Friedrich Merz Ende April 2025 in Berlin | Bild: picture alliance / photothek.de / Florian Gaertner

Frieden statt Krieg: Mehrheit der Deutschen will andere Ukraine-Politik

Multipolar hat eine repräsentative Umfrage zur Ukraine-Politik der deutschen Regierung durchführen lassen. Nahezu zwei Drittel der Menschen fordern die neue Bundesregierung zum Einsatz für Friedensverhandlungen auf. Eine ebenso große Mehrheit der Befragten lehnt die mögliche Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine ab. Wegen der finanziellen Kürzungen für deutsche Bürger will nur noch eine knappe Mehrheit die Ukraine überhaupt weiter mit Steuergeld unterstützen. Die Umfrage zeigt: Haben die Menschen eine Auswahl, so entscheidet sich die große Mehrheit für Friedensbemühungen statt Kriegsverlängerung.

STEFAN KORINTH, 9. Mai 2025, 9 Kommentare, PDF

Im Auftrag von Multipolar befragte das Hamburger Markt- und Meinungsforschungsinstitut „Bambus Research“ Mitte April mehr als 1.000 Menschen in Deutschland zu ihren Wünschen hinsichtlich der Ukraine-Politik der kommenden Bundesregierung. Friedensverhandlungen, Taurus-Lieferung, Vertrauen in die Nato – in mehreren abgefragten Aspekten weicht die Mehrheitsmeinung der deutschen Bevölkerung klar ab von den politischen Überzeugungen und Plänen der Mehrheit im Bundestag. Knapp auf Linie der Regierenden sind die Deutschen noch bei Fragen der finanziellen Unterstützung der ukrainischen Regierung sowie bei Sanktionen gegen Russland. Gleichzeitig belegt die repräsentative Umfrage aber auch die tiefe politische Spaltung der Gesellschaft.

Knappe Mehrheit für Zahlungen an Kiew trotz Kürzungen hierzulande

Im November 2024 hatte die damalige Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als erstes Mitglied der Bundesregierung öffentlich eingeräumt, dass die finanzielle Unterstützung Deutschlands für die Ukraine in Höhe von 37 Milliarden Euro zu Ausgabenkürzungen hierzulande geführt hat. Gestrichen wurde etwa bei frühkindlicher Bildung, weitere Kürzungen gab es Baerbock zufolge in den Bereichen Mobilität und Soziales. Anschließende Multipolar-Recherchen hatten ergeben, dass die Bundesregierung auch in vielen anderen Ressorts wie etwa Gesundheit und Wirtschaft Gelder gestrichen hatte, um Zahlungen an die ukrainische Regierung tätigen zu können. Zudem sanken preisbereinigt beispielsweise die Zuschüsse des Bundes zur Rentenversicherung.

Multipolar wollte von den Befragten wissen, ob sie trotz der Kürzungen für deutsche Bürger dafür sind, dass die neue Bundesregierung die Ukraine weiterhin finanziert. Eine knappe Mehrheit von 53 Prozent antwortete hierauf mit „ja“, 47 Prozent sagten „nein“. Unterteilt man die Befragten in Kategorien wie Geschlecht, Alter, Parteinähe oder Einkommen, zeigt sich, dass Frauen und jüngere Menschen mehrheitlich gegen eine weitere Finanzierung der ukrainischen Regierung sind, wenn dies Kürzungen für Deutsche bedeutet. Männer und ältere Menschen waren mehrheitlich trotzdem dafür. Am deutlichsten war die Zustimmung mit 74 Prozent bei den Befragten über 60 Jahren.

Differenziert nach politischen Präferenzen, stellt sich heraus: AfD- und BSW-Anhänger sind mit 86 beziehungsweise 82 Prozent deutlich dagegen ebenso wie Menschen ohne Nähe zu den größeren Parteien (55 Prozent). Für die weitere Finanzierung Kiews sind hingegen in großer Zahl die Anhänger von Grünen (81 Prozent) und SPD (72 Prozent). Knapper war die Zustimmung bei Menschen, die der Union (60 Prozent), der FDP (56 Prozent) und der Linken (53 Prozent) nahestehen.

