Cornelia Betsch, Professorin für Gesundheitskommunikation, bei der Pressekonferenz 'Vorbereitung auf Herbst/Winter 2022/23' des Corona-Expertenrats der Bundesregierung im Juni 2022 | Bild: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm

Nudging: Zur psychologischen Steuerung in der Corona-Krise

Psychologische Steuerungswerkzeuge dringen seit vielen Jahren in immer mehr Bereiche der Gesellschaft ein. In der Corona-Krise erlebte dieser Bereich der sogenannten „Soft Power“ nochmals einen rasanten Aufschwung. Psychologen wie unter anderem die Professorin für Gesundheitskommunikation Cornelia Betsch spielen dabei eine wichtige Rolle. Die umstrittenen Methoden funktionieren deshalb so gut, weil ihr Einfluss oft gar nicht bemerkt wird.

JONAS TÖGEL, 3. April 2023, 5 Kommentare, PDF

Hinweis: Dieser Beitrag ist auch auf Italienisch verfügbar.

Als Vorbote für die immer zentralere Rolle der Psychologie kann das Planspiel „Event 201“ angesehen werden. Darin wurde im Oktober 2019, kurz vor dem Auftauchen von SARS-CoV-2, auf internationaler Ebene das Verhalten sowie die Maßnahmen von Regierungen und weiteren Akteuren während einer Coronavirus-Pandemie geprobt. Neben Vertretern aus der Politik, der Gesundheitsvorsorge sowie der Geheimdienste war auch die größte Werbeagentur der Welt, Edelman, involviert. Als die Krise kurz darauf ausbrach, wurden viele Psychologen tätig, um etwa die Akzeptanz der Maßnahmen oder später die Impfbereitschaft zu fördern.

Oft geschah dies weitgehend unbemerkt, was für psychologische Einflusskampagnen üblich ist, denn wenn man offen über sie spricht, verlieren sie einen Teil ihrer Wirkung. Die meisten Menschen sind sich daher bis heute nicht im Klaren über den gezielten Einsatz psychologischer Steuerung. Umso wichtiger ist eine Aufklärung über diese Einflusstechniken, deren erklärtes Ziel es ist, die Gedanken, Gefühle und das Handeln der Bürger zu lenken.

„Unmerkliche Steuerung“

Die psychologischen „Waffen der Einflussnahme“, (1) die während der Lockdowns verstärkt ergriffen wurden, fußen auf sogenannter Soft Power. (2) Mit Soft Power werden laut Lehrbuch „Einflussstrategien [bezeichnet], die üblicherweise als anstößig gelten und Formen der Manipulation darstellen. Solche Einflusstechniken können auch deshalb besonders wirksam sein, weil die unmerkliche Steuerung des Verhaltens keine Reaktanz erzeugt.“ (3) Mit Reaktanz ist gemeint, dass der Einfluss keinen Widerstand hervorruft, denn er wird, anders als zum Beispiel bei Hard Power oder Gewalt, nicht als solcher wahrgenommen.

Diese Techniken fußen auf psychologischer Forschung und sie werden in immer mehr Bereichen der Gesellschaft eingesetzt: in der Werbung, der Verhaltensökonomie, der Propaganda, der kognitiven Kriegsführung oder dem seit 2015 offiziell in Deutschland eingesetzten „Nudging“. Damit ist gemeint, dass – durch den Einsatz von Soft Power-Techniken – die Politik oder private Institutionen kleine, unmerkliche psychologische „Schubser“ geben, welche die Menschen in die gewünschte Richtung lenken sollen.

Während Corona war dies zum Beispiel die Aussage, dass Lockdowns nun die „neue Normalität“ (new normal) seien. Ein anderer Themenbereich ist die Impfbereitschaft: um diese zu steigern wurden kleine Vergünstigungen wie ein kostenloser Snack als Belohnung gewährt. Solche kleinen „Schubser“ sind meist nicht zufällig, sondern ihre Wirkung wird erforscht, bevor sie als psychologische Steuerungstechniken eingesetzt werden.

