virus wurde nie isoliert, d.h. die Gensequenz ist unbekannt, was wiederum die Sinnlosigkeit des Tests aufzeigt. Da es kein Isolat gibt, wurde es nie gereinigt und im Tierversuch nachgewiesen, dass das vermeintliche Virus tatsächlich eine Krankheit verursacht.
5.) Nach 3-monatiger eigener kognitiver Dissonanz habe ich meine Hemmung überwunden und mich mit der Virenexistenzfrage an sich und den Thesen von Dr. Stefan Lanka (ich verweise hier auf den Telegramm LinK: https://t.me/Corona_Fakten) beschäftigt. Des Weiteren empfehle ich das Buch Viruswahn (Autoren: Köhnlein/Engelbrecht). Seitdem kann ich an Viren nicht mehr wirklich glauben. Sie sind reine Gedankenmodelle bzw. Computermodelle bzw. zu einem Virus zusammengefügte Nukleinsäurestückchen mit durch Computer errechneten Lückenfüllern, die noch nie in irgendeiner Körperflüssigkeit als Ganzes isoliert wurden. Dies gilt offenbar für alle behaupteten Viren.
6.) Demnach sind alle Maßnahmen und Impfungen gegen Viren komplett sinnlos.
7.) Die Infektionstheorie kann man gleich mit beerdigen. Wir haben nun genug Beispiele von Ländern gesehen, die keine oder kaum Massnahmen ergriffen haben. Dort sind nicht mehr Menschen gestorben als in Ländern in denen Massnahmen ergriffen wurden. Das hätte aber zwingend und logischerweise sein müssen. Dasselbe gilt für das Maskentragen etc. Auch Studien (https://www.samueleckert.net/gallups-island-files-resultate-drosten-wieler-und-spahn-haben-nichts-gelernt/#more) können keine klassischen behaupteten Übertragungen nachweisen. Wenn angeblich ständig Milliarden von ständig mutierenden Viren um uns herumfliegen, müsste theoretisch immer eines dabei sein, das uns sofort umbringt. Dies scheint nicht der Fall zu sein. Aber halt: es gibt Viren die nicht mutieren: Masern etc. (zufällig gibt es hierfür Impfstoffe ?!) und natürlich muss die Viruslast hoch genug sein, aber wie hoch eigentlich? Nun das weiß kein Mensch.
8.) Der Galileo-Moment: die ganze Sache ist noch größer, es geht auch um die Frage, was ist eigentlich unsere DNA. Ich verweise hier auf zwei Links:

Der Zeit-Artikel Erbgut in Auflösung von 2008:
https://www.zeit.de/2008/25/M-Genetik?utm_referrer=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F

und Wikipedia Stichwort Humangenomprojekt: https://de.wikipedia.org/wiki/Humangenomprojekt. Der Artikel wurde mittlerweile geändert bzw. der folgende Satz wurde entfernt. Ich zitiere aus der Version vom 3. Juni 2021:

„Seit Mai 2021 gilt das menschliche Genom als vollständig entschlüsselt. Es umfasst 19.969 Gene.[4] Zu Beginn wurden mindestens 100.000 Gene erwartet, um alle Merkmale des menschlichen Körpers kodieren zu können.[5] Anstatt die These vom genetischen Determinismus zu bestätigen, wurde 'schnell klar, dass es äußerst schwierig sein würde, von gewissen Genen auf bestimmte Eigenschaften zu schließen'.[6] Es zeigte sich, dass es wenig Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Genotyp und Eigenschaft gibt, 'sondern es sich bei der Ausprägung phänotypischer Merkmale um einen hochkomplexen Prozess von Wechselwirkungen und Rückkoppelungen zwischen DNA, RNA, Proteinen und Zellplasma handelte' [ebda].“

Zum Vergleich: Weizen besitzt fast 100.000 Gene (https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/pflanzensteckbriefe/weizen). Ob man einen Menschen mit 19.969 Genen abbilden kann, wage ich zu bezweifeln. Tatsächlich unterliegt die DNA ständiger Veränderung.