Diejenigen, die obige Frage mit „Ja“ beantworteten, erhielten die Zusatzfrage, ob sie die finanzielle Unterstützung für die ukrainische Regierung aus deutschen Steuermitteln sogar noch erhöhen würden. Dies bestätigten 73 Prozent der Unterstützungsbereiten – 27 Prozent von ihnen lehnten eine Erhöhung ab. Die stärkste Zustimmung für eine weitere Erhöhung der deutschen Zahlungen fand sich mit 81 Prozent bei den Reichsten – das heißt bei der höchsten Einkommenskategorie dieser Umfrage: Menschen mit einem monatlichen Brutto-Haushaltseinkommen von mehr als 10.000 Euro.

Mehrheit für Beibehaltung der anti-russischen Sanktionen

Die oben erwähnte Multipolar-Recherche hatte auch ergeben, dass besonders die stark gestiegenen Steuereinnahmen des Bundes durch höhere Energiepreise eine wesentliche Quelle für die Zahlungen an Kiew darstellen. Trotz der Verteuerung für deutsche Unternehmen und Bürger infolge der EU-Sanktionen erklärt eine Mehrheit von 58 Prozent in der Multipolar-Umfrage, sie seien dafür die EU-Sanktionen gegen russische Öl- und Gaslieferungen aufrecht zu erhalten. Dies gelte, obwohl der Import russischer Energie in die EU trotz der Strafmaßnahmen weiterhin in großem Maßstab stattfindet. 42 Prozent der Befragten sind mit den Sanktionen hingegen nicht einverstanden.

Alle Altersgruppen unter den Befragten sind mehrheitlich für die Beibehaltung anti-russischer Sanktionen. Die niedrigste Zustimmung findet sich bei Umfrage-Teilnehmern zwischen 30 und 44 Jahren (51 Prozent) während die größte Zustimmung erneut bei Befragten über 60 Jahren liegt (69 Prozent). Während die Anhänger von AfD (78 Prozent) und BSW (82 Prozent) auch hier zum größten Teil dagegen stimmen, sind alle anderen Parteianhänger mehrheitlich dafür, am stärksten erneut die Grünen mit 86 Prozent. Auch alle Einkommensgruppen sind mehrheitlich für Sanktionen – am klarsten die Wohlhabendsten.

Zwei Drittel gegen Taurus-Lieferung an die Ukraine

Deutlich anders sieht die Mehrheitsmeinung jedoch aus, wenn es um eine militärische Beteiligung Deutschlands am Krieg geht. 67 Prozent der Befragten lehnen die Lieferung des deutschen Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine ab. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sowie Außenminister Johann Wadephul (CDU) hatten vor Amtsantritt in den vergangenen Monaten erklärt, das weitreichende Waffensystem an die Ukraine liefern zu wollen. Die Multipolar-Umfrage bestätigt damit eine ARD-Erhebung aus dem November 2024, laut der sich 61 Prozent ebenfalls gegen eine Taurus-Lieferung aussprachen und nur 30 Prozent dafür.

Egal ob nach Alter, Einkommen oder Geschlecht differenziert wird – alle in der Analyse der Multipolar-Befragung differenzierten Gruppen lehnen eine Taurus-Lieferung mehrheitlich ab. Allerdings steigt die Befürwortung mit der Einkommenshöhe: die Ärmsten sind am stärksten dagegen (71 Prozent), die Reichsten jedoch nur zu 56 Prozent. Bei Betrachtung der Befragten nach Parteipräferenz wird klar, dass auch die Sympathisanten der Regierungsparteien die Lieferung des Waffensystems an die Ukraine mehrheitlich ablehnen: Unionsanhänger zu 60 Prozent, SPD-Anhänger zu 58 Prozent. Noch deutlicher fällt die Ablehnung der Taurus-Pläne bei Anhängern von AfD (85 Prozent), BSW (85 Prozent) und Linken (78 Prozent) sowie bei Menschen, die sich mit keiner der großen Parteien identifizieren (79 Prozent) aus. Lediglich Anhänger von FDP und Grünen plädieren mehrheitlich für die Lieferung der Marschflugkörper mit 61 beziehungsweise 55 Prozent.

