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Fördern Impfungen Allergien?

Auf aktuellen internationalen Konferenzen zu Allergien und Autoimmunerkrankungen wird immer häufiger das Impfen als möglicher Auslöser diskutiert. Einige groß angelegte Studien scheinen einen Zusammenhang zu bestätigen. Doch das Thema ist hoch politisiert und der wissenschaftliche Umgang mit den Daten oft fragwürdig. Multipolar veröffentlicht dazu einen weiteren Auszug aus dem Buch „Was Sie schon immer über das Impfen wissen wollten“ von Bert Ehgartner.

BERT EHGARTNER, 17. Januar 2024, 6 Kommentare, PDF

Allergien, Asthma und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind mit einer Prävalenz von 20 bis 50 Prozent ein Massenphänomen in den Industrieländern. Zu den möglichen Auslösern zählen Ernährung, Lebensstil, hygienische Bedingungen und medizinische Interventionen, zum Beispiel Antibiotika. Weil Krankheiten aus dem allergischen Spektrum immer mit Fehlfunktionen des Immunsystems zu tun haben, stehen auch Impfungen unter Verdacht, zumal es deren Kernaufgabe ist, das Immunsystem – natürlich in bester Absicht – zu manipulieren. Da jedes wirksame Arzneimittel auch Nebenwirkungen hat, ist es wahrscheinlich, dass auch bei Eingriffen im Immunsystem etwas schiefgehen kann.

Allergien, Asthma und Nahrungsmittelunverträglichkeiten verschlechtern die Lebensqualität der Betroffenen oft dramatisch. Außerdem verursachen sie enorme Kosten – sowohl im Gesundheitswesen als auch privat. Insofern sollte eine vorurteilsfreie Aufarbeitung dieses Zusammenhangs im Sinne der öffentlichen Gesundheit eine Selbstverständlichkeit sein. (...)

Auf aktuellen internationalen Konferenzen zu Allergien und Autoimmunerkrankungen wird immer häufiger das Impfen als möglicher Auslöser diskutiert. Besonders unter Verdacht stehen die sogenannten Adjuvantien („Hilfsstoffe“). Meist handelt es sich dabei um Aluminiumverbindungen, die als Wirkverstärker eingesetzt werden. Aluminiumverbindungen werden Impfstoffen beigemischt, um das Immunsystem aggressiver zu machen, die Immunreaktion zu fördern und damit die Wirksamkeit der Impfung zu verstärken. „Leider gibt es verschiedene Gruppen von Menschen, die aufgrund ihrer Erbanlagen für eine überschießende Immunreaktion anfällig sind“, erklärte mir Yehuda Shoenfeld, Experte für Autoimmunkrankheiten an der Universität Tel Aviv, in einem Interview. „Diese Personen müssen wir identifizieren, weil bei ihnen aluminiumhaltige Impfstoffe Schaden anrichten können.“

Abgesehen von diesen genetisch bedingten Risikogruppen deuten einige Studien darauf hin, dass Impfungen auch in der Normalbevölkerung allergische Reaktionen fördern. In einer 2016 publizierten Arbeit aus Australien (1) wurden mehr als 4.400 geimpfte Babys miteinander verglichen, wobei bei einigen der Start der Impfserie – zum Beispiel wegen eines Infektes – um einen Monat nach hinten verschoben wurde. Im Vergleich zu den pünktlich geimpften Babys hatten die später geimpften Babys ein um 43 Prozent reduzierteres Risiko für allergische Hautausschläge. „Der Zeitpunkt, zu dem Babys ihre Routineimpfungen erhalten, kann ihre Anfälligkeit für Allergien beeinflussen“, fassen die Autoren ihre Resultate zusammen.

Ähnliche Ergebnisse brachte eine kanadische Studie mit mehr als 11.000 Teilnehmern in Bezug auf Asthma. Babys, deren erste Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Impfung um mindestens zwei Monate nach hinten verschoben wurde, hatten im Volksschulalter nur ein halb so hohes Asthmarisiko. Wurden alle drei Impftermine nach hinten verschoben, reduzierte sich das Asthmarisiko sogar um 61 Prozent. „Der Wirkmechanismus hinter diesem Phänomen erfordert weitere Untersuchungen“, lautet die Schlussfolgerung der Autoren. (2)

Eine im Umgang mit dem Impfwesen geradezu forsche Vorgangsweise wählten japanische Wissenschaftler in einer 2020 veröffentlichten Studie. (3) Hier schrieben die Autoren gleich im ersten Satz, es sei bekannt, dass aluminiumhaltige Wirkverstärker (Adjuvantien) in Impfungen eine sogenannte Typ-2-Immunität fördern, welche auch bei Allergien vorherrscht. Deshalb wollten sie die Hypothese prüfen, ob Babys, die während der ersten sechs Monate häufiger mit Adjuvantien konfrontiert sind, bis zu ihrem ersten Geburtstag häufiger Allergien entwickeln. Die Studiengruppe umfasste 56.277 Babys. Da die Gruppe ungeimpfter Kinder zu klein war, wurden als Referenzgruppe jene Babys gewählt, die während der ersten sechs Lebensmonate nur eine inaktivierte Impfung bekommen haben. Und diese Gruppe wurde mit 2-, 3-, 4- oder 5-fach geimpften Babys verglichen.