Die interessanteste Frage für mich persönlich ist folgende: Wissen die Finanzinvestoren, dass ihr Investment in Impfstofffirmen tot ist? Wenn ja, wird klar, warum man eine mRNA-Impfung noch zu Geld machen will und schnell noch jede mRNA-Schrottfirma an die Börse bringen will (Biontech/Curevac…). Oder glaubt ein Bill Gates, dass er mit Impfungen Menschenleben rettet und Biotechnologie die Zukunft ist? Früher glaubte man, dass Aderlasse oder die Gabe von Quecksilber Menschen heilt. Durch Aderlasse starben u.a. Mozart und George Washington. Falsche Behandlungsansätze in der Medizin hat es also schon immer gegeben.

Die Corona-Massnahmen haben mittlerweile eine Absurdität erreicht, die ich mir teilweise nur noch mit „Glauben“ erklären kann. Ich denke insbesondere an die absolut schwachsinnigen „No Covid Ansätze“ in Australien und Neuseeland. Dennoch denke ich auch an einen Plan im Sinne von Naomi Klein´s Buch Schockstrategie.

Auf jeden Fall sollten alle Maßnahmenkritiker sich eingestehen, dass wir alle Opfer kognitiver Dissonanz und selektiver Wahrnehmung auch bezogen auf die Frage der Virenexistenz sind. Ich hoffe, dass diese Hürde bald von vielen Menschen übersprungen wird.

Ach ja eines habe ich noch vergessen: Viele Bilder der Intensivstationen waren komplette Inszenierungen. Videos darüber gibt es im Internet zuhauf.

HELENE BELLIS, 21. August 2021, 18:10 UHR

Die Intention des Autors in allen Ehren, aber (auch) mir sind viel zu viele Sätze aufgestoßen, weil er damit Verständnis für Entscheidungen aufbringt, die ich zumindest nicht für nachvollziehbar halte.

"Viele Meldungen bezüglich des Virus, […] qualvolle Tode und die Bilder von den Intensivstationen sind echt."

Ja, die Bilder und Tode sind echt. Aber ob SARS-CoV-2 dafür direkt ursächlich war, ist eine ganz andere Frage.

"Da Corona, beziehungsweise die Krankheit COVID-19, real ist, geht es um die qualitative und quantitative Beurteilung der Dimension einer Gefahr. In der Phase Verwirrung war diese Beurteilung zugegebenermaßen schwer. Deshalb sind viele restriktive und bittere Entscheidungen, die in dieser Phase getroffen wurden, ein Stück weit unvermeidbar gewesen."

Unabhängig davon, ob die Krankheit Covid-19 real ist (was ich für mindestens mal diskutabel halte), erscheint mir das jetzt aber als den Tätern gegenüber sehr entgegenkommend. Wie ja u.a. Paul Schreyer herausgearbeitet hat (1), war der Beginn der sogenannten Covid-19-Pandemie alles andere als logisch. Sie wurde ausgerufen, als es in Europa eine maximal zweistellige Zahl von Toten gab, der PCR-Test wurde bereits am 16. Januar 2020 entwickelt (2), mit den Arbeiten am Impfstoff begann man ebenfalls schon im Januar 2020 etc. pp. Natürlich können solche nicht zueinander passenden Fakten schon verwirren. Aber wenn es Verwirrung gibt, dann sollte man von Politikern und anderen Menschen, die Macht ausüben, doch erwarten, nein: verlangen können, daß sie diese Verwirrung erst lösen, bevor sie exzessive Maßnahmen verhängen. Für unvermeidbar halte ich da gar nichts.

Eine Beurteilung sollte man immer anhand der tatsächlichen Zahlen treffen. Die aber waren – zumindest in Deutschland – nie ernsthaft besorgniserregend und wohl auch nie wirklich schlimmer als bspw. in der Grippewelle 2017/18. Wieso also soll eine Beurteilung schwer gewesen sein? Hat irgendjemand jemals so etwas über eine winterliche Grippewelle geschrieben? Hat sich überhaupt jemals die Politik ernsthaft über die Folgen einer Grippewelle für die Bevölkerung oder gar für die betroffenen Personen interessiert? Warum dann jetzt? Es lagen weder im Januar 2020 noch in irgendeinem Monat bis dato Leichen oder auch nur sich zu Tode hustende Menschen auf Deutschlands Bürgersteigen. Also war da auch nichts zu beurteilen, was über eine normale winterliche Welle von Atemwegsinfektionen hinausging. Die offiziellen Zahlen des RKI (3) wiesen zu keiner Zeit auf ein erhöhtes Infektionsgeschehen hin, und schon gar nicht bezüglich SARS CoV-2.