Was das „Richtige“ ist, wurde während der Coronakrise durch Regierungen oder die WHO vorgegeben. Es ging bei der psychologischen Steuerung somit um keine sachliche Debatte über die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen oder der Impfung (genauso wenig wie es beispielsweise bei der Kriegspropaganda darum geht, Gewalt kritisch zu hinterfragen). Die Stoßrichtung wurde vielmehr in enger Abstimmung mit den politischen Maßnahmen und den Vorgaben der WHO und der Regierungen festgelegt.

Beispiele für psychologische Manipulation in der Corona-Krise

Ein Konzeptpapier des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (kurz bdp) in Zusammenschluss mit drei weiteren psychologisch-psychotherapeutischen Berufsverbänden vom Juni 2020 interpretierte die Rolle der Psychologie so, dass die Psychologen aufgefordert wurden, ihr Wissen über die menschliche Psyche und die „Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Motivation und Informationsverarbeitung“ zu nutzen, um die Akzeptanz beispielsweise für Lockdowns unter der Bevölkerung zu steigern.

Nicht alle Psychologen waren mit diesem Kurs einverstanden: „Dieses Papier hat viele Psychologinnen, Psychotherapeuten und Psychologen entsetzt“, kommentierte die Psychologin Andrea Wolf-Schuler im Dezember 2020. Ebenso empört waren viele über ein geleaktes, internes Regierungsdokument mit dem Titel „Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen“ vom April 2020. Es enthielt unter anderem die Empfehlung, Kindern gezielt Angst zu machen, weshalb es auch als „Panikpapier“ bezeichnet wird. In ihm findet sich zum Beispiel folgender Ratschlag zur Angsterzeugung bei Kindern:

„Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden“: Falsch. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“

Solche Ausführungen erinnern an die schon länger bekannte Überlegung, in der sogenannten „Furchtappellforschung“ Angst im Gesundheitswesen gezielt hervorzurufen, um bestimmte Gedanken, Gefühle und Verhalten auszulösen. (4) Die Autoren solcher Sätze waren offenbar Wissenschaftler, denn wie die ‚Welt‘ recherchierte, hatte der Staatssekretär im Innenministerium Markus Kerber ausgesuchte Forscher mit der Bitte angeschrieben, ein Modell zu erarbeiten, auf dessen Basis „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ geplant werden könnten.

Ob die gezielten Angstappelle an Kinder und Jugendliche zu den zunehmenden psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen beigetragen haben, ist nicht belegt, fest steht jedoch, dass sich „Ängste und Depressionen während der Pandemie in der jungen Generation verdoppelt“ haben, wie die Süddeutsche Zeitung im August 2021 erklärte. Auf das „Panikpapier“ ging die Zeitung dabei allerdings nicht ein.

Forschungen zur Steigerung der Impfbereitschaft und zur Akzeptanz der Maßnahmen

Der psychologische Kampf um die Köpfe und Herzen der Menschen während der Corona-Zeit wurde nicht nur in Deutschland geführt. So gibt es auch auf internationaler Ebene eine Vielzahl an Studien, welche verschiedene Soft Power-Techniken vorstellen, mit welchen sich die Akzeptanz der Maßnahmen, die Impfquote oder die Ablehnung von „Verschwörungstheorien“ steigern lassen.

Eine bekannte Forscherin in diesem Bereich ist Cornelia Betsch. Sie hatte 2021 den deutschen Psychologiepreis für ihre Arbeit zu „Gesundheitskommunikation und sozialen Aspekten bei Gesundheitsentscheidungen, insbesondere im Kontext des Impfens und der Impfgegnerschaft“ erhalten. Betsch und viele andere Forscher folgen dabei ebenso wie die Autoren des Konzeptpapiers der bdp in ihrer Richtung der Regierungslinie: bestimmte Dinge werden als gegeben vorausgesetzt, während sich ihre Forschung nur noch darauf konzentriert, deren Akzeptanz und Umsetzung mit psychologischen Mitteln zu steigern.