Bei Neurodermitis ergab sich ein signifikanter Zusammenhang nur beim Vergleich von 4- oder 5-fach Geimpften mit der Referenzgruppe der einmal Geimpften. Die stark geimpften Babys hatten ein um 14 Prozent höheres Risiko, Hautausschläge zu bekommen. Die Gefahr, dass bei einem Baby Atemnot oder pfeifende Atemgeräusche in der Brust diagnostiziert wurden, stieg ab drei Impfungen versus eine Impfung signifikant um 24 Prozent an. Am deutlichsten war der Zusammenhang bei ärztlich diagnostiziertem Asthma. Mit jeder Impfung steigt das Risiko. Beträgt es bei einem 2-fach Geimpften noch 20 Prozent, verdoppelt es sich bei den 3-fach Geimpften auf 40 Prozent und ist bei den 4- beziehungsweise 5-fach Geimpften schließlich um signifikante 54 Prozent höher als bei einmal Geimpften.

Die Autoren fordern weitere Studien, um einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Adjuvantien, Typ-2-Immunreaktionen und der Entwicklung von allergischen Erkrankungen zu bestätigen. Sollte dies der Fall sein, regen sie die Entwicklung alternativer Adjuvantien an.

Gerade wenn die Resultate so deutlich sind, ist es schade, dass es den Wissenschaftlern nicht möglich war, sie mit einer ungeimpften Kontrollgruppe zu vergleichen. Doch solche Studien sind in der Medizinliteratur kaum zu finden.

Sind ungeimpfte Kinder gesünder?

Einige Male wurde der Gesundheitszustand geimpfter Kinder offen mit jenem von ungeimpften verglichen. Allerdings handelte es sich dabei nicht um „normale“ Studien, die von Wissenschaftlern im Rahmen eines Forschungsprojektes oder im Auftrag von Pharmafirmen durchgeführt wurden, sondern um Projekte, die von privaten Organisationen umgesetzt wurden. Die methodisch beste Arbeit erschien 2017 und wurde in vier Bundesstaaten der USA durchgeführt. Organisiert wurde die Studie vom „National Home Education Research Institute“ („Nationales Forschungsinstitut für Hausunterricht“). Es handelte sich in der Studie also um Kinder, die abseits des öffentlichen Schulsystems in Eigeninitiative unterrichtet wurden. (4) Die Familien waren überwiegend weiß (88 Prozent) und verfügten über ein Jahreseinkommen von 50.000 bis 100.000 US-Dollar. Die Mütter waren im Schnitt 40 Jahre alt, verheiratet und christlich. Insgesamt nahmen 666 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren an der Studie teil. Das Durchschnittsalter lag bei neun Jahren. Die Eltern mussten einen aufwendigen Katalog von mehr als 400 Fragen ausfüllen. Wichtigste Dokumente waren der Impfpass sowie Unterlagen zum Gesundheitszustand der Kinder.

Und hier war die Verteilung der Gruppen nun tatsächlich ausgewogen. 39 Prozent der Kinder waren gänzlich ungeimpft, 31Prozent teilweise geimpft und 30 Prozent haben alle empfohlenen Impfungen erhalten. Alle statistischen Analysen basieren auf diesen drei Gruppen. Wissenschaftlicher Leiter der Studie war Anthony R. Mawson, Professor für Epidemiologie und Biostatistik, und sein Team der School of Public Health an der Jackson State University.

Das waren nun die wichtigsten Resultate, zunächst bei den akuten Krankheiten: Die Kinder der beiden Impfgruppen hatten signifikant seltener Windpocken (7,9 Prozent vs. 25,3 Prozent) und Keuchhusten (2,5 Prozent vs. 8,4 Prozent) durchgemacht als die ungeimpfte Gruppe. Die geimpften Kinder hatten dafür häufiger Mittelohrentzündung (19,8 Prozent vs. 5,8 Prozent) oder Lungenentzündung (6,4 Prozent vs. 1,2 Prozent).

Und dies waren die wichtigsten Unterschiede bei den chronischen Krankheiten: Geimpfte Kinder hatten ein 30-fach höheres Risiko für Heuschnupfen, ein 4-fach höheres Risiko auf Asthma und andere Allergien, ein 3-fach höheres Risiko für Neurodermitis beziehungsweise Ekzeme, ein 5-fach höheres Risiko für Lernschwächen sowie ein 4-fach höheres Risiko für AHDS oder Krankheiten des autistischen Spektrums.

Als diese Studie veröffentlicht wurde, gab es sofort hämische Kritik von Wissenschaftsjournalisten und Science-Bloggern. Hier hätten sich wohl Impfgegner ihre Wunschstudie zusammengebastelt, um endlich zu beweisen, dass ihre Kinder gesünder sind. Das Niveau sei grottenschlecht – keine Rede von Zufallszuweisung zu Studiengruppen, keine ärztlich abgesicherten Diagnosen, keinerlei Verblindung. Man könne die ganze Arbeit getrost in die Tonne treten. Heftige Kritik, die allerdings nicht berücksichtigt, dass hier im Rahmen der Möglichkeiten alles getan wurde, um hohes wissenschaftliches Niveau zu gewährleisten. Dafür spricht schon die Betreuung der Arbeit durch epidemiologisch und statistisch erfahrene Experten. Sicherlich wäre es gut gewesen, wenn die Diagnosen durch unabhängige Ärzte verifiziert worden wären. Doch das wäre sehr teuer geworden und eine privat organisierte Arbeit hat kein üppiges Budget.

Warum, so fragt man sich, nehmen dieselben Journalisten nicht die Vertreter der Gesundheitspolitik in die Mangel und fordern solche hochstehenden Arbeiten, die ihnen vorschweben? Warum sind die Kritiker bei den orthodoxen Impfstudien, die meist von den Impfstoffherstellern finanziert und kontrolliert werden, so nachsichtig? Die Frage, ob geimpfte Kinder oder ungeimpfte Kinder gesünder sind, ist ja kein Pappenstiel. Hier geht es um die Lebensqualität unserer Kinder. Und um Milliarden an Steuergeldern, die wir jährlich ins Impfprogramm stecken – in der Hoffnung, dass wir damit Gutes tun.