Das sogenannte »Kontaktverbot« sowie der erste »Lockdown« wurden Mitte März 2020 ausgesprochen, kurz danach traten sie in Kraft, und es wurde das IfSG geändert. Das waren die ersten »restriktiven und bitteren Entscheidungen«, die getroffen wurden. Bereits Anfang März hatte jedoch schon Wolfgang Wodarg seinen Artikel »Panikmacher isolieren« veröffentlicht (4), und spätestens dann hätte man sehen können, wohin die Reise besser nicht gehen sollte. Außerdem hätte man in Herrn Wodarg jemanden gehabt, der sich mit dem Thema Atemwegsvirus-Pandemie extrem gut auskennt. Warum hat man dieses Wissen dann nicht aufgegriffen? Was daran, Wolfgang Wodarg von Anbeginn zu ignorieren bzw. als Schwurbler darzustellen, war von seiten der Entscheider unvermeidbar?

"Dem Missbrauch zu widerstehen und unter diesen Bedingungen nicht durchzusetzen, was man schon immer durchsetzen wollte und von dem man überzeugt ist, es sei gut und richtig, ist unendlich schwer. (...)"

Gut und richtig für wen? Unsere PolitikerInnen sollen ihre Arbeit zum Wohle des deutschen Volkes erledigen. Gut und richtig kann sich daher, rein logisch, immer nur auf gut und richtig für das deutsche Volk beziehen. Und ich glaube nicht, daß es jemals darum ging, denn dann hätte man abwägen müssen; in etwa so wie Stephan Kohn das in seinem von öffentlicher Seite viel kritisierten Papier getan hat. Das wäre »gut und richtig« im Sinne der Bürger – und im übrigen den bis dato geltenden Vorschriften entsprechend – gewesen.

"Man findet auch Menschen, die sich nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf dramatische Weise ins Leben zurückgekämpft haben und die noch jahrelang unter den Folgen einer geschädigten Lunge leiden werden."

Woher wissen Sie das, Herr Unger? Spätestens ab April 2020 wurde kaum noch auf andere Viren getestet, wenn jemand tatsächlich mit Atemwegssymptomen zu kämpfen hatte. Woher wissen Sie, daß es sich nicht um Influenza, altbekannte Coronaviren oder um eine ganz banale Lungenentzündung handelte? Oder gar um falsche Diagnostik, Behandlung und Medikation? Letztere wohlgemerkt ursächlich für die Leiden, die man dem Coronavirus zuschreibt.

"Die Geschehnisse in China und Italien bildeten den medialen Auftakt von Corona."

Wirklich? Waren zumindest die Geschehnisse in Italien nicht eine FOLGE der medialen Angstmache? Und was in China passiert ist – wissen wir das überhaupt?

Mein Fazit: Herr Unger bringt den Tätern viel zu viel Verständnis entgegen. Mag sein, daß es Punkte gegeben hat, wo diese unsicher waren. Die genannten Beispiele scheinen mir jedoch als Entschuldigung für die ergriffenen Maßnahmen nicht annähernd ausreichend (gewesen) zu sein. Aber was soll man auch von einem Autor halten, der tatsächlich schreibt:

»In Bezug auf Corona grassieren die unterschiedlichsten Verschwörungstheorien«?!

Damit begibt er sich hinein in das Narrativ, das er, wenn es ihm wirklich um unsere Freiheit geht, doch eigentlich besser von außen betrachten sollte. Was wäre an dem Satz »In Bezug auf Corona grassieren die unterschiedlichsten Theorien« nicht akzeptabel gewesen?

Da ich jedoch im Vorfeld die beiden »krank-und-frei«-Artikel (5) von Raymund Unger gelesen hatte und jetzt auch den hier verlinkten, der bereits letzten Sommer bei TE erschien, ergibt sich für mich eine ziemliche Diskrepanz zwischen Artikeln und Buch. Während die drei Artikel im großen und ganzen nicht nur gut zu lesen waren, sondern mich inhaltlich so überzeugten, daß ich zumindest die beiden jüngeren mehrfach weiterempfohlen habe, gilt dies in keinster Weise für den hier vorliegenden Buchauszug. Könnte es daran liegen, daß der Autor – ggf. durch ein Lektorat beeinflußt – den »Tätern« ein bißchen entgegenkommen wollte, um nicht allzu hart mit ihnen ins Gericht zu gehen? Um mehr Leser anzusprechen? Um als nicht ganz so harter Kritiker zu gelten, der gleich in eine bestimmte Ecke gestellt wird?