Dazu zählen beispielsweise die Annahmen, dass Impfungen (auch gegen COVID-19) „sicher und effektiv“ seien, dass es, um die COVID-19-Pandemie zu beenden, die „rasche und breite Einführung von Impfstoffen gegen die Krankheit“ brauche oder dass die gegen die Ausbreitung des Virus getroffenen Maßnahmen „sich als effizient erwiesen“ hätten.
Eine sachliche Auseinandersetzung mit diesen Fragen findet nicht statt – die Annahmen werden vielmehr als unumstößlich angesehen.

Psychologische Studie fordert Impfpflicht

Dass diese gezielte psychologische Beeinflussung, unabhängig davon, ob man sie als Propaganda, Nudging oder Gesundheitsökonomie bezeichnet, auch negative Folgen haben kann, fanden Betsch und ihre Kollegen kürzlich selbst heraus. In ihrer aufwändigen Studie stellten die Forscher um Betsch im November 2022 fest, dass es eine gesellschaftliche Polarisierung gebe, bei der vor allem geimpfte Probanden sich stark mit der eigenen Gruppe identifizierten und Ungeimpfte abwerteten. Anders herum zeigte sich die Gruppe der Ungeimpften insgesamt toleranter und brachte sowohl geimpften als auch ungeimpften Probanden gleichermaßen Akzeptanz entgegen.

Man könnte die Ergebnisse der Studie zum Anlass nehmen, um die negativen Auswirkungen von gesellschaftlicher Spaltung zu thematisieren. Die Autoren der Studie ziehen jedoch einen anderen und, wie sie selbst sagen, etwas „kontraintuitiv“ anmutenden Schluss: sie empfehlen eine Impfpflicht, denn nur diese könne dabei helfen, die soziale Spaltung zu mindern:

„Sobald fast alle Menschen aufgrund einer verpflichtenden Impfung geimpft worden sind, wird man sich durch den Impfstatus nicht mehr von anderen unterscheiden können“,

so die Begründung. Der Journalist Norbert Häring zeigte sich über diese Schlussfolgerung empört:

„Das ist nicht nur richtig dreist. Es zeugt auch – wenn es nicht einfach böser Wille ist – von einem Ausmaß an Lebensfremdheit und Abwesenheit gesunden Menschenverstands, wie man sie fast nur bei akademisch verbildeten Menschen vorfindet.“

Cornelia Betsch und ihre Kollegen verweisen hingegen stets auf ihre guten Absichten. Ihre psychologischen „Schubser“ seien, so wie es die Definition der „Erfinder“ des Nudging, Richard Thaler und Cass Sunstein, vorgibt, stets zum Wohle derjenigen, die der psychologischen Manipulation ausgesetzt sind. Doch daran gibt es Zweifel. So ist in der Wissenschaft seit der Veröffentlichung des Buches „Nudge“ im Jahr 2008 eine lebhafte Diskussion darüber entbrannt, (5) ob die unbewussten psychologischen „Schubser“ ihr Versprechen, stets zum Besten der Bevölkerung zu sein, tatsächlich einhalten können. Bis heute ist zudem auffällig, dass beispielsweise über die Wirksamkeit von Impfungen oder die Effizienz von Lockdowns in diesem Bereich der Forschung nur wenig diskutiert wird.

Einfluss psychologischer Techniken nimmt zu

Die Befürworter des Nudging beharren dennoch auf dem Einsatz von Soft Power und betonen, dass man Menschen unmerklich lenken müsse und dies zu deren besten sei. „Gerade Impfen ist nicht nur aus einer individuellen Sicht ganz wichtig, sondern auch aus einer Bevölkerungssicht“, betonte Cornelia Betsch in einem Interview im Hinblick auf ihre Forschung zur Steigerung der Impfbereitschaft. Kritiker überzeugt das nicht und sie verweisen auf den manipulativen Charakter, sowie die Gefahren für die Demokratie, die Autonomie sowie die menschliche Würde, wenn unmerkliche psychologische Soft Power-Techniken eingesetzt werden.