Es wäre höchste Zeit, endlich mal die paar Millionen aufzubringen, die es braucht, um diese Hoffnung durch eine beweiskräftige erstklassige Studie auch tatsächlich zu bestätigen. Zumal es, wenn man ein wenig sucht, auch konventionelle wissenschaftliche Arbeiten gibt, die beim Vergleich von geimpften mit ungeimpften Kindern zu ähnlich alarmierenden Resultaten kommen wie der US-amerikanische Hausunterrichtsverband. Was mit solchen Studien dann allerdings passiert, ist schon wieder eine eigene Geschichte. Und sie zeigt den prototypischen Irrsinn des Impfwesens wie kaum eine andere.

Wie man die eigenen Resultate kippt

Im Juni 2004 veröffentlichte ein britisches Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Tricia McKeever von der Universität Nottingham eine Arbeit (5) zum Zusammenhang von Impfungen und Asthma sowie allergischen Hautausschlägen. Der Studie sieht man auf den ersten Blick überhaupt nicht an, welche krassen Resultate hier gefunden wurden. Denn sowohl die Fachjournalisten als auch die Forscherkollegen beschränken sich bei der Lektüre neuer Studien nämlich meist auf einen „Abstract“, in dem die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst sind. Und da ist von einem erfreulichen Resultat die Rede. „Unsere Daten zeigen, dass die derzeit empfohlenen Routineimpfungen kein Risikofaktor für Asthma oder Ekzeme sind.“ Wer sich – so wie ich – die Mühe macht, den Volltext der Studie zu lesen, kann sich über diese Aussage dann allerdings nur noch wundern.

Es geht in der britischen Arbeit um eine Studiengruppe von knapp 30.000 Kindern, die im Zeitraum von 1988 bis 1999 zu einer der größten epidemiologischen Datensammlungen von Babys und Kleinkindern angewachsen ist. Das Besondere an dieser Studie ist nun, dass nicht 17-fach geimpfte mit 13-fach geimpften Kindern verglichen wurden, sondern geimpfte mit ungeimpften. In der Medizinliteratur finden sich nur selten solche Arbeiten, weil normalerweise viel zu wenige Kinder unter den Studienteilnehmern gar nicht geimpft sind, um daraus statistisch gültige Aussagen zu beziehen. Auch hier waren nur 3,1 Prozent der Kinder nicht gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio geimpft. Doch bei dieser großen Studiengruppe waren das immer noch fast 1.000 Kinder. Und diese unterschieden sich enorm von den anderen. Bei den geimpften Kindern wurden 3.805 Fälle von Asthma registriert, bei den ungeimpften nur 9 Fälle. Klar waren wesentlich mehr Kinder geimpft als ungeimpft. Aber wenn man das auf den Einzelfall umrechnet, so ergibt sich für die geimpften Kinder ein um das 14-fach höhere Asthmarisiko. Das Risiko für Neurodermitis beziehungsweise Ekzeme stieg um das 9-Fache.

Die Wissenschaftler waren entsprechend erschrocken. Sie überprüften in der Folge ihre eigenen Daten auf alle möglichen Störfaktoren oder Fehler. Und wurden schließlich fündig. Die Gruppe der Geimpften unterschied sich von der Gruppe der Ungeimpften nämlich durch die Anzahl der Arztbesuche: Die Ungeimpften hatten deutlich weniger Arztbesuche. Und nun kommts: Die Autoren schreiben, dass sich damit der Effekt erklären lässt. Denn wer nicht zum Arzt geht, dem kann auch keine Asthma- oder Neurodermitisdiagnose gestellt werden. Deshalb seien die Ergebnisse verfälscht. „Erfassungs-Bias“ heißt das in der Fachsprache. Das Wissenschaftlerteam der Universität Nottingham erklärte damit kurzerhand seine eigenen Daten für ungültig. Die simple Möglichkeit, dass geimpfte Kinder schon allein deshalb auf mehr Arztbesuche kommen, weil sie ja dort geimpft werden, wurde im Diskussionsteil der Arbeit nicht einmal eines Halbsatzes gewürdigt. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass Kinder mit chronischen Krankheiten eben öfter zum Arzt gehen als gesunde.

Die Disqualifikation der eigenen Daten erklärt aber noch immer nicht, auf welcher Basis die von McKeever in ihrem Abstract vorangestellte Aussage beruht, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Routineimpfungen und Allergien gäbe. Und siehe da: Es gibt diese Basis auch gar nicht. Die britischen Wissenschaftler beziehen sich nämlich im Abstract ihrer Studie nicht auf die eigenen Studienresultate, sondern auf fremde Arbeiten zu dieser Thematik, welche bessere – nämlich die öffentlich gewünschten – Resultate lieferten: dass nämlich Impfungen nichts mit Allergien zu tun haben.

Der akademische Abstract-Vertauschungstrick wurde offenbar unter Zeitdruck vorgenommen, denn McKeefer und ihre Mitarbeiter hatten die Arbeiten – die sie hier zitierten – wohl nicht sehr sorgfältig gelesen. Die von ihnen als Kronzeugen angeführten US-Epidemiologen Eric Hurwitz und Hal Morgenstern waren nicht erfreut. Die Amerikaner lasen auch nicht bloß den Abstract, sondern die ganze Studie und veröffentlichten einen Antwortbrief im selben Fachjournal, der in seiner Deutlichkeit wenig offenlässt. Hurwitz und Morgenstern geben zunächst zu bedenken, dass die Häufigkeit der Arztbesuche im ersten Lebensjahr wohl auch mit den Impfterminen in Zusammenhang steht und sich deshalb schlecht als Erklärung für einen schweren systematischen Fehler eignen. Schließlich wehren sie sich gegen die Darstellung, dass sie in ihrer eigenen Arbeit keinen Zusammenhang zwischen Impfungen und Allergien gefunden hätten, so wie McKeever berichtet hatte. „Tatsächlich haben wir nämlich in unserer Studie geschrieben, dass Impfungen das Risiko allergischer Symptome um 69 Prozent erhöhen.“

Hurwitz und Morgenstern schließen ihre Kritik mit folgender Feststellung: „Die Frage, ob Impfungen Allergien verursachen können, ist schwierig zu beantworten. Vor allem auch deshalb, weil es ethisch nicht zu verantworten wäre, eine Langzeitstudie mit einer nach dem Zufallsprinzip ausgesuchten Kontrollgruppe zu machen, die nicht geimpft wird. Die derzeitige Beweislage lässt es jedenfalls offen, ob Impfungen das Allergierisiko erhöhen oder ob sie es nicht erhöhen. Diese Situation anders darzustellen ist irreführend.“

Bleibt also die abschließende Frage, ob die Eltern ungeimpfter Kinder diese tatsächlich nicht zum Arzt bringen würden, wenn diese an Asthma erkranken. Um bloße Karteileichen im Datensatz kann es sich dabei jedenfalls nicht handeln, weil in McKeevers Studie überhaupt nur jene Kinder aufgenommen worden sind, die während des ersten Lebensjahres zumindest einmal beim Arzt erschienen waren. Auf meine Frage, ob es möglich wäre, dass asthmakranke Kinder „verloren gehen“ können, antwortete mir Tricia McKeever, dass sie das nicht glaube, „weil Asthma speziell bei kleinen Kindern eine ernste Diagnose darstellt und deshalb auch bei einem Wechsel des Arztes wohl in der Krankenakte eingetragen würde“. Und sogar wenn die Eltern zu einem Heilpraktiker oder Homöopathen wechseln, so McKeever weiter, behalten sie in Großbritannien doch meist ihren normalen Hausarzt, „weil die Eltern sonst alle Medikamente selbst zahlen müssten“. Umso seltsamer erscheint nach diesen Auskünften ihr Verdacht, dass das Ergebnis ihrer Studie durch fehlende Diagnosen zu erklären sei.

Zusammengefasst zeigen diese Beispiele jedenfalls ein bedenkliches Muster beim wissenschaftlichen Umgang mit einem Problem, das wohl nicht nur die Eltern allergiekranker Kinder brennend interessiert. Und es ist eine Schande, dass derartige Kapriolen in der sich so objektiv gebenden modernen Wissenschaft geduldet werden. Denn auch wenn McKeever mit ihrer Befürchtung recht hätte, dass ihre Daten fehlerhaft sind, wäre es wohl das Mindeste gewesen, hier die Notwendigkeit von Nachfolgestudien zu erwähnen, bis diese Frage nach dem Zusammenhang von Impfungen und Allergien mit Daten, die über jeden Zweifel erhaben sind, restlos aufgeklärt ist. Besonders dann, wenn sich in den Resultaten so eindeutige und starke Belege für einen negativen Einfluss von Impfungen ergeben wie hier. Ein um das 14-fache höheres Asthmarisiko ist ja kein Pappenstiel.

Doch von einer weiteren Untersuchung der Thematik ist keine Rede. Und somit zeigt sich erneut, dass Impfungen scheinbar eine Art „heilige Kuh“ der Wissenschaft darstellen, die sich oftmals außerhalb des Rahmens von Logik und Vernunft bewegen und deshalb die ansonsten so gepriesenen strengen Kriterien der evidenzbasierten Medizin bedenkenlos ignoriert werden dürfen.

Es gibt also genügend Forschungsbedarf. Den Verdacht, dass Impfungen Asthma auslösen, von vornherein als „Bullshit“ abzuqualizieren – so wie das deutsche Gesundheitsministerium – ist jedenfalls fahrlässig und nicht belegt. Man sollte hier etwas vorsichtiger sein. Denn gerade im Bereich der Medizin hat sich vieles, was in der Vergangenheit als gesichertes Wissen angesehen wurde, einige Jahrzehnte später als großer Irrtum erwiesen. Und viele der heute verabreichten Impfungen werden noch immer nach uralten Rezepten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hergestellt. Arroganz und Überheblichkeit gegenüber „strohdummen“ Impfkritikern ist also nicht angebracht.

Bert Ehgartner, „Was Sie schon immer über das Impfen wissen wollten“, Klarsicht Verlag, 552 Seiten, 29,99 Euro

Über den Autor: Bert Ehgartner, Jahrgang 1962, ist Journalist und arbeitet seit über 20 Jahren als Dokumentarfilmer und Filmproduzent. Seine Filme liefen unter anderem auf ZDF, ARTE, ORF, SRG und dem Discovery Channel und wurden mehrfach auf Festivals ausgezeichnet. Filmauswahl: „Die Akte Aluminium“ (2013), „Alte Freunde - Neue Feinde: Was unsere Kinder chronisch krank macht“ (2015), „Unter die Haut“ (2021). Als Buchautor erschien von ihm unter anderem: „Die Hygiene Falle. Schluss mit dem Krieg gegen Viren und Bakterien“ (2016).

Weiterer Artikel zum Thema:

Anmerkungen

(1) Kiraly, N. et al.: „Timing of routine infant vaccinations and risk of food allergy and eczema at one year of age“ in: Allergy. 2016; 71(4): S. 541–549

(2) McDonald, K. L. et al.: „Delay in diphtheria, pertussis, tetanus vaccination is associated with a reduced risk of childhood asthma“, in: J Allergy Clin Immunol. 2008; 121(3): S. 626 – 631

(3) Yamamoto-Hanada, K. et al.: „Cumulative inactivated vaccine exposure and allergy development among children: a birth cohort from Japan“ in: Environmental Health and Preventive Medicine (2020) 25: 27 – 37

(4) Mawson, A. R. et al.: „Pilot comparative study on the health of vaccinated and unvaccinated 6- to 12-year-old U.S. children“, in: J Transl Sci 3; 2017 DOI: 10.15761/JTS.1000186

(5) McKeever, T. et al.: „Vaccination and allergic disease: A birth cohort study“, in: Am J Public Health 2004; 94: 985 – 89

JÖRG G, 22. Januar 2024, 12:35 UHR

Wertes Multipolar-Team, zunächst vielen Dank für den Mut, solche Artikel hier zu veröffentlichen. Genau solche sachlichen unaufgeregt-kritischen Artikel zu den Standard-Impfungen sind leider eine Rarität. Mein Dank natürlich auch an Herrn Ehgartner, der sich an dieses emotional vergiftete Thema wagt. Als Vater ist es äußerst schwierig, hier eine Entscheidung zu treffen. Wenn ich den Empfehlungen der STIKO folge, und meine Kinder durch einen Impfschaden bleibend in ihrer Entwicklung gestört würden, könnte ich es mir nicht verzeihen. Andererseits will ich meine Kinder natürlich nicht durch Krankheiten gefährden, die durch eine Impfung mutmaßlich vermeidbar wären.

Eine Lösung, mit der ich leben könnte, wäre das Aufstellen einer Risikoanalyse für einzelne Impfungen bzw. Krankheiten. Dann würde ich entsprechend den Wahrscheinlichkeiten entscheiden und mit den Folgen leben können. Für solch eine Risiko-Nutzen-Rechnung benötige ich folgende Informationen:

(a) Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung
(b) Schwere/Folgen der Erkrankung je nach Allgemeinzustand (gesund? vorerkrankt?) des Kindes
(c) Vorteile der natürlichen Erkrankung
(d) Wirkung der Impfung: Wahrscheinlichkeiten für primäres Impfversagen (nicht ausreichend Antikörper nach Impfung) und sekundäres Impfversagen (Antikörperspiegel fällt über die Zeit). Da das Kriterium der Antikörperzahl als einziger Marker für eine wirksame Impfung umstritten ist, außerdem: RCT-Studien, die Schutz vor Krankheit bzw. deren schwere Folgen nachweisen.
(e) Nebenwirkungsprofil der Impfungen. Und: Langzeitstudien Studien zur Messung der allgemeinen Gesundheit und Entwicklung, vergleichend zwischen Geimpften und Ungeimpften.

Für Punkt (a) und (b) finden sich allgemein gute Daten. Diese im Einzelnen hier darzustellen würde den Rahmen allerdings sprengen. Es sei nur so viel gesagt, dass ich bei den meisten Erkrankungen, das tatsächliche Risiko eines Langzeitschadens bei einem ansonsten gesunden Kind für äußerst gering halte. Da scheinen mir häufige Autofahrten mit einem Kind auf der Autobahn als gefährlicher, um es mal etwas salopp zu formulieren.

Zu Punkt (c): Es ist bekannt, dass eine durchgemachte Kinderkrankheit die Wahrscheinlichkeit für spätere Erkrankungen im Erwachsenenalter reduzieren kann.

Bei Punkt (d) gibt es viele Daten zu Antikörperbildung, jedoch sind Studien rar, die zeigen, wie stark der Schutz vor schweren Erkrankungen bzw. Langzeitfolgen ist. Es wird oft pauschal die Erfolgsgeschichte Impfungen angeführt. Allerdings zeigen die Daten zu vielen Impfungen (Masern, Diphtherie usw.), dass die Sterblichkeit in vielen Ländern zurückging, bevor die Impfkampagnen einsetzten. Hier halte ich es für wahrscheinlicher, dass die Sterblichkeit aufgrund der verbesserten Lebensverhältnisse (Sauberkeit, Nahrung, Wohnung, allg. Lebensverhältnisse) zurückging. Siehe auch: https://sciencefiles.org/2023/04/22/sind-die-meisten-impfungen-wirkungslos-oder-gar-schaedlich-ein-blick-auf-die-erfolgsgeschichte-von-jahrhunderten-der-impfung/#

Auch zu beachten: "Ungewollte Effekte der Impfstrategie" (siehe gleichnamiger Abschnitt unter https://www.impf-info.de/die-impfungen/mumps.html )

Das größte Dunkel herrscht bei Punkt (e). Wie mit der Verfolgung von potentiellen Impfnebenwirkungen umgegangen wird, erleben/erlebten wir gerade während der Corona-Krise. Aber schon im Bundesgesundheitsblatt (4-2002, S. 353) wurde von einer Dunkelziffer bei Impfschäden von 95% ausgegangen.

Aus den vorliegenden Daten lässt sich also keine fundierte Risikoanalyse erstellen. Eine Entscheidung für oder gegen die einzelnen Impfungen, müssen wir Eltern aber dennoch treffen. Dann bleibt leider nur das Bauchgefühl, welches u.a. beeinflusst wird von Fragen wie:

(-) Wie gehen Pharma-Konzerne und Behörden mit Impfnebenwirkungen um?
(-) Wie wirkt sich für Medien, Konzerne, Wissenschaftler und Politiker Impfkritik aus?
(-) Wie sachlich gehen die Impfbefürworter auf die Argumente der Impfskeptiker ein?
(-) Werden Studien in Auftrag gegeben, die Argumente der Impfskeptiker prüfen?
(-) Wie stark vertraue ich darauf, dass Medien, Politik, Wissenschaft und Pharmakonzerne als oberste Priorität die Gesundheit der Bevölkerung im Blick haben?

Nur weil ich zugegebenermaßen kein Vertrauen in unser Gesundheitssystem habe, muss das aber nicht automatisch heißen, dass alle Impfungen weniger Vor- als Nachteile haben. Auch korrupte Systeme liegen manchmal richtig. Zu oft hat mich mein Bauchgefühl getäuscht, als dass ich mich darauf blind verlassen könnte. Ein Dilemma, denn eine Entscheidung, die sich so einschneidend auf das Kindeswohl auswirken kann, sollte auf fester Basis stehen.

BERT EHGARTNER, 23. Januar 2024, 16:45 UHR

Sie führen hier eine ganze Reihe guter Argumente an. Ja, im Prinzip muss man zur Frage, ob eine Impfung Sinn macht, eine Risikoanalyse durchführen. Man geht ähnlich vor, wie bei der Abwägung, ob eine bestimmte Versicherung sinnvoll wäre. Objektive Fakten zur Gefährlichkeit der Krankheit werden mit der Frage kombiniert, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass mein Kind, wenn es ungeimpft bliebe, die Krankheit bekommt. Das wird nun mit der Wirksamkeit und Sicherheit der jeweiligen Impfung gegengerechnet und dann noch auf individuelle gesundheitliche Besonderheiten der zu impfenden Person abgestimmt. Und schon hätte man ein Ergebnis.

Man muss hier leider im Konjunktiv bleiben. Denn im Gegensatz zur Versicherungsmathematik, wo man bei Hochwasser oder Hagel genaue Fallzahlen mit konkreten Schadenssummen abrufen kann, die im Zehn-Jahres-Schnitt ein regional kalkulierbares individuelles Risiko ergeben, hat man es im Impfwesen mit einer Gleichung mit unzähligen Unbekannten zu tun.

Das schwarze Loch der Evidenz liegt in der Wirksamkeit und Sicherheit der Impfung. Nur in den wenigsten Fällen gibt es aussagekräftige Studien, die diese Fragen klar beantworten. Man weiß beispielsweise bis heute nicht, wie viele Krankenstands-Tage man einspart, wenn man sich regelmäßig die saisonale Influenza-Impfung geben lässt – oder ob man, wie viele Berichte nahelegen, nach der Impfung sogar ein höheres Krankheitsrisiko hat.

Seit Jahrzehnten fordern unabhängige Wissenschaftler, dass diese Frage endlich durch eine gut gemachte, öffentlich finanzierte Studie für alle Altersgruppen geklärt wird. Immerhin fließt eine Menge Steuergeld in geförderte Impfprogramme. Doch nichts geschieht und man gewinnt den Eindruck, dass sich die Auftraggeber vor den möglichen Resultaten fürchten.

Mit einem digitalen Impfregister, das Impfdaten und Gesundheitsdaten Personen-bezogen verknüpft, ließe sich hervorragend wissenschaftlich arbeiten. Es wäre dann beispielsweise auf Knopfdruck möglich, die Frage zu beantworten, ob 100.000 FSME-geimpfte mehr oder weniger an FSME erkranken, als eine ungeimpfte Kontrollgruppe. Oder ob sie nach der Impfung vermehrt Allergien und Autoimmunerkrankungen entwickeln. Doch so ein Impfregister ist bislang in Deutschland nicht umgesetzt. Und wenn es doch mal von Politikern forciert wird – wie etwa dem Arzt Andrew Ullmann, der für die FDP während der Covid-Zeit im Gesundheitsausschuss des Bundestages saß – dann nicht wegen der wissenschaftlichen Verwendbarkeit, sondern als Mittel der Repression, um damit Ungeimpfte ausfindig zu machen und unter Druck zu setzen.

Von behördlicher Seite kommt gar kein Vorstoß zu einer möglichst objektiven Evaluation der Impfungen. Dies hat auch damit zu tun, dass die Gesundheitsbehörden von der Politik den Auftrag bekamen, Impfungen zu bewerben. Und wenn die Behörde dann diese Impfungen auch noch auf mögliche Schäden kontrollieren soll, so ergibt sich ein Dilemma. Denn die wenigsten Menschen – und schon gar keine Institutionen – sind so charakterstark, ihre eigenen Empfehlungen in Frage zu stellen oder hinwegzufegen.

Ich habe Andreas Hensel, den langjährigen Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) mal gefragt, warum sein Institut nicht selbst Studien durchführt, um wissenschaftliche Streitfragen zu klären. Immerhin verfügt das BfR über 1.112 Mitarbeiter, darunter mehr als 500 bestens ausgebildete Wissenschaftler. "Dazu gibt es keinen politischen Auftrag und das ist auch viel zu teuer", wies Hensel meine Frage brüsk zurück. "Es ist die Aufgabe der Industrie, die Sicherheit ihrer Produkte zu dokumentieren."

Was passiert, wenn eine Behörde ausschert und die Pharmaindustrie nachhaltig verärgert, sah man am Beispiel des streitbaren Mediziners Peter Sawicki, der von 2004 bis 2010 das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen – kurz IQWiG – geleitet hatte. Dessen Auftrag war es, den Nutzen von Arzneimitteln einer objektiven Bewertung zu unterziehen und Sawicki nahm diesen Auftrag ernst. Er zeigte systemische Schwächen auf und prangerte Missbrauch an. Speziell angetan hatten es ihm diverse universitäre „Mietmäuler“, die ihre Expertise an den Meistbietenden verkauften. In ihren Gutachten kam das IQWiG häufig zu Ergebnissen, welche die Industrie massiv verärgerten, weil dies auch direkte Auswirkungen auf die Verschreibe-Praxis hatte. Denn bei einem negativen IQWiG-Bescheid zahlten die Kassen nicht.

Mit diesem Vorgehen wurde Peter Sawicki zum Hauptfeind des Verbands der US-Pharmaindustrie. Am Höhepunkt des Konflikts forderte diese von Präsident Barack Obama allen Ernstes, Deutschland neben Vertretern wie Nordkorea oder dem Iran in eine Liste von "Schurkenstaaten" aufzunehmen. Obama besprach die Kausa Sawicki bei seinem ersten Deutschlandbesuch mit Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Philipp Rösler. Und binnen kurzem war die Karriere von Peter Sawicki beendet.

Nach diesem "Betriebsunfall" kann man sich nun ziemlich sicher sein, dass die Behörden es mit der Kontrolle nicht mehr übertreiben. Wie man an aktuellen und früheren Besetzungen der "Ständigen Impfkommission" STIKO erkennen kann, ist die Grundvoraussetzung für eine Mitgliedschaft in diesem wichtigen Beratungsgremium des Gesundheitsministers ein unbeflecktes Glaubensbekenntnis zur Wichtigkeit aller Impfungen.

Was wir mit dem weitgehenden Verzicht auf eine möglichst objektive Sicherheitskontrolle im Bereich der Impfungen riskieren, ist nicht wenig. Zumal schwere Verläufe von Infektionskrankheiten bei Kindern im Lauf der Jahrzehnte immer seltener geworden sind. Dank sozialer und hygienischer Fortschritte sank die Sterbekurve meist schon lange bevor die Impfungen auf den Markt kamen, stark ab.

Ganz anders verläuft der Trend bei chronischen Krankheiten wie Allergien, Autoimmunerkrankungen oder Entwicklungsstörungen, deren gemeinsame Ursache meist in einer Störung des Immunsystems liegt. 30 bis 50 Prozent der Kinder in Industriestaaten leiden an so einer behandlungsbedürftigen Krankheit und müssen regelmäßig Medikamente nehmen. Wie hoch der Anteil ist, den Impfungen hier verursachen, ist unbekannt. Nachdem es ihre ureigenste Aufgabe ist, ins Immunsystem einzugreifen, muss man sie jedoch zu den Haupt-Verdächtigen zählen. Hier eine kritische Untersuchung und jegliche Kontrolle zu verweigern, wird dereinst als unverantwortliches Verbrechen unseres Zeitalters gelten.

Mein Buch habe ich geschrieben, um jenen, die wissen wollen, im Dschungel des Impfwesens Orientierung zu geben – und soweit das eben möglich war – notwendige Fakten für eine informierte Entscheidungsfindung zu liefern.

PAUL SCHREYER, 23. Januar 2024, 17:00 UHR

Bert Ehgartner weist in seinem Kommentar auf die Entlassung von Peter Sawicki im Jahr 2010 hin, damals Leiter eines öffentlichen Instituts zur realistischen Bewertung der Wirksamkeit von Arzneimitteln. Diese Entlassung wurde damals unter anderem von Jens Spahn vorangetrieben. Dass die US-Pharmaindustrie dahinter steckte, wie Ehgartner berichtet, war mir neu, passt aber ins Bild. Ich hatte seinerzeit einen Artikel dazu verfasst:

https://paulschreyer.wordpress.com/2014/10/17/krankes-wachstum/

DIETER R., 25. Januar 2024, 12:00 UHR

Vielen Dank für den Abdruck dieses Artikels von Herrn Ehgartner. Ich muß ja ehrlicherweise zugeben, dass ich zudem ein großer Fan vom Film: "Alte Freunde, neue Feinde" bin. Ich finde diesen Film so gut, dass ich diesen als Schulpflichtstoff einführen würde und habe ihn bereits unzähligen Bekannten und Freunden empfohlen.

Dieser Beitrag zur wissenschaftlichen Datenlage beim Thema Vor- und Nachteile von Impfungen ergänzt/erweitert die im Vorartikel zur Arbeit Peter Aaby's im letzten Jahr erschienenen Informationen und ist wirklich gute Lektüre zum Thema!

Um mal gleich auf die gut durchdachten Fragen von Jörg einzugehen: Ich würde meine Kinder so spät wie möglich impfen, dann auch nicht mit 6-fach-Impfungen, sondern wenn's geht der Reihe nach. Ich würde auch Impfstoffe mit diesen schädlichen Wirkverstärkern oder mit Aluminium abwählen. Und ich würde nur die wirklich relevanten Krankheiten, Tetanus, Polio etc heraussuchen und weitestgehend irrelevante Erkrankungen Masern, Röteln etc abwählen.

Natürlich ist es so, dass mittlerweile Kindereinrichtungen keine "nicht Masern geimpften" Kinder mehr aufnehmen, was meines Erachtens ein Riesenskandal ist und mit Rechtsmitteln angefochten werden muß. Also man wird da Gegenwind bekommen, leider. Wir leben da nicht mehr in einem Rechtsstaat...

Dieses Vorgehen, die Unterdrückung geeigneter Studien, die zunehmende Gleichschaltung der wissenschaftlichen Meinung, das Absetzen von solide arbeitenden Wissenschaftlern wie z.B. Herrn Sawicki, der massive Einfluß von Pharmaunternehmen auf Regierungen und Gesetzgebung ist für jeden Einzelnen von uns fatal. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Es führt aber zu schlechten Lösungen für uns alle.

Insgesamt wird auch durch diesen Artikel deutlich, wie tief wir uns in Deutschland bereits in der Krise befinden und wie sehr wir uns anstrengen müssen, dass wir zu den für unser Land erprobten Prinzipien wie Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit und Wissenschaftlichkeit zurück müssen. Die größte Ironie ist doch derzeit, dass uns pausenlos erzählt wird, die Rechten, die Verschwörungstheoretiker oder die Russen oder wer auch immer sind schuld. Dabei liegt das eigentliche Problem bei den Eliten und der Regierung selbst.

HELENE BELLIS, 25. Januar 2024, 13:50 UHR

@Dieter R.

Und ich würde nur die wirklich relevanten Krankheiten, Tetanus, Polio etc heraussuchen und weitestgehend irrelevante Erkrankungen Masern, Röteln etc abwählen.

Früher dachte ich auch mal, daß die (aus heutiger Sicht) »wenigen« Impfungen, die wir in den 70er und 80er Jahren bekamen, die (einzig) relevanten wären. Mittlerweile sehe ich das ganz anders.

Auch wenn ich prinzipiell gegen die Masernmassenimpfung bin, ergibt sich doch heutzutage das Problem, daß durch das »Wegdrücken« der Krankheit längst nicht mehr alle Kinder automatisch irgendwann infiziert werden. Und im jugendlichen bzw. Erwachsenenalter die Masern zu bekommen, ist dann tatsächlich alles andere als lustig. Freunde von mir haben das so gelöst, daß sie gewartet haben, bis ihre Kinder etwa 12 Jahre alt waren. Erst wenn diese bis dahin nicht an Masern erkrankt waren, haben sie sie, ungern aber irgendwie eben notgedrungen, impfen lassen. Vor eine solche Entscheidung wurde man damals, als millionenstarke Jahrgänge quasi ungeimpft waren, einfach nicht gestellt.

Röteln wiederum können für schwangere Frauen durchaus ein Problem werden, da diese Krankheit den Fötus schädigen und zu behinderten Kindern führen kann. Bei uns (Westdeutschland) wurde das in den 80ern daher so gelöst, daß keine Jungs, sondern lediglich jene Mädchen, die bis zum Alter von 12 Jahren (bzw. bis zur 6. Klasse) noch nicht an Röteln erkrankt waren, geimpft wurden. Dennoch war das kein Zwang, auch wenn es vom Gesundheitsamt in der Schule durchgeführt wurde. Eine Kinderfreundin von mir war tatsächlich gänzlich ungeimpft (außer möglicherweise Pocken, das weiß ich nicht).

Tetanus wiederum ist etwas, da muß ich fragen, was Sie, Herr R. daran relevant finden? Die Chancen, als gesunder Mensch in Deutschland an Tetanus zu erkranken, sind, wenn ich recht informiert bin, verschwindend gering. Und auch zu Polio gibt es schon seit längerem recht unterschiedliche Meinungen, ob und inwieweit eine solche Impfung bei uns wirklich einen Unterschied macht.

Das Dumme an dieser ganzen Impfgeschichte ist eben, und da wiederhole ich auch nur, was von Herrn Ehgartner und anderen bereits erwähnt wurde, daß eigentlich nie wirklich erforscht wurde, ob und inwieweit all diese Impfungen überhaupt schützen bzw. welche Vor- und Nachteile sie haben und wie im Vergleich geimpft und ungeimpft es mit den Todeszahlen (bzw. Zahlen schwerer Erkrankungen) aussieht, zumindest nicht von offizieller Seite. Bei den Masern haben wir uns, siehe oben, nach 40-50 Jahren Massenimpfung schon mehr oder weniger ins eigene Knie geschossen, und das Gleiche blüht uns in Kürze mit den Windpocken. Ein Blick in die USA, wo seit der Zunahme der Windpockenimpfung die Gürtelroseerkrankungen eklatant in die Höhe geschossen sind, spricht hier Bände. Insofern sollte meiner Meinung nach jede einzelne Impfung kritisch hinterfragt werden und gar keine als prinzipiell relevant erklärt werden.

DIETER R., 31. Januar 2024, 14:40 UHR

Hallo Frau Bellis,

vielen Dank für Ihren wirklich guten Kommentar. Zunächst unterstütze ich Ihren abschließenden Satz vorbehaltlos. Der Königsweg wäre, wir untersuchen jede einzelne Impfung kritisch und haben einen belastbaren Datensatz, auf dessen Grundlage wir die bestmögliche Entscheidung fällen können.

Das Dilemma ist ja - wie in den Beiträgen ausgeführt -, wir haben diese Daten meistens nicht, es ist auch nicht anvisiert, diese Daten zu erzeugen (sonst würde man ja ggf. die Impfung abwählen. So wäre es ja in jedem Fall bei Corona gelaufen: wenn die realen Daten allen offengelegt worden wären, hätte niemand, oder sagen wir mal fast niemand, dieser Wahnsinnsimpfung zugestimmt). Die Folge: wir müssen uns mit Konstrukten/Überlegungen weiterhelfen. Das ist zugegebenermaßen suboptimal, weil es zu mehr Irrtümern und Leiden führen wird. Dieses Staatsversagen ist in unserem sehr suboptimalen System leider eingepreist und wird auch immer größer und wird billigend in Kauf genommen (Kapital first, Menschen second).

Und Ihre Abwägungen oder Kosten-Nutzen-Analysen sind vernünftig. Ich persönlich möchte darauf hinweisen, dass es zu Vorimpfzeiten auch noch andere Heilmethoden gab, um mit Krankheiten erfolgreich umzugehen. Z.B. ist berichtet, dass bei bakteriellen Erkrankungen mit zuckerfreier Nahrung gearbeitet wurde. Gut, Masern und Röteln sind Viren. Im Osten Europas wird bei Viren erfolgreich mit natürlichen Virostatika wie Propolis und gemeinem Beifuß (ssRNA Inhibition) gearbeitet (ich verweise auf den Multipolarbeitrag zum Beifuß und Corona). Vielleicht werden damit die wenigen Röteln- oder Masernfälle im höheren Alter Lappalien?

Zu Ihrer Frage bezüglich Tetanus. Ja, äußerst selten, aber wenn, dann sehr hässlich. Wenn man nicht nach Indien fährt, kann man die Impfung vielleicht wirklich abwählen ...

Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag und freue mich über weitere Beiträge von Ihnen.

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