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In eigener Sache: Das zweite Jahr Multipolar

Gestartet ist unser Magazin im Januar 2020 mit dem Wunsch, unabhängigen Journalismus „für eine friedliche, freie und plurale Welt“ (so unsere damalige Ankündigung) zu ermöglichen. Dieses Ziel scheint immer aktueller und dringlicher zu werden. Zeit für eine Zwischenbilanz, einen Jahresrückblick auf unsere redaktionelle Arbeit sowie Einblick in unsere Leserzahlen.

REDAKTION, 24. Dezember 2021, 3 Kommentare, PDF

2021 war ein anstrengendes Jahr, auch für Multipolar. Die Dichte an Nachrichten war hoch wie nie. Wir publizierten in diesem Jahr 88 Artikel, etwas mehr als in unserem Gründungsjahr 2020. Dabei unterstützten uns 28 Gastautoren, von denen der größte Teil in diesem Jahr neu zu uns stieß.

Zukünftig wollen wir uns noch stärker international austauschen. Unsere Englisch-Rubrik ist mit zehn Übersetzungen in diesem Jahr noch klein, was vor allem begrenzten personellen Ressourcen geschuldet ist. Erstmals kam es in diesem Jahr auch zu Übersetzungen in weitere Sprachen, so ins Französische, Spanische und Holländische. Umgekehrt sind wir interessiert an Schilderungen aus anderen Ländern und veröffentlichten bislang etwa Berichte zur Situation in Israel, Österreich und Bulgarien sowie zum geplanten internationalen Pandemievertrag.

Wir versuchen weiterhin auch juristisch zur Aufarbeitung der Corona-Krise beizutragen. Nachdem Paul Schreyer als Multipolar-Mitherausgeber im vergangenen Jahr das Robert Koch-Institut (RKI) auf Offenlegung derjenigen Informationen verklagt hatte, mit denen die Behörde im März 2020 eine „hohe Gefährdung“ der Bevölkerung rechtfertigte, gab das Verwaltungsgericht Berlin der Klage in diesem Jahr nun teilweise recht. Das RKI musste daraufhin zumindest die Namen der höherrangigen Mitglieder seines Krisenstabes offenlegen. Aktuell klagen wir weiter auf Freigabe der Sitzungsprotokolle des Krisenstabes.

Das Leserinteresse ist 2021 stark angestiegen. Heute informieren sich im Durchschnitt täglich 30.000 Leser (Unique Visitors) auf unserer Webseite – eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr. Ein Dutzend unserer Artikel fand ein sechsstelliges Publikum.

Unsere meistgelesenen Artikel 2021

Im Folgenden eine kurze Übersicht über unsere populärsten Texte in diesem Jahr:

  • Ich kann nicht mehr (1,7 Millionen Aufrufe) – Dieser offene Brief des SWR-Mitarbeiters Ole Skambraks traf im Oktober einen Nerv. Für den Autor hatte die Veröffentlichung existenzielle Konsequenzen – er wurde vom Sender gekündigt. Der Fall schlug Wellen bis zur Frankfurter Allgemeinen. Die Nachrichtenagentur dpa veröffentlichte einen Faktencheck zu Skambraks´ Text, gegen dessen irreführende Überschrift Multipolar zur Zeit beim Deutschen Presserat vorgeht.

  • Die Mainstream-Blase (380.000 Aufrufe) – Dieser bereits im Januar unter Pseudonym erschienene Artikel eines Redakteurs und Nachrichtensprechers beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist in gewisser Weise der Vorläufer des offenen Briefes von Ole Skambraks. Auch dieser Text schlug Wellen und wurde von Mitarbeitern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks breit rezipiert. Er schließt mit dem bitteren Fazit: „George Orwell soll gesagt haben, dass Journalismus ist, wenn man etwas veröffentlicht, was jemand nicht veröffentlicht haben möchte. Alles andere sei Propaganda. Gemessen an diesem Anspruch muss man leider sagen, dass die Mainstream-Medien in der Corona-Krise zu 99 Prozent nur Propaganda liefern.“

  • „In unserem Land passiert gerade Unheil“ (330.000 Aufrufe) – Das von Marcus Klöckner geführte Interview mit Friedrich Pürner, ehemaliger Leiter eines bayerischen Gesundheitsamtes, der wegen seiner offenen Kritik an der Regierungspolitik strafversetzt wurde, traf ebenfalls einen Nerv. Pürner lässt sich den Mund nicht verbieten, bleibt sachlich und prägnant: „Kontrollen, Strafen, Zwang, Druck, Hetze und Gehässigkeit passen nicht zu medizinischen Maßnahmen“. Die Art, wie er oder auch Ole Skambraks von den zuständigen Autoritäten behandelt werden, zeigt vielleicht klarer als jede Sonntagsrede, wo sich unsere Gesellschaft zur Zeit befindet.

  • Faktencheck: Sind die mRNA-Injektionen Impfungen oder Gentherapie? (300.000 Aufrufe) – Der „Erfolg“ der Corona-Impfkampagne beruht – neben dem unbeschreiblichen Ausgrenzungsdruck gegenüber Menschen, die sich nicht mit den neuartigen Präparaten behandeln lassen möchten – auch auf dem guten Image des Wortes „Impfung“. Tatsächlich aber basiert die Annahme, dass die mRNA-Präparate, wie das von Biontech, überhaupt Impfstoffe seien, auf einer politischen Definitionsänderung, die ohne parlamentarische Debatte und versteckt in einem 72-seitigen Änderungsantrag im Jahr 2009 beschlossen wurde. Herstellern wird dadurch ermöglicht, die strengere gesetzliche Regulierung für Gentherapeutika zu umgehen. Faktisch handelt es sich jedoch um Gentherapie beziehungsweise um ein gentechnisches Medikament – wie diese Recherche zeigt.