Was immer der Grund war, mich stößt es leider ab. Zum einen fällt es mir unendlich schwer, mich auf den kritischen Teil des Buches (oder hier: Auszuges) zu konzentrieren, zum anderen macht mich jedes einzelne «Entgegenkommen« wütend. Politiker sind keine normalen Bürger. Letzteren kann man zugestehen, sich durch Bilder in Angst und Schrecken versetzen zu lassen. Von Politikern erwarte ich da schon mehr. Die bekommen nicht wenig Geld und sind außerdem den Bürgern gegenüber verantwortlich für ihr Tun. Da reicht es nicht, auf schlechte Berichterstattung zu verweisen und mit Tränen in den Augen »aber die Bilder von Bergamo...« zu sagen. Da muß man entweder selber recherchieren oder das bis dato Recherchierte zumindest einer gründlichen Überprüfung unterziehen. Es geht hier nicht darum, Orangen komplett vom Markt zu nehmen, weil man gerüchteweise gehört hat, daß chinesische Orangen vergiftet sind. Es geht hier darum, daß die Menschen mit Kontaktverboten und Geschäftsschließungen schikaniert wurden, obwohl eben KEINE Toten oder auch nur übermäßig viele Kranke gezählt wurden. Und daß das nicht nur nie hinterfragt, sondern ohne Rücksicht auf Verluste ausgeweitet wurde. Wie kann man diesen Menschen, die ihre Macht – und zwar von Anfang 2020 an – ohne Ende mißbraucht haben, dermaßen viel Verständnis entgegenbringen?

(1) https://multipolar-magazin.de/artikel/faktencheck-pandemie
(2) https://multipolar-magazin.de/artikel/wurde-die-corona-krise-geplant
(3) https://multipolar-magazin.de/artikel/blindflug-der-gerichte
(4) https://multipolar-magazin.de/artikel/coronavirus-panikmacher-isolieren
(5) https://www.rubikon.news/artikel/krank-und-frei, https://www.rubikon.news/artikel/krank-und-frei-2

FRANK BERNERS, 22. August 2021, 22:30 UHR

Chapeau!! Danke für den Kommentar, Frau Bellis.

BERNHARD MÜNSTERMANN, 19. August 2021, 12:30 UHR

Raymond Unger schreibt im hier publizierten Auszug seines Buches eingangs solche Begriffe wie kognitive Verzerrungen, Irrtümer: "In der Phase Verwirrung war diese Beurteilung zugegebenermaßen schwer. Deshalb sind viele restriktive und bittere Entscheidungen, die in dieser Phase getroffen wurden, ein Stück weit unvermeidbar gewesen." Die Entscheider seien wie die Betroffenen in dieser Phase der Verwirrung Opfer geworden. Der Zirkelschluss verhindere bis heute die Korrektur des verzerrten Narrativs. Eine vorsätzliche Lüge wird so anfangs eher als ebenfalls kursierende These mit ganz anderen Akzenten abgetan.

Das ließ auch mich zunächst aufmerken, entpuppte sich bei weiterer Lektüre jedoch als eine Art Crescendo innerhalb dieses Auszugs vom Buch. Ich erinnere an das Muster von zeitlich vorausgehendem Übungsgeschehen, wie es Paul Schreyer in seinem Buch und verschiedenen Artikeln über den Event 201 beschrieben hat. Auch Wissenschaftler wie der Entwickler von mRNA Wirkstoffen Dr. Robert Malone haben die FDA in den USA frühzeitig auf solche Risiken hingewiesen, die damit bekannt waren. Unger kennt vermutlich den Beitrag von Dr. Malone, auf der Plattform #wissenschaftstehtauf hören, auf der auch Unger selbst ein Statement seiner Einschätzung eingestellt hat.

Aus dem Blickwinkel der Psychologie betrachtet gilt es zu erklären, warum die mediale Missinformation erfolgreich zur Täuschung führte und warum bis heute so viele vernunftbegabte Menschen daran festhalten. Mir selbst fällt immer wieder auf, dass ich mit Zeitgenossen ohne akademische Ausbildung eher darüber unverkrampft ins Gespräch kommen kann als mit vielen akademisch ausgebildeten Bekannten in meiner persönlichen sozialen Umgebung.