Auch an dieser Stelle gab es eine Zusatzfrage, für diejenigen, die der Taurus-Lieferung zustimmen. Die Befragten erhielten die Information, dass das ukrainische Militär mit dem deutschen Marschflugkörper etwa den Kreml und andere Regierungsgebäude in Moskau zerstören und hochrangige russische Politiker töten könnte sowie dass Bundeswehrsoldaten hierbei definitiv an der Zielführung beteiligt wären. Gefragt wurde, ob die Pro-Taurus-Fraktion in der deutschen Bevölkerung damit einverstanden wäre, wenn die Bundesregierung solche Angriffe erlaubt. Hierauf antworteten 66 Prozent von ihnen mit „ja“ und 34 Prozent mit „nein“. Auf die Gesamtzahl aller Befragten bezogen, sind demnach 22 Prozent der Deutschen einverstanden mit einem direkten militärischen Eingreifen Deutschlands in den Krieg.

Vertrauen in Nato nicht sehr groß – außer bei Grünen und Linken

Russische Politiker hatten mehrmals darauf hingewiesen, dass solche Taurus-Angriffe zu einem direkten Krieg zwischen Russland und Deutschland führen könnten. Dies würde höchstwahrscheinlich zum Nato-Bündnisfall führen. Doch laut Nato-Vertrag ist die gegenseitige militärische Unterstützung im Kriegsfall keine Pflicht für andere Nato-Mitglieder, sondern lediglich eine Kann-Regelung. Jeder Mitgliedsstaat kann entscheiden, ob er sich statt militärisch nur finanziell, politisch oder auch gar nicht an der Verteidigung eines angegriffenen Nato-Landes beteiligt.

Deshalb wollte Multipolar von den Befragten wissen, ob sie glauben, dass andere Nato-Länder aufseiten Deutschlands in einen Krieg gegen die Atommacht Russland eintreten würden. Tatsächlich ist nur eine eher geringe Mehrheit von 57 Prozent hiervon überzeugt, während 43 Prozent der Umfrage-Teilnehmer glauben, dass Deutschland in solch einem Krieg ohne militärische Nato-Hilfe dastünde.

Besonders skeptisch sind hierbei Frauen. Von ihnen glauben 51 Prozent nicht an den Kriegseintritt anderer Nato-Länder gegen Russland. Auch unter den ärmsten Menschen (Haushaltseinkommen unter 2.500 Euro pro Monat) befinden sich viele zweifelnde Menschen. (50 Prozent) Nach Alter differenziert stellen sich die jüngsten Teilnehmer (18 bis 29 Jahre) als diejenigen mit dem größten Vertrauen in die Nato-Bündnisstruktur heraus. (62 Prozent) Blickt man auf die Parteinähe zeigten sich AfD, BSW und parteiferne Menschen mehrheitlich skeptisch (58 bis 60 Prozent), während alle anderen mehrheitlich zustimmten. Auffällig ist, dass das Vertrauen in die Nato bei Anhängern der Grünen (79 Prozent) und der Linken (68 Prozent) am stärksten ausgeprägt ist. Beide Parteien sind in ihren Ursprüngen Nato-kritische Parteien gewesen.

Friedenswunsch der ukrainischen Bevölkerung weitgehend unbekannt

Die Menschen in der Ukraine erleben die Realität eines Krieges seit mehr als drei Jahren am eigenen Leibe. In Umfragen äußerte deshalb wiederholt eine Mehrheit der Ukrainer ihre Hoffnung auf baldige Friedensverhandlungen. So plädierten im Februar 2024 rund 72 Prozent der befragten Ukrainer gegenüber dem Kiewer Internationalen Institut für Soziologie, ihre Regierung solle auch nach einem diplomatischen Weg zur Beendigung des Krieges suchen. Bei einer weiteren Umfrage im Februar 2025 forderten 73 Prozent der befragten Ukrainer ihre Regierung auf, „sofortige Friedensverhandlungen“ mit Russland aufzunehmen.