Einer der journalistisch wichtigsten Artikel in diesem Jahr war eine Recherche von Karsten Montag, derzufolge nur jeder zweite „Corona-Patient“ auch wegen Corona-Verdacht im Krankenhaus war, alle anderen hingegen wegen ganz anderer Krankheitsbilder – die Zahlen also massiv übertrieben sind. Montag gelang es mit viel Geschick und Ausdauer, die Abrechnungsdaten der Krankenhäuser mit den Krankenkassen zugänglich zu machen und auszuwerten. Das Ergebnis ist ein Skandal der unter „normalen Umständen“ nationale Schlagzeilen hätte machen müssen. Der Text wurde 150.000 Mal aufgerufen.

Medienversagen

Dass zwei medienkritische Texte in diesem Jahr die größte Aufmerksamkeit bei uns fanden, ist sicher kein Zufall. Im fortdauernden Versagen großer Medien scheint für viele Menschen das Hauptproblem zu liegen. In diesem Zusammenhang sei der aktuelle Vortrag von Michael Meyen empfohlen: „Die Medien-Matrix“. Multipolar arbeitet in einer anderen Matrix: Wir sind weder einzelnen Großsponsoren noch politisch verstrickten Gremien verpflichtet, sondern getragen von zahlreichen Kleinspendern, was uns die Möglichkeit politischer Unabhängigkeit eröffnet, wie sie werbe- oder gebührenfinanzierten Medienunternehmen – trotz anderslautender Bekenntnisse – fehlt. Meyen veröffentlichte kürzlich auch einen "Medientraum", in dem er skizziert, wie ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk seinem Auftrag wieder gerecht werden könnte – ganz praktisch und konkret.

Unabhängig und mit offenen Sinnen wollen wir bei Multipolar gern weitermachen und bedanken uns ganz herzlich für die breite Unterstützung unserer Leser – finanziell, inhaltlich, moralisch – sowie insbesondere die zahlreichen Hinweise auf interessante Veröffentlichungen, die uns täglich per E-Mail zugehen und die die Grundlage unserer „Aktuellen Empfehlungen“ sind. Leider reicht die Zeit nicht, um jede Mail zu beantworten – wir bitten um Verständnis.

Neue Funktionen auf der Webseite

Zum Abschluss sei noch angemerkt, dass unsere Webseite vor kurzem etwas erweitert wurde. So gibt es nun eine Rubrik mit Buchempfehlungen (eine freie Auswahl der Herausgeber, wir bekommen keine Provisionen oder ähnliches dafür), außerdem ein nach Jahren gegliedertes Artikelarchiv sowie Autorenarchive mit allen Artikeln des jeweiligen Autors. Man erreicht sie per Klick auf den Autorennamen am Anfang eines Artikels. Außerdem besteht nun auch die Möglichkeit, sich einen Artikel als PDF-Datei zu speichern und gegebenenfalls auszudrucken. Dazu genügt ein Klick auf „PDF“ in der Autorenzeile zu Beginn eines Artikels.

Multipolar verabschiedet sich nun bis zum 9. Januar in die Weihnachtspause. Sollte die Situation in der Zwischenzeit politisch eskalieren, werden wir versuchen trotzdem wichtige Nachrichten in der Empfehlungsspalte zu veröffentlichen.

Wir wünschen allen Lesern eine erholsame Weihnachtszeit im Kreis lieber Menschen sowie Kraft, Klarheit und Zuversicht für das neue Jahr!

MARC HAEGERT, 25. Dezember 2021, 08:35 UHR

Ich danke Euch für die tolle Arbeit! Ich empfehle Euch sehr gern weiter und wünsche Euch viele weitere Abonnenten und jetzt ein paar ruhige Tage!

DANKE!

DIRK GINTZEL, 25. Dezember 2021, 11:15 UHR

Lieber Herr Schreyer, lieber Herr Teusch und lieber Herr Korinth – herzlichen Glückwunsch zu den ersten beiden Jahren Multipolar und viel Erfolg weiterhin! Das Multipolar-Magazin ist eine der wenigen Oasen in einer schrecklichen Medienwüste, vielen Dank dafür!

STRUPPI, 27. Dezember 2021, 10:40 UHR

Ich finde es großartig, dass Multipolar entstanden ist und bin auch seit Beginn als zahlender Leser dabei. Daher Danke von mir.

Eine kleine (technische) Kritik: Euer RSS Feed hat entweder ein Bug oder es ist gewollt. Aber er sendet meinem Reader fast jeden Tag alle Artikel als neu, was dazu führt dass ich diese nur noch schnell überfliege (ich habe oft mehrere hundert neue Artikel in meinen Feeds) und dabei übersehe, wenn wirklich was neues erschienen ist.

Ich vermute, es liegt daran, dass dieser auch zum füttern von sozialen Netzwerken dient, wo ein häufigeres aktualisieren auch die Aufmerksamkeit erhöhen kann, aber für einen klassischen RSS-Feed-Nutzer ist das lästig. Ich hab vorläufig den Feed aus dem Reader genommen und nutze ihn nur noch als dynamisches Lesezeichen, wo die Aktualisierung keine negative Auswirkungen hat.

Der Feed: https://multipolar-magazin.de/atom.xml

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