Vor allem das Terrorereignis von 9/11 und meine Auseinandersetzung damit bedeutete bei der „Pandemie“ von Anfang an ein déjà-vu Erlebnis, weil die Muster sich so gleichen. Alsbald war das Narrativ vom Killervirus mit publizierten soliden Daten auch für den medizinischen Laien leicht erkennbar als widerlegbare Propaganda entzaubert. Die Entwicklung in Afghanistan in allerjüngster Zeit sollte Anlass sein, nach zwanzig Jahren „NATO-Beistandsverpflichtung“ einmal ehrlich eine Bilanz zu ziehen. Dazu gehört neben dem kläglichen Ende dieses Einsatzes eben auch dessen Anfang, dazu gehört auch 9/11. Eine Gesellschaft kann ihre Zukunft nur gemeinsam gewinnen und gestalten, wenn sie über ihre Geschichte ein möglichst zutreffendes Bild hat.

JAMES B., 20. August 2021, 00:30 UHR

Selektive Wahrnehmung und verführerischer Machtgewinn — das ist doch nicht erst seit Corona so! In den 90er Jahren, mit einem ständig alkoholisch eingepegelten und gut kontrollierbaren Boris Jelzin an der Spitze des einstigen Erzfeindes, entschwebten die Mächtigen in den westlichen Hauptstädten der Realität, für das staunende Publikum gerne unter dem Stichwort "The End of History". Daran änderte sich bis heute nichts, man hält sich nach außen für den Nabel der Welt und nach innen für unersetzlich und alternativlos.

Das Zeitfenster für den Weg zur Besinnung und Gesundung ist nicht beliebig lange offen.

Ach, es ist offen? Ich zweifle, Herr Unger! In den letzten 20+ Jahren wurde keine Gelegenheit ausgelassen, der sachlich völlig inkompetenten »Elite« noch mehr Macht zu verschaffen und die störenden Mitbestimmungsrechte in den Parlamenten auszuhebeln. Zugleich wurde die Zahl der nutzlosen Parlamentarier erhöht, um dem für dumm verkauften Publikum »mehr Demokratie« zu suggerieren.

Warum ausgerechnet jetzt davon ablassen, da »der Westen« in Afghanistan eine äußerst empfindliche Niederlage mit sehr langen Schatten einstecken musste und Drosten-Wieler-Lauterbach eine Widerspruchslawine nach der anderen loslassen?

Von innen heraus ist da gar nichts offen, keine Besserung in Sicht. Die Bestie ist zwar in die Ecke gedrängt (einerseits durch die Taliban-Realität, andererseits durch die Covid-Realität), aber Raubtiere agieren besonders dann aggressiv und selbstzerstörerisch.

Die Minderheit hier auf Multipolar sieht das wahrscheinlich sehr kritisch, aber die breite Masse, die im September nach 20 Jahren immer noch die immer gleichen Versager in Amt und Würden wählen wird, drückt voller inbrünstiger Überzeugung der höheren Moral die Daumen, dass es schon irgendwie klappen wird — Deutschland steht schließlich »sehr gut« da und kann es noch besser, wenn man diesen Leuten in ihrer Moralbesoffenheit zuhört. Wie im Führerbunker im März '45. Der Endsieg wird kommen, ganz sicher! ;-)

Da bin ich eher geneigt, den professionellen Strategen in Moskau und Peking zu vertrauen, die mich besonders seit 2014 nie enttäuscht haben. Der gut vorbereitete Untergang des Westens in Kabul war der Startschuss für eine ganze Menge einschneidender Ereignisse in zunehmend rascher Folge, die auch das faktische Ende der EU und der Vorherrschaft der korrupten Clique um die Greise Ischinger, Gates und Schwab bedeuten werden. (45 Mrd. Euro für die Bestechung anderer EU-Länder sind schon ein neuer Rekord.)

Wieder einmal werden die Deutschen von außen darauf gestoßen werden müssen, denn historisch hing es immer bis in den Abgrund treu an seinen Führern und Verführern. Die Frage ist nur, ob es so gewaltlos gehen wird, wie in Kabul am Wochenende des 15. August 2021.

RIPPLE, 20. August 2021, 18:05 UHR

Die Bestie ist zwar in die Ecke gedrängt (einerseits durch die Taliban-Realität, andererseits durch die Covid-Realität), aber Raubtiere agieren besonders dann aggressiv und selbstzerstörerisch.