Im Gegensatz zu oppositionellen Medien berichteten große deutsche Medien jedoch nicht über diese Ergebnisse. Abgesehen von wenigen Ausnahmen verallgemeinert die Berichterstattung in etablierten deutschen Medien häufig die kriegsbereite Haltung der Kiewer Regierung als Haltung aller Ukrainer. Exemplarisch kürzlich die „Tagesschau“: „Die Ukraine“ setze „große Hoffnung“ darauf, dass Kanzler Merz den Marschflugkörper „Taurus“ liefert. Die Stuttgarter Zeitung titelte 2024: „Die Ukraine hofft auf neue Waffen“.

Doch wie weit reicht diese Definitionsmacht der großen Medien tatsächlich? Multipolar wollte von den deutschen Befragten wissen, inwiefern ihnen der mehrheitliche Verhandlungswillen der Ukrainer aus der deutschen Berichterstattung bekannt ist. Tatsächlich erklärten 36 Prozent der Umfrage-Teilnehmer, sie hätten bereits vom Verhandlungswillen der ukrainischen Mehrheit gehört. 64 Prozent der Befragten sagten hingegen, dieser sei ihnen unbekannt.

Bei der näheren Analyse ist besonders auffällig, dass es die Gruppe der Menschen über 60 ist, in der sogar eine knappe Mehrheit von 51 Prozent erklärt, der ukrainische Wunsch nach Verhandlungen sei ihr aus den Medien bekannt. Auch mit Blick auf die Partei-Anhänger ergeben sich überraschende Ergebnisse. Zwar ist allen Gruppen die Information mehrheitlich unbekannt, allerdings zeigten sich die Sympathisanten von Grünen und FDP mit jeweils 52 Prozent am informiertesten. Gerade die Anhänger dieser beiden Parteien sind gleichzeitig jedoch am deutlichsten für die Lieferung von „Taurus“. Das legt die Erkenntnis nahe, dass sich ein Teil dieser Befragten ganz bewusst gegen den Wunsch der ukrainischen Bevölkerungsmehrheit nach baldigem Frieden positioniert.

Klare Mehrheit bevorzugt friedliche Konfliktlösung

Zum Abschluss der Umfrage konnten die Teilnehmer wählen, welche politischen Weg die neue deutsche Bundesregierung im Umgang mit der Ukraine verfolgen soll. Hierbei mussten die Befragten sich nicht nur für eine Option entscheiden, sondern konnten mehrere Vorgehensweisen gleichzeitig auswählen.

69 Prozent der Befragten erklärten, die neue Bundesregierung solle die Ukraine finanziell unterstützen, um humanitäre Zwecke zu erfüllen. 66 Prozent sagten, die neue Bundesregierung müsse die ukrainische Regierung auffordern, Friedensverhandlungen mit Russland zu führen. Deutlich weniger beliebt waren hingegen die Optionen „Finanzielle Unterstützung für militärische Zwecke“ (44 Prozent) und „Waffenlieferungen aus dem Bestand der Bundeswehr“ (35 Prozent). Für keinen der genannten Wege konnten sich rund 9 Prozent entscheiden.

Die Multipolar-Umfrage bestätigt damit das Bild, das eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „YouGov“ bereits im Februar 2023 von der deutschen Bevölkerung zeichnete: Demnach sprachen sich schon damals 67 Prozent für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aus. Eine Insa-Umfrage aus dem August 2024 kam zu einem fast identischen Ergebnis: 68 Prozent für Friedensverhandlungen.

Damit wird klar, dass sich die große Mehrheit der Deutschen von der neuen Bundesregierung die Nutzung friedlicher Optionen der Unterstützung und Konfliktlösung erhofft, während nur eine Minderheit militärische Mittel gutheißt. Trotz „repräsentativer“ Demokratie: In Bundestag und Bundesregierung sieht die Mehrheitsposition zum Ukraine-Krieg jedoch ganz anders aus.

Anhang

Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 15. bis 24. April 2025 vom Hamburger Markt- und Meinungsforschungsinstitut „Bambus Research“ im Auftrag von Multipolar durchgeführt. Befragt wurden 1.024 Menschen über 18 Jahren, die in Deutschland leben und wahlberechtigt sind. Die Hälfte der Befragten nahm telefonisch an der Erhebung teil, die andere Hälfte online. Die Originalfragen lauteten:

(1) Mit Außenministerin Annalena Baerbock hat im vergangenen November erstmals ein Mitglied der Bundesregierung eingeräumt, dass die finanzielle Unterstützung Deutschlands für die Ukraine zu Ausgabenkürzungen hierzulande geführt haben. Kürzungen gab es u.a. in den Bereichen Bildung, Mobilität und Soziales. Sind Sie dafür, dass die neue Bundesregierung die Ukraine weiterhin finanziert, auch wenn dies Kürzungen für die deutschen Bürger bedeutet?

Zusatzfrage (wenn bei obiger Frage „ja“): (1a) Die USA waren bisher der größte Geldgeber für die ukrainische Regierung. Die neue US-Regierung unter Donald Trump hat jedoch angekündigt, ihre Zahlungen an die Ukraine deutlich zu reduzieren und hat dies auch zum Teil bereits umgesetzt. Der ukrainische Präsident Selenski sagte, er hoffe nun, dass EU-Staaten die wegfallenden US-Zahlungen ersetzen. Sind Sie dafür, dass die neue Bundesregierung die Ukraine in höherem Maß als bisher finanziell unterstützt?

(2) Die EU-Sanktionen gegen russische Öl- und Gaslieferungen haben die Energiepreise für deutsche Privatkunden und für deutsche Unternehmen erhöht. Der Import russischer Energie in die EU findet jedoch weiterhin statt - nun jedoch größtenteils per Schiff, was teurer ist als Lieferungen durch Pipelines. Sind Sie dafür, die EU-Sanktionen gegen russische Öl- und Gaslieferungen trotzdem aufrecht zu erhalten?

(3) CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat im Wahlkampf mehrmals erklärt, den weitreichenden deutschen Marschflugkörper "Taurus" an die Ukraine liefern zu wollen. Durch abgehörte Gespräche hochrangiger deutscher Luftwaffenoffiziere ist bekannt, dass das Waffensystem nur mit Hilfe deutscher Soldaten bedient werden kann. Russische Politiker warnten, dass Angriffe auf russisches Staatsgebiet mit Taurus zu einem direkten Krieg zwischen Russland und Deutschland führen können. Sind Sie dafür, dass die neue Bundesregierung Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefert?

Zusatzfrage (wenn bei obiger Frage „ja“): (3a) Mit dem deutschen Marschflugkörper "Taurus" könnte das ukrainische Militär auch den Kreml und andere Regierungsgebäude in Moskau zerstören und unter Umständen hochrangige russische Politiker töten. Sind Sie dafür, dass die neue Bundesregierung der Ukraine den Angriff auf diese Ziele mit deutschen Waffensystemen erlaubt?

(4) Laut Nato-Vertrag ist die gegenseitige Unterstützung im Kriegsfall keine Pflicht für andere Nato-Mitglieder. Glauben Sie, dass andere Nato-Länder aufseiten Deutschlands in einen Krieg gegen Russland eintreten würden, falls es zu einem direkten Krieg zwischen Deutschland und Russland kommt?

(5) In Umfragen des vergangenen Jahres sagten mehrmals knapp 75 Prozent der Ukrainer, dass sie sich die sofortige Aufnahme von Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland wünschen. Ist Ihnen diese Mehrheitsmeinung der ukrainischen Bevölkerung aus der deutschen Medienberichterstattung bekannt?

(6) Welchen Weg sollte die kommende deutsche Bundesregierung im Umgang mit der Ukraine verfolgen? (Mehrfachantwort erlaubt) Antwortmöglichkeiten: Finanzielle Unterstützung für humanitäre Zwecke, Finanzielle Unterstützung für militärische Zwecke, Waffenlieferungen aus dem Bestand der Bundeswehr, Forderung an Kiew Friedensverhandlungen zu führen,
keine der genannten Wege

HELENE BELLIS, 10. Mai 2025, 13:25 UHR

»Nahezu zwei Drittel der Menschen fordern die neue Bundesregierung zum Einsatz für Friedensverhandlungen auf. Eine ebenso große Mehrheit der Befragten lehnt die mögliche Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine ab. Wegen der finanziellen Kürzungen für deutsche Bürger will nur noch eine knappe Mehrheit die Ukraine überhaupt weiter mit Steuergeld unterstützen. Die Umfrage zeigt: Haben die Menschen eine Auswahl, so entscheidet sich die große Mehrheit für Friedensbemühungen statt Kriegsverlängerung.«

Das ist sehr schön. Andererseits fragt man sich, warum die Mitmenschen dann gewählt haben, was sie gewählt haben? Daß Merz Taurus in die Ukraine liefern will, hat er lange vor der BTW gesagt, und das war definitiv ernstzunehmen. Gleiches gilt für die anderen (nicht nur Regierungs-)Parteien: wer die im Februar gewählt hat, wußte genau, daß er Kriegstreiber wählt.

Wie also paßt das zusammen? Haben da manche tatsächlich geglaubt, mit dem neuen Bundestag wird sich da mirakulöserweise irgendetwas ändern?! Oder ist es so wie meistens, daß man sein eigenes Tun außerhalb stellt und denkt, irgendjemand anderes wird's schon richten? Sei es die neue Regierung; seien es mutigere, friedensliebende Mitmenschen? Auch wenn es so überhaupt nicht logisch ist?

Bei den diesjährigen Ostermärschen sind zwar Tausende mitgelaufen, es waren allerdings Tausende auf die ganze Republik bezogen. Das würde mein obiges Fazit dann bestätigen. Das reicht nur leider nicht, vor allem dann nicht, wenn die Regierenden vom Volk und seiner Meinung dermaßen abgekoppelt sind, daß von Volksvertretung nun wirklich keine Rede mehr sein kann.

Und nein, ich habe auch keine bessere Lösung, als für mich selbst standhaft zu bleiben und deutlich meine Meinung kundzutun. Macht leider derzeit kaum einen Unterschied.

SE, 13. Mai 2025, 13:50 UHR

Oh, diese Frage haben die Staatsanwälte bereits beantworten müssen - verweigern sich aber! GemeinWohlLobby hat diese Wahl angefochten, mit Beweisen statt nur Behauptungen, das wurde mindestens hunderfach eingereicht und ... vergammelt in den Schubladen. -> https://gemeinwohl-lobby.de/wahlanfechtung/

Diese Wahl ist schon mal mindestens ungültig, weil Millionen nicht wählen konnten, nicht nur 1,2 Millionen wie BSW anfangs feststellte, sondern wohl 3,4 Millionen. Mit dieser Anfechtung ist nicht mal im Ansatz die Liste an Mängeln erwähnt, die Marcel Luthe mittlerweile zusammengestellt hat. Kurzum: wir WISSEN NICHT, ob dieses Wahlergebnis ist, was die Bürger gewählt haben!

CARLO LF, 11. Mai 2025, 00:00 UHR

Nach Lesen des Artikels und der Ergebnisse der einzelnen Befragungen habe ich starke Zweifel, ob die Überschrift des Artikels gerechtfertigt ist. Ich habe eher den Eindruck, dass die jahrelange Propaganda hierzulande diese eher die Regierungspolitik akzeptierenden Meinungen erzeugt hat.

Generell scheint es doch so, dass man bei Meinungsbefragungen das erhält, was zuvor durch Meinungsmache wirksam erzeugt wurde.

STRESSTEST, 12. Mai 2025, 18:25 UHR

"Generell scheint es doch so, dass man bei Meinungsbefragungen das erhält, was zuvor durch Meinungsmache wirksam erzeugt wurde."

@CARLO LF.: Ja, es scheint so zu sein:

"WDR-Studie zur Glaubwürdigkeit
Zwei Drittel der Deutschen halten öffentlich-rechtlichen Rundfunk für unverzichtbar

Eine repräsentative Studie im Auftrag des WDR zeigt: Das Vertrauen in Medien in Deutschland ist wieder gewachsen. Als glaubwürdig gelten vor allem öffentlich-rechtliche Angebote. Und: Junge Menschen schätzen ihre Hauptinformationsquelle Soziale Medien mehrheitlich als nicht ausgewogen oder glaubwürdig ein."

https://presse.wdr.de/plounge/wdr/programm/2025/05/20250512_wdr_studie_glaubwuerdigkeit.html

LEO HOHENSEE, 11. Mai 2025, 20:35 UHR

Ich habe selber schon an verschiedenen Befragungen zu politischen Themen teilgenommen, unter anderem an Fragen zu Entscheidungen der EU. Von dieser Befragung wußte kein Mensch. Über die Seite von Norbert Häring war ich informiert und habe teilgenommen. /// Die Art der Fragestellung dort zur Annahme/Ablehnung von Bargeld war schon nicht neutral. Die Fragestellung ließ eine "eindeutige Gegenmeinung" gar nicht zu. Das war und ist auch an anderer Stelle reine Manipulation. Meine Wertung: "Befragungen SOLLEN kein "neutrales" Ergebnis bringen.

RALLE, 12. Mai 2025, 10:50 UHR

"Mehrheit der Deutschen will andere Ukraine-Politik"

Das sehe ich auch so. Nicht verwunderlich ist, dass die Anhänger der ehemaligen Friedenspartei (Schwerter zu Pflugscharen) jetzt die größten Kriegstreiber sind. Das eigentliche Problem liegt aber darin, dass es die deutschen Regierungen seit Merkel überhaupt nicht interessiert, was die Mehrheit des deutschen Volkes will. Sie sind dem US- Deep State hörig, alles andere ist denen egal. Wenn ich mich recht erinnere, war die Mehrheit in Deutschland im Jahr 1939 auch gegen den Krieg, hat damals genau wie heute niemanden interessiert.

SE, 14. Mai 2025, 20:20 UHR

Diese Regierungen müssen sich ja nicht für den Volkswillen interessieren, weil sie mit allem durchkommen. Demokratie ist eben nur Demokratie, wenn das Volk die Herrschaft AUSÜBT. Ich kenne kein Volk, was das jemals gemacht hat. (Ein Bäcker ist nur in bürokratischen Zeiten ein Bäcker, weil er einen Schein hat. In allen anderen Zeiten ist nur Bäcker, wer backen kann und backen tut.)

SE, 13. Mai 2025, 19:15 UHR

Übrigens, der titelbildende Herr Merz sollte in Untersuchungshaft sitzen statt am Kanzlerschreibtisch. https://gemeinwohl-lobby.de/strafantrag-gegen-merz/

... würden die Staatsanwälte /halb/ so willig sein, wie bei bestimmten Ärzten ... Der Deutschland schadende Kriegskurs müsste seit mindestens einem Monat gestoppt sein, würde das Grundgesetz geachtet.

SE, 18. Mai 2025, 11:40 UHR

Falls hier noch jemand liest: ich lerne eben, das WABEO-Projekt hat ebenfalls Wahlanfechtung eingereicht! Was zunächst nach viel zu kleiner Abdeckung (mangels Wahlbeobachtern) aussah, hat dennoch 813 Verstöße in 300 Wahlbezirken dokumentiert.

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