Erstaunlich ist, wie stark das Nudging seit dem ersten Erscheinen von Thaler und Sunsteins Buch aus dem Jahr 2008 zugenommen hat, obwohl die wissenschaftliche Diskussion hierzu noch in vollem Gange ist. Weltweit sind seither über 400 sogenannte Nudge-Units entstanden, Expertenteams aus Psychologen und Kommunikationswissenschaftlern, die sich der Aufgabe widmen, politische Entscheidungen so zu präsentieren, dass die Zustimmung der Bevölkerung besonders groß ist.

Viele Menschen haben dies nicht bemerkt und sie wissen nicht über die Rolle Bescheid, welche die Psychologie während der Corona-Pandemie eingenommen hat. Das hat zwei Gründe: Einerseits wird in den Medien nur wenig über das Ausmaß von Nudging und die weltweit arbeitenden Nudge-Einheiten gesprochen. Andererseits wird der psychologische Einfluss von Soft Power-Techniken bei Nudging und Propaganda von den Betroffenen meist nicht bemerkt – gerade das macht ihn so wirksam und so gefährlich.

Daher wird immer wieder von ihnen Gebrauch gemacht, was sich auch im Ukraine-Krieg zeigt. Wie beim Nudging setzt man hier beispielsweise auf sogenannte „Inokulation“, also die frühzeitige ‚Impfung‘ gegen ‚Desinformation‘. Wie die NachDenkSeiten am 28.09.2022 berichteten, setze das Innenministerium auf einen sogenannten „Resilienz-Plan“ und eine „Task-Force gegen Desinformation“, deren Arbeit sich unter anderem auf die Zusammenarbeit mit sozialen Netzwerken und Plattformen wie Meta, YouTube/Google oder Twitter konzentriere. Darüber hinaus strebe man an, bis zu 6 Jahre junge Kinder als „Kinderreporter“ einzusetzen, um „durch aktive Medienarbeit“ die Nachrichtenkompetenz „und damit Resilienz gegen Desinformation“ zu stärken.

Huxleys Warnung

Wie gefährlich diese „Einflusswaffen“ (6) für eine Gesellschaft sein können, beschrieb der britische Schriftsteller Aldous Huxley bereits vor mehr als 60 Jahren. Für ihn bestand die Gefahr darin, dass der geschickte Einsatz von psychologischen Werkzeugen zu einer zukünftigen, „sanften“ Diktatur führen könne:

„Wenn man seine Macht unendlich lange erhalten möchte, muss man die Zustimmung der Regierten erlangen. (…) Das werden sie dadurch erreichen, dass sie die rationale Seite des Menschen umgehen und an sein Unbewusstes und seine tieferen Emotionen und sogar seine Physiologie appellieren, und den Menschen so dazu bringen, seine Versklavung noch zu lieben. Ich denke das ist die Gefahr, dass Menschen sogar auf gewisse Art und Weise unter dem neuen Regime glücklich sein werden. Aber sie werden glücklich sein in Situationen, in denen sie nicht glücklich sein sollten.“

Huxley hat die Wirkung von Soft Power-Techniken treffend erkannt und in drastischen Worten vor den Diktaturen der Zukunft gewarnt. Seine Vorhersagen zum immer stärkeren Einsatz von psychologischen Mitteln zur Steuerung der menschlichen Gedanken und Gefühle haben sich bewahrheitet und sie werden immer mehr zu einem „Anschlag auf die Freiheit“, wie die Autorin Karen Horn es bereits vor zehn Jahren in der Frankfurter Allgemeinen unter der Überschrift „Libertärer Paternalismus: Sklavenhalter der Zukunft“ bezeichnete.

Daher ist es heute wichtiger denn je, nicht zuletzt aufgrund des von Nudging-Vertretern selbst formulierten „Prinzips der Öffentlichkeit“, (7) den Einsatz von Soft Power-Techniken öffentlich zu machen und über ihn aufzuklären. Negative Folgen, wie beispielsweise eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft und eine Emotionalisierung des öffentlichen Debattenraumes, sind heute bereits sichtbar.

Für Huxley stand fest, dass eine Aufklärung über die Manipulationsmethoden der Soft Power der einzige Weg sei: „Die Auswirkungen falscher und verderblicher Propaganda lassen sich nicht anders neutralisieren als durch gründliche Einübung der Kunst, die Verfahrensweisen jener zu analysieren und ihre Sophistereien zu durchschauen“ schrieb er 1958. (8) Genau diese Aufklärung und Analyse sind Aufgabe der Wissenschaft.

Über den Autor: Dr. Jonas Tögel, Jahrgang 1985, ist Amerikanist und Propagandaforscher. Er hat zum Thema Soft Power und Motivation promoviert und arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie der Universität Regensburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Propaganda, Motivation sowie der Einsatz von Soft Power-Techniken.

Weitere Artikel zum Thema:

Anmerkungen

(1) Cialdini. R. (2021). Die Psychologie des Überzeugens. Hogrefe Verlag, S. 19.


(2) Tögel, J. (2020). Soft Power und Motivation im schulischen Kontext. Schneider Verlag.

(3) Fischer, L. & Wiswede, G. (2009). Grundlagen der Sozialpsychologie. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, S. 615.

(4) Barth, J., Bengel, J., & Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung. (1998). Prävention durch Angst? Stand der Furchtappellforschung. Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, 4.

(5) White, M. D. (2013). The Manipulation of Choice. Ethics and Libertarian Paternalism. Palgrave.

(6) Cialdini. R. (2021). Die Psychologie des Überzeugens. Hogrefe Verlag, S. 19.

(7) Thaler, R.H. & Sunstein, C.R. (2021/2022): Nudge. Die endgültige Ausgabe. Econ, S. 319


(8) Huxley, A. (1958/2017). Wiedersehen mit der Schönen Neuen Welt. Piper, S.112.

HELENE BELLIS, 3. April 2023, 17:50 UHR

Cornelia Betsch und ihre Kollegen verweisen hingegen stets auf ihre guten Absichten. Ihre psychologischen „Schubser“ seien […] stets zum Wohle derjenigen, die der psychologischen Manipulation ausgesetzt sind.
[…]
stets zum Besten der Bevölkerung
[…]
Die Befürworter des Nudging […] betonen, dass man Menschen unmerklich lenken müsse und dies zu deren besten sei.

Selbst wenn das mit dem »Wohle« und »Besten« tatsächlich so wäre, ist doch schon lange bekannt, daß man Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen kann bzw. sollte. So etwas mag in der Kindererziehung noch angehen und in der Schule in Teilen angebracht sein, aber je erwachsener die Menschen werden, desto mehr sollen sie doch bitte selber entscheiden; und zwar nicht nur, was gut für sie ist, sondern ob sie dieses »Gute« auch für sich möchten. In einer freien Welt respektive einem freien Land sollte man auch das Recht haben, unglücklich sein bzw. sich für das »Schlechte(re)« entscheiden zu dürfen.

ROLF THEUS, 4. April 2023, 10:00 UHR

Ein sehr interessanter und kurzweiliger Vortrag des Psychologen Rainer Mausfeld, der u.a. "Nudging" in einen historischen Zusammenhang von Macht und Herrschaft stellt:

Die Angst der Machteliten vor dem Volk
https://apolut.net/rainer-mausfeld-die-angst-der-machtelite/

DIETER R., 4. April 2023, 14:00 UHR

„Sobald fast alle Menschen aufgrund einer verpflichtenden Impfung geimpft worden sind, wird man sich durch den Impfstatus nicht mehr von anderen unterscheiden können“

Solche Art von ideologischer oder abhängiger "Wissenschaft", wie sie von Frau Betsch u.a. praktiziert wird, ist nicht nur völlig daneben, sondern brandgefährlich. Es werden Ergebnisse im Sinne der Auftraggeber zurechtgebogen. Das hat mit Wissenschaft nichts mehr zu tun. Einfach nur widerlich. Ich hoffe, es kommt die Zeit, wo solche Leute gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden.

LISA MARIA LEWIN, 5. April 2023, 17:50 UHR

Liebe Selbstdenker, manches geht einfacher, als man denkt. Die Alltagspsychologie (d.h. Menschenbeobachtung) sagt mir, dass ich leicht zu jeder Theorie über Psycho- oder menschliche Themen eine oder mehrere Gegentheorien finden kann. Und zwar durch Erinnerung, oder - wenn diese versagt - mit Websuche. Welche Theorie ist denn dann die beste? Oft ist die einfachste Theorie die beste!! So sagt ein berühmtes Prinzip aus dem Mittelalter, Ockhams Rasiermesser genannt. Dieses wurde weiterentwickelt zu Hanlons Rasiermesser, kurz so: „Geh nicht von Böswilligkeit aus, wenn Dummheit genügt“, so Wikipedia Hanlon's Razor. Dies lässt sich mit meinem kleinen Verstand leicht anwenden auf das Thema dieses Artikels. Zitiert wird Aldous Huxley, der vor mehr als 60 Jahren sagte:

"Ich denke das ist die Gefahr, dass Menschen sogar auf gewisse Art und Weise unter dem neuen Regime glücklich sein werden. Aber sie werden glücklich sein in Situationen, in denen sie nicht glücklich sein sollten.“

Also vermute ich einfach, dass es bereits vor mehr als 60 Jahren Menschen gab, auf die das Gesagte zutraf. Oder? Was aber ist heute neu hinzugekommen? Rasant verändert hat sich die Technik; deren Macht über die Gesellschaft ist gewachsen. Wenn wir darauf nun Hanlon's Razor anwenden, scheint mir eine Vermutung plausibel, die ich schon einmal las in der renommierten (!!) Zeitung Die Welt. Dort wurde gefragt nach "bösen" Motiven einer grausamen Tat wie die Atombombenabwürfe 1945 auf Japan. Als Antwort auf diese Frage meinte der Autor: Die Amis taten das ganz einfach, weil sie es tun konnten, basta. Und warum gab es im Februar 1945 keine Atombombe auf Dresden? Ganz einfach, weil sie es noch nicht konnten, meinte dieser Autor. (Atombombe war nicht fertig.)

Diese Denklogik lässt sich nun auch anwenden auf das Thema dieses Artikels, so wie es Ockhams Razor vorschlägt - weise seit Mittelalter bis zum heutigen Wissenschaftsglauben. Die Psychologie Coronas beobachtete ich mit meinem kleinen Verstand ganz einfach an der explodierenden Anzahl der Artikel. Die Todeszahlen liefen 24 Stunden rund um die Uhr. Auch das ist mit dem Fortschritt der Medientechnik zu erklären. Was aber die zitierte Frau Prof. Cornelia Betsch angeht mit ihrem "Institute for Planetary Health Behaviour" in Erfurt, so erklärt sich auch das einfach mit "planetarischen" Kommunikationstechniken, über die eine Provinzstadt Erfurt in der früheren DDR gar nicht verfügte.

Als eine Menschenforscherin habe ich in meinem Bekanntenkreis erfahren können, dass fast niemand eine Professorenstelle kennt, von der aus nicht die Lehre verkündet wird, die der Staat, der die Stelle bezahlt, gerne hören will. In jedem Regime früher so wie auch heute. Das ist gar nicht neu. Will sagen: Werbung für ausgeklügelte Psychotheorien und Propagandatechniken sind nicht nötig, wo Menschenbeobachtung ausreicht (Hier sei auch erinnert an die humorvollen Paradoxien des Psychologen Paul Watzlawick, "Anleitung zum Unglücklichsein"). In diese Menschenbeobachtung passt auch der direkte, sehr selbstbewusste Augenkontakt der Frau Professorin. Auch das ist eine uns bekanntes Phänomen der Alltagspsychologie, das vermehrt bei denen auftritt, die uns Heilung oder Erlösung der Welt versprechen. Amen, Amen, Amen!!!

SVEN B., 6. April 2023, 12:05 UHR

Cornelia Betsch und ihre Kollegen haben so viel Schuld auf sich geladen. Das werden sie nun ihr Leben lang mit sich herumtragen müssen. Unter Demokratie verstehe ich jedenfalls etwas ganz anderes. Da braucht es keine psychologischen Tricksereien.

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