Diesen Satz habe ich nicht verstanden. Welche "Covid-Realität" drängt die Bestie in welche Ecke? Auch kann ich nicht erkennen, dass die Bestie dadurch in irgendeine Ecke gedrängt wird, dass sie das von ihr besetzte Land nun einfach wieder fallen lässt, dessen Zivilbevölkerung die Bestie 20 Jahre lang ferngesteuert getötet hat, um zu beweisen dass die Bestie aus den "Guten" besteht.

JAMES B., 21. August 2021, 00:50 UHR

@Ripple, 18:05.

Nennen wir die Bestie dann eben TPTB, the powers that be, die seit mindestens 20 Jahren nach Strich und Faden versagen. Covid-Realität bedeutet ganz einfach, dass die Seuche nicht tödlich genug ist, um die Welt von der Impfung zu überzeugen.

Szenen vor Supermärkten in France gesehen? Da steht die Police und hindert jene ohne Pass Sanitaire am Einkaufen. Aus dem Versprechen der kulturell-sozialen Teilhabe werden nun ratzfatz Hunger Games. Die Reisefreiheit ist ja eh schon eingeschränkt und beim Kampf gegen das Bargeld steht eine Erhöhung der Schlagzahl an.

Mit anderen Worten: They'll double down, sie werden nachlegen, denn die Sackgasse, in die sie sich manövriert haben, ist für sie alternativlos. Da Afghanistan verloren ist — der Befreiung von innen wird ein effektives Area Denial für die Nato folgen — bleibt nur noch der Psychokrieg an der Heimatfront gegen die eigene Bevölkerung (abgesehen von einem heißen Krieg gegen China und Russland).

Wirkt unlogisch? Logik und Ratio sucht man bei solchen »Eliten« in der Tat vergebens.

WILLI UEBELHERR, 21. August 2021, 04:10 UHR

Liebe Freunde, ich habe mir jetzt die ganzen Kommentare durchgelesen und war ueber diese Frische und Klarheit sehr erfreut. Und, lieber Paul, warum soll ich mir einen Text bis zum "bitteren" Ende durchlesen, wenn schon unter den ersten 5 Schwachsinn, also im Sinne "schwacher Sinn", auf mich zurollt. Diesem Masochismus entziehe ich mich.
mit Dank an Alle und lieben Gruessen, Willi
Asuncion, Paraguay

JAMES B., 21. August 2021, 21:30 UHR

Werte Herrschaften! Ich kann Willis Anmerkungen gut nachvollziehen.

Es ist nicht immer »erkenntnisfördernd«, alles ganz zu lesen — außer man hat ein ausgeprägtes Bedürfnis, sich in die Gegenseite hineinzuversetzen, in der Hoffnung, man wird dahingehend erleuchtet, wie ein Autor zu seinen Schlüssen gelangt. Oft wird man da aber auch enttäuscht.

Insofern sehe ich mich da auch näher bei Willi. Wenn ich merke, dass der Autor zu sehr mit der Realität hadert (»Projektion«), spare ich mir die Mitte und springe zum Schlussabsatz. Passiert mir immer wieder bei Texten bestimmter Propagandisten, etwa dem Nato-Sprecher Sturm und dem Fossil Stürmer von der WELT.

Man muss sich nicht jeden Unsinn in Gänze hereinfahren, um durchaus qualifiziert zu kommentieren. (Ich würde Herrn Ungers Text trotzdem nicht als Unsinn bezeichnen, eher als »wishful thinking« und für multipolar recht ungewöhnlich bis ungeeignet.)

PAUL SCHREYER, 21. August 2021, 13:55 UHR

warum soll ich mir einen Text bis zum "bitteren" Ende durchlesen, wenn schon unter den ersten 5 Schwachsinn, also im Sinne "schwacher Sinn", auf mich zurollt.

Anzunehmen, dass das Ende eines Textes, den man nicht gelesen hat, "bitter" ist, ist offenkundig eine Projektion. Ich persönlich finde es erkenntnisfördernd, Texte auch dann zu Ende zu lesen, wenn man einige Ansichten ausdrücklich nicht teilt. Einen Text zu kommentieren, den man nicht gelesen hat, finde ich darüber hinaus ausgesprochen dumm